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Nimue Alban 10 - Der Verrat

Nimue Alban 10 - Der Verrat

Titel: Nimue Alban 10 - Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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einfacher Leibwächter wohl kaum in dieser Weise seinem Kaiser geantwortet. Aber hier war nun einmal Charis; besagter Leibwächter war Merlin Athrawes, und das befreiende Lachen wurde hier und jetzt dringend gebraucht.
    »Wie dem auch sei, Eure Majestäten «, fuhr Wave Thu n der fort, »der Bursche, den wir in Gewahrsam nehmen kon n ten, war nicht gerade schweigsam, als wir ihn zu seiner Pe r son und seinen Zielen befragt haben. Nicht einmal die An t wort auf die Frage, wer ihn geschickt habe, wurde uns ve r weigert. Tatsächlich ist Meister Ahndairs sogar stolz darauf, vom Großinquisitor persönlich als einer seiner ›Rakurai‹ ausgewählt worden zu sein. Ahndairs scheint nur zu beda u ern, dass man ihn aufgegriffen hat, bevor er es schaffen konnte, sich selbst in die Luft zu sprengen, dabei das Paten t amt zu zerstören und so viele Menschen wie nur irgend mö g lich mit sich in den Tod zu reißen. Vor allem auf Pater Paityr hatte er es abgesehen. Jedem gegenüber, der bereit ist, ihm zuzuhören, brüstet sich Ahndairs damit, er und seine Gefäh r ten seien nur die erste Welle der Angriffe, die Clyntahn durchführen lasse. «
    Dieses Mal lachte niemand. Rings um den Tisch sah man nur versteinerte Gesichter.
    »Vermutlich stand etwas in dieser Art zu erwarten, wenn man bedenkt, wie erfolglos bislang jegliche Militäreinsätze gegen uns verlaufen sind «, warf Pine Hollow leise ein. »Wenn man sich anschaut, wann das Ganze seinen Anfang genommen hat, hat wahrscheinlich die Schlacht in der Ma r kovianischen See Clyntahn zu dieser Strategie veranlasst. «
    »So sehe ich das auch, Eure Majestäten «, sagte Baron Ironhill grimmig. »Zugegeben, niemand von uns ist auf diese Idee gekommen. Aber das liegt wohl daran, dass wir bei e i nem Krieg stets darauf achten, die Verluste in der Zivilb e völkerung möglichst gering zu halten. Wir versuchen ganz bewusst, Unschuldigen Leid zu ersparen. Wir hätten daran denken müssen, dass es für Clyntahn in Charis so etwas wie Unschuldige einfach nicht gibt. Ihm ist es völlig egal, wen er abschlachtet. «
    Bei diesem letzten Satz klang Ahlvyno Pawalsyns Stimme noch harscher, regelrecht hasserfüllt. Das war nicht nur die Folge des Blutbads, das Clyntahns Operation Rakurai angerichtet hatte. Mittlerweile waren in Tellesberg auch die off i ziellen Berichte über die Ermordung Sir Gwylym Manthyrs und der wenigen Männer, die ihm noch verblieben waren, eingetroffen. Dank der winzigen, bestens getarnten, rein pa s siven Fernsonde, die Merlin Athrawes in Sichtweite des Platzes der Märtyrer ausgesetzt hatte, lagen in Tellesberg jetzt auch Beweise dafür vor, dass Manthyr und seine Mä n ner nicht so gestorben waren, wie es in der Propaganda der Kirche des Verheißenen dargestellt wurde. Die Verbreitung dessen, was sich tatsächlich abgespielt hatte, hatte die Inqu i sition in Haven und Howard nach Kräften zu verhindern g e sucht. Aber jene Fernsonde hatten Manthyrs letzte trotzige Geste aufgezeichnet. Auf den Flugblättern der Gegenprop a ganda, die nun überall auf dem Festland auftauchten, fand sich ein sehr detaillierter Kupferstich, wie Manthyrs Spucke von Clyntahns Gesicht herabtroff. Deutlicher ließ sich nicht machen, dass der Großinquisitor log und Manthyr nicht die Verbrechen und die Gotteslästerungen gestanden hatte, die man ihm zur Last gelegt hatte.
    Doch zugleich hatte die Fernsonde auch die entsetzlichen Qualen aufgezeichnet, unter denen Manthyr und seine Leute gestorben waren. Ironhill hatte das Bildmaterial noch nicht gesehen, aber das brauchte er auch nicht. Cayleb und Merlin hatten es sich angeschaut. Das waren sie Gwylym Manthyr einfach schuldig gewesen. Es war ein letzter Beweis der Treue ihrem geschätzten Admiral gegenüber. Beide wünsc h ten aus tiefstem Herzen, dieser Anblick wäre ihnen erspart geblieben. Sharleyan hatte sich schlichtweg geweigert, die Todesqualen der Charisianer mit eigenen Augen sehen zu müssen – und vielleicht war das eine sehr weise Entsche i dung gewesen. Auch die Kaiserin hielt Manthyrs unerschr o ckenen Mut in Ehren. Sie zog es aber vor, sich an ihn zu e r innern, wie sie ihn das letzte Mal gesehen hatte: nicht übe r schattet und gezeichnet von dem entsetzlichen Tod, der ihm vorherbestimmt war.
    »Richtig, Ahlvyno «, sagte Cayleb. »Und wir werden auch wachsam bleiben und uns nach Kräften vor ähnlichen Atte n taten zu schützen versuchen, das versichere ich Ihnen! Ich bete einfach nur darum, dass wir uns gegen derlei Dinge

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