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Nimue Alban 10 - Der Verrat

Nimue Alban 10 - Der Verrat

Titel: Nimue Alban 10 - Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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noch tat.
    Das wusste Phylyp Ahzgood auch. Deswegen behagte es ihm gar nicht, sie stören zu müssen … und schon gar nicht mit dieser Neuigkeit.
    »Leider gibt es Neuigkeiten, Irys «, sagte er. »Etwas, w o rüber wir unbedingt sprechen müssen. «
    Angesichts seines ernsten Tonfalls verblasste das Lächeln der Prinzessin. Sie legte die Blumen auf den Tisch, neben die drei Vasen, in denen sie verschiedene Zusammenstellu n gen ausprobiert hatte. Sie wischte sich die Hände an der Schürze ab, mit der sie bei der Arbeit ihr Kleid schützte.
    »Was ist denn? «, wiederholte sie, dieses Mal in einem völlig anderen Ton.
    »Setz dich! «, forderte der Graf Irys auf und deutete auf einen der gut gepolsterten, aber doch schon ein wenig abgewetzten Stühle. »Das könnte eine Weile dauern. «
    »Oh? «, machte die Prinzessin und ließ sich auf den Stuhl sinken, den Ahzgood ihr angewiesen hatte. Dann schaute sie mit ihren aufmerksamen haselnussbraunen Augen zu, wie ihr Vormund sich einen weiteren Stuhl zurechtrückte und rit t lings darauf Platz nahm, die Arme auf die Rückenlehne g e stützt.
    »Wir müssen über etwas sprechen, dem wir beide die ganze Zeit über aus dem Weg gegangen sind «, sagte er sehr ernst. »Etwas, dem du die ganze Zeit über ausgewichen bist. Und ich habe das zugelassen. «
    »Das klingt ja richtig bedrohlich! « Ihr Versuch, unbekümmert zu klingen, scheiterte gründlich. Irys verschränkte die Arme vor der Brust. »Aber dann wäre es wohl das Beste, wenn du gleich zur Sache kommst. «
    Jetzt sieht sie wieder ganz aus wie ihr Vater, dachte Graf Coris. Irys hatte die Augen ihrer Mutter, ebenso ihre zarten Wangenknochen. Das Haar hatte sie eindeutig vom Vater geerbt und auch das energische Kinn – das bei ihr allerdings dankenswerterweise deutlich weiblicher ausgefallen war. Und auch die Art und Weise, wie sie ihn jetzt anblickte, e r innerte Phylyp immens an Hektor Daykyn. Genau so hatte Hektor immer dreingeblickt, wenn es an der Zeit war, The o rien oder feststehende Konzepte vorerst beiseite zu schieben. So hatte er dreingeblickt, wenn er Entscheidungen zu fallen hatte, bei denen es für andere um Leben und Tod ging. In vielerlei Hinsicht machte es Coris traurig, nun in Irys ’ A u gen genau diesen Ausdruck finden zu müssen. Zugleich j e doch erleichterte es ihn zutiefst.
    »Also gut, dann komme ich gleich zur Sache «, erwiderte er und holte noch einmal tief Luft. »Irys, ich weiß, dass du Cayleb Ahrmahk für den Tod deines Vaters verantwortlich machst. Wir haben schon seit einiger Zeit nicht mehr darüber gesprochen. Aber ich hatte den Eindruck, diese feste Übe r zeugung, er sei dafür verantwortlich, sei innerhalb des let z ten Jahres ein wenig ins Wanken geraten. «
    Er schwieg einen Moment und hob eine Augenbraue. Nach kurzem Zögern bestätigte die Prinzessin das durch ein knappes Nicken.
    »Ich habe … zumindest in Erwägung gezogen, es könne auch eine andere Erklärung geben. «
    »Genau das hatte ich mir gedacht «, erwiderte Coris. »Ich wollte dich, was das angeht, keinesfalls unter Druck setzen, und das gleich aus mehreren Gründen. Einer davon war, dass es, sollte meine Vermutungen korrekt sein, dir den besten Schutz verschaffte, wenn du öffentlich mit Nachdruck e r klärst, du seist nach wie vor voll und ganz der Ansicht, C a yleb sei der Schuldige. Bedauerlicherweise sieht es nicht so aus, als habe dieser Schutz ausgereicht. «
    »Was meinst du damit? «
    Nun ähnelte ihr Blick dem ihres Vaters noch mehr. Coris seufzte.
    »Irys, Cayleb und Sharleyan von Charis haben deinen V a ter nicht ermorden lassen. Das war Zhaspahr Clyntahn. «
    Zuerst blieb die Miene der Prinzessin unbewegt. Dann riss sie die Augen auf. Coris vermutete, das sei weniger dem Unglauben geschuldet als der Überraschung, weil ihr Vo r mund derart überzeugt klang. Schweigend blickte ihn Pri n zessin Irys an. Dann war es an ihr, tief durchzuatmen – es fiel ein wenig zittrig aus. Mit fast schon schwerfälligen B e wegungen lehnte sie sich in ihrem Stuhl zurück.
    »Hast du dafür Beweise? «
    »Beweise, dass er persönlich die Ermordung deines V a ters angeordnet hat? Nein «, gestand Graf Coris. »Ein sehr vielsagendes Indiz dafür, dass er es geplant hat? Ja. «
    »Was für ein Indiz? «, fragte Irys so kühl und sachlich, wie es überhaupt nicht zu einer jungen Frau passte, die im kommenden Monat gerade einmal zwanzig Jahre alt würde.
    »Zunächst sollten wir uns überlegen, was ihn dazu bewegen

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