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Nimue Alban 10 - Der Verrat

Nimue Alban 10 - Der Verrat

Titel: Nimue Alban 10 - Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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schaffen. Dass die Waffen sich jetzt auf dem Hauptstützpunkt der Army im Norden der Stadt befanden und streng bewacht wurden, hatte den Aufständischen den Zugriff darauf verwehrt. Damit ha t te Pater Saimyn nicht gerechnet. Die Feste Raimyr allerdings lag nur fünfzehn Meilen außerhalb der Stadt, und derzeit war die Garnison dort deutlich unterbesetzt. Trotz einiger viel zu später Truppenbewegungen konnten im Augenblick in Raimyr nicht mehr als fünftausend Mann stationiert sein – nicht ein kriegserfahrener Mann darunter. Entsprechend dachten die Männer dort auch nur in den Begriffen, die zu Friedenszeiten für sie von Belang gewesen waren. Sie wü r den sich erst neu organisieren müssen, bevor man sie in Marsch setzen konnte. Aber selbst, wenn nur zwei Drittel der Männer, mit denen Saimyn rechnete, tatsächlich an den Aufständen teilnähmen, wären die Soldaten deutlich in der Unterzahl.
    Noch ist genug Zeit, mahnte sich Sahdlyr. Bislang mac h ten das Überraschungsmoment und die ungestüme Wildheit des Mobs das Ganze zum Selbstläufer. Aber die Männer ve r loren zunehmend den Zeitplan aus den Augen. Eigentlich hätten seine Leute und er jetzt schon am Platz der Verfa s sung und vor dem Palast des Reichsverwesers stehen mü s sen. Stattdessen stand er jetzt hier, musste sich damit abm ü hen, seine Leute von Brandstiftung und Plünderei überall im Charisianischen Viertel abzuhalten – und zweifellos auch von Vergewaltigungen, dachte er düster, als er die Leiche einer halb nackten jungen Frau nur wenige Schritte entfernt auf dem Bürgersteig sah.
    Verdammt noch mal, für diesen Teil der Operation hatten Pater Saimyn und Bahzkai andere Gruppen ausgewählt, und die erfüllten ihre Aufgabe! Der Rauch, die Schreie und die Leichen waren doch Beweis genug dafür! Sahdlyr dagegen sollte dafür sorgen, dass Stohnar und seine verwünschten Speichellecker auf keinen Fall entkommen könnten. Sie könnten es wirklich nicht gebrauchen, wenn den Dreckske r len die Flucht gelänge – am besten noch nach Charis! Dann würden sie doch bloß versuchen, aus ihrem sicheren, b e quemen Exil heraus hier auf dem Festland für weitere Unr u he zu sorgen!
    »Die Jungs können haben, was sie wollen, wenn wir erst einmal Stohnar und seinen Rat eingesackt haben! «, fauchte Sahdlyr jetzt und bedachte Kaillyt mit einem noch zornig e ren Blick. »Sind die Männer hier, um Gottes Werk zu tun, oder wollen die einfach nur alles stehlen, was sich nicht in Brand stecken lässt?! «
    Die Frage klang gezielt verächtlich. Kaillyt reagierte en t sprechend zornig. Genau das hatte Sahdlyr beabsichtigt.
    »Wir sind doch nicht nur ein Haufen Diebe! «, versetzte er wütend.
    »Ach, nein? « Einen Moment lang blickte Sahdlyr ihn strafend an. Dann blickte er milder drein … ein wenig zumi n dest. »Nein, das glaube ich auch nicht «, sagte er. »Aber g e nau so verhalten wir uns hier! Dabei haben wir wirklich Wichtigeres zu tun! « Ein weiterer strenger Blick traf seinen Untergebenen. Die Stimme fester, sagte Sahdlyr: »Also se t zen wir die Männer wieder in Marsch, klar? «
    Kaillyt blickte sich um, als bemerke er erst jetzt, welches Chaos und welche Verwirrung ringsum herrschten. Dann riss er sich sichtlich zusammen.
    »Jawohl, Sir! « Zum Salut hob er sein Schwert. »Ich kümmere mich sofort darum! «
    Er wandte sich ab und erteilte den Befehlshabern der kleineren Einheiten mit scharfer Stimme Befehle. Sahdlyr nickte zufrieden.
    »Bei Langhorne! «, murmelte Greyghor Stohnar. Er stand auf dem Balkon eines der reich verzierten Türme, die zum Palast des Reichsverwesers gehörten.
    Der offizielle Regierungssitz der Siddarmark war keine Festungsanlage. Die Verteidigung des Gebäudes oblag der Siddarmarkian Army und deren Pikenieren, nicht Stein und Mörtel. Als Stohnar nun zuschaute, wie Rauch über der Stadt aufstieg – und das nicht mehr nur über dem Charisian i schen Viertel – ertappte er sich bei dem Wunsch, die Arch i tekten des Palastes hätten seinerzeit ein wenig mehr darauf geachtet, notfalls auch eine blutrünstige Meute davon abz u halten, in die Senatskammer und die Archive einzudringen.
    Vergiss nicht, dass es hier auch um deine eigene Haut geht, Greyghor!, ermahnte er sich selbst grimmig.
    »Woher zur Hölle kommen die denn plötzlich alle? «, verlangte er zu wissen.
    »Das weiß ich auch nicht «, gestand Henrai Maidyn ein. Der Schatzkanzler deutete auf die zahllosen Rauchsäulen, die aus dem Charisianischen Viertel

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