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Nimue Alban 10 - Der Verrat

Nimue Alban 10 - Der Verrat

Titel: Nimue Alban 10 - Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Matrosen an Bord. Das wirkte sich natürlich unweigerlich auf die Effizienz der an sich sehr tüchtigen und bestens ausgebildeten Mannschaft aus.
    Eine geradezu erschreckende Anzahl erfahrener Matrosen und Unteroffiziere hatte der Captain während des Aufen t halts in der Werft für andere Verwendungen freisteilen mü s sen. Tatsächlich hatte die Marineführung bei der Besatzung dieses Schiffes sogar deutlich heftiger zugelangt als bei vi e len der anderen Schiffe. Aber alle hatten sie erfahrene Mä n ner verloren, um daraus Kader für die Besatzung neuer Schiffe zu bilden. Für Aplyn-Ahrmahk war das ein Beweis dafür, wie gut die Arbeit war, die an Bord seines Schiffes geleistet wurde. Es schmeichelte ihm, dass man höheren Orts die Effizienz an Bord der Destiny bemerkt hatte und positiv beurteilte. Trotzdem ärgerte sich der junge Ensign über den Aderlass an guten Leuten.
    Wahrscheinlich meinen die da oben, dass der Captain immer weiter gute Leute ausbilden kann, dachte er säuerlich. Klar, das ist schon ein Kompliment für ihn – aber ein zie m lich zweifelhaftes ! Gute Leute werden gebraucht, und der Captai n bildet gute Leute aus … Und die Belohnung dafür ist, dass man ihm alle guten Leute wegnimmt und ihn dazu zwingt, weitere auszubilden! Na, großartig! Aderlass ist gar kein Ausdruck!
    Selbstredend war diese Sicht der Dinge der Marinefü h rung gegenüber unfair, und in gelasseneren Momenten wus s te Aplyn-Ahrmahk das auch. Er verstand genau, warum die Navy nach Kräften die jüngst erworbenen Galeonen b e mannte. Dem Ensign war auch klar, dass bei all den neu a n geheuerten Männer für diese Galeonen nur die besten Ma t rosen einen guten Stammkader abgeben konnten. Vor der Schlacht in der Markovianischen See hatte die Imperial Ch a risian Navy nur über rund neunzig Galeonen verfügt; nun waren es über zweihundert. Das war dem Flottenausbaupr o gramm ebenso geschuldet wie der Niederlage der Flotte Go t tes und der Kaiserlichen Marine von Harchong. Nur die Hälfte aller neuen Prisen zu bemannen, würde schon eine immense Anzahl neuer Leute erfordern. Diese neuen Leute aufzutreiben, war die mit Abstand größte Schwachstelle des Kaiserreichs Charis beim Kampf gegen die Kirche des Ve r heißenen und die Massen an Einwohnern, die die Festland s reiche vorzuweisen hatten. Charis besaß einfach nicht genug Menschen.
    Zum ersten Mal in seiner Geschichte hatte man im Alten Königreich Charis ernstlich Zwangsrekrutierungen erwogen. Bei anderen Flotten war das schon seit Jahrhunderten gang und gäbe. Es war ein Recht, das auch der Krone von Charis zustand. Doch das Haus Ahrmahk hatte darauf stets verzichtet – und das aus gutem Grund. Die Galeeren der Royal Ch a risian Navy wurden ausschließlich mit Freiwilligen bemannt, was zu jahre-, ja, jahrzehntelangen Dienstzeiten führte. D a her waren diese Besatzungen stets äußerst erfahren. Die E r fahrung der Mannschaften aber war immer einer der größten Vorteile der Flotte gewesen. Zur Aufrechterhaltung dieses qualitativen Vorteils hatte das Königreich sich damit zufri e den gegeben, eine kleinere Flotte zu unterhalten, als man eigentlich hätte ausheben können.
    Doch nun hatten sich sämtliche Reiche auf dem Festland gegen das Kaiserreich Charis verbündet. Beim Rekrutieren so zu verfahren wie gewohnt, stellte einen Luxus dar, den sich die Imperial Charisian Navy nicht mehr leisten konnte. Sie brauchte so viele Schiffe wie nur irgend möglich. Und auch wenn Galeonen, anders als Galeeren, nicht Hunderte von Ruderern benötigten, waren sie größer als die charisian i schen Galeeren – und deutlich schwerer bewaffnet. Wollte man alle Geschütze bemannen und genügend ausgebildete Matrosen an Bord wissen, die sich um die leistungsstarken Segelpläne kümmern konnten, war auch hier eine beachtlich große Besatzung erforderlich. Eine Galeone wie die Destiny benötigte eine Stammbesatzung von fast vierhundert Mann. Die Indienststellung sämtlicher Prisen ließe die Galeone n stärke der Navy auf zweihundertundelf an wachsen. Also wurden mehr als vierundachtzigtausend Mann gebraucht. Dabei waren noch nicht einmal all die Schoner, die Briggs und all die anderen kleineren Kriegsschiffe und Kurierboote berücksichtigt! Und nicht die Männer, die man beim Marine Corps oder bei der Imperial Army benötigte. Oder bei der Fischereiflotte. Oder bei der Handelsmarine, von der Woh l stand und Überleben des Kaiserreichs abhingen. Der Krone würde es vielleicht – irgendwie

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