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Nimue Alban 10 - Der Verrat

Nimue Alban 10 - Der Verrat

Titel: Nimue Alban 10 - Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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könnte, etwas Derartiges zu tun «, gab Coris zurück. »Dein Vater stand kurz davor, diesen Krieg zu verlieren, Irys. Nein, er stand nicht nur kurz davor: Er hatte diesen Krieg bereits verloren, und das wusste er auch ganz genau. Ich war nicht da, als es so weit war. Schließlich hatte er mich zusammen mit dir und Daivyn fortgeschickt. Aber mir liegen diverse Berichte sehr vertrauenswürdiger Agenten vor, die allesamt bestätigen, dass Cayleb und Graf Anvil Rock die Wahrheit gesagt haben: Prinz Hektor hat Kontakt mit Cayleb aufgenommen, um über Kapitulationsbedingungen zu ve r handeln. Ich will dir hier nicht erzählen, Cayleb von Charis sei ein Heiliger – und sei es auch nur, weil ich an Heilige eigentlich gar nicht glaube. Ich werde auch nicht behaupten, dein Vater wäre auch ohne den Einmarsch von Caylebs Truppen Ziel eines Attentats geworden. Nein, denn genau dieser Einmarsch wird die Umstände herbeigeführt haben, die letztendlich zum Tod deines Vaters geführt haben. Aber ich kann dir sagen, dass Cayleb Ahrmahk kurz davor stand, alles zu erreichen, was er mit seiner Invasion zu erreichen versucht hatte. Und zweifellos ist er schlau genug, um eines ganz genau zu wissen: Deinen Vater ausgerechnet dann u m bringen zu lassen, und das auch noch auf diese Art und We i se, das wäre das Schlimmste und Dümmste, was er überhaupt tun könnte!
    Aber all das, was ein solches Vorgehen aus Caylebs Pe r spektive so töricht und dumm macht, lässt es für Clyntahn als das Beste erscheinen, was überhaupt passieren konnte. «
    Coris streckte den Daumen in die Höhe.
    »Erstens: wenn dein Vater mit Cayleb zu einer Überei n kunft gekommen wäre und ihm den Treueeid geleistet hätte, wäre er durch eben diesen Eid für Clyntahn zu einem zwe i ten Nahrmahn geworden. Dass dein Vater die Absicht g e habt haben könnte, diesen Eid einem Exkommunizierten g e genüber bei der erstbesten Gelegenheit für nicht bindend zu erklären, zählt dabei nicht. Der Großinquisitor wäre ang e sichts des Verrats auch so in Raserei verfallen. Aber aus Clyntahns Blickwinkel ging das Ganze noch weiter: Für ihn war dein Vater der Fürst, den die ›Vierer-Gruppe‹ zum au s erwählten Wahren Krieger erklärt hat, der im Namen von Mutter Kirche den gerechten Kampf gegen den charisian i schen Gotteslästerer führte. Hätte nun dieser Krieger mit besagtem Gotteslästerer eine Übereinkunft getroffen, um seine eigene Krone zu retten, hätte das nur andere Regenten ermutigt, es ihm gleichzutun. «
    Graf Coris hob den Zeigefinger.
    »Zweitens: wäre dein Vater nach der Übereinkunft mit Cayleb zu dem Schluss gekommen, er habe gar keine andere Wahl, als den geleisteten Treueeid tatsächlich in Ehren zu halten – aus welchem Grund auch immer, hätte das Charis die Eroberung Corisandes immens vereinfacht. Auf jeden Fall hätte Charis Corisande dann fest im Griff gehabt. «
    Er hob den Mittelfinger.
    »Drittens: hätte Cayleb und jemand in seinem Dunstkreis ein Attentat auf deinen Vater befohlen, wäre dein Vater für die ›Vierer-Gruppe‹ eben mitnichten ein Verräter gewesen, der sich um eine Übereinkunft mit Charis bemüht hätte. Vielmehr würde dein Vater dadurch zu einem echten Märt y rer für Mutter Kirche. «
    Jetzt winkelte Coris den Daumen an und hob alle vier Finger in die Höhe.
    »Viertens: dein Vater mag ja außerhalb von Corisande nicht gerade besonders geschätzt worden sein, aber bei se i nen eigenen Untertanen hat er sich großer Beliebtheit e r freut. Ihn ermorden zu lassen, hätte bedeutet, Unruhen unter der Bevölkerung auszulösen, die niederzuschlagen beachtl i che Mengen an charisianischen Truppen erfordert hätte. Und das wiederum hätte für weitere Zwischenfälle gesorgt, die die Spirale aus Gewalt und Hass zwischen den Besatzern und dem Volk von Corisande immer weiter in die Höhe g e trieben hätte. Letztendlich wäre Corisande für das charisi a nische Militär zu einem Fass ohne Boden geworden. Aber alle Truppen, die in Corisande gebraucht würden, könnten dann nun einmal nicht anderweitig gegen die ›Vierer-Gruppe‹ zum Einsatz gebracht werden. Natürlich wären d a bei Hunderte oder sogar Tausende von Corisandianern ums Leben gekommen. Aber Clyntahn hätte das eben als unve r meidliche Geschäftskosten verbucht. «
    Kurz hielt der Graf inne, dann reckte er auch noch den Daumen in die Höhe.
    »Und fünftens: dein Vater ließ Daivyn und dich in Sicherheit bringen, und zwar außer Landes. Auf diese Weise schafft

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