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Nimue Alban 10 - Der Verrat

Nimue Alban 10 - Der Verrat

Titel: Nimue Alban 10 - Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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hinter dem Zeitplan her! «
    »Na und? «, schoss Kail Kaillyt zurück. Mit dem Schwert deutete er auf den dichten Qualm, der aus brennenden L a denlokalen und Wohnhäusern quoll, auf die Leichen auf den Fahrbahnen und Bürgersteigen. Trunken vor Übermut lachte er. »So viel Spaß hatten wir doch seit Jahren nicht mehr! Haben Sie doch ein bisschen Nachsicht mit den Jungs ! «
    Sahdlyr blickte ihn finster an. Doch Kaillyt begegnete dem Blick ungerührt. Der Stellvertreter des Majors war wie berauscht von der Gewalt und der Gelegenheit, endlich dem lange gehegten Hass freien Lauf zu lassen. In mancherlei Hinsicht war das schlimmer als alles, was Wein oder Whisky anzurichten vermochten.
    Verdammt sei Pater Saimyn!, dachte Sahdlyr verbittert, obwohl er genau wusste, dass er derlei nicht denken sollte. Trotzdem …
    Er zwang sich dazu, trotz der rauchgeschwängerten Luft einmal tief durchzuatmen. Sie gehörten zu der Handvoll Gardisten der Inquisition, die man zur Planung des Schwe r tes Schuelers nach Siddar-Stadt geschmuggelt hatte. Sahdlyr hatte sein Bestes gegeben, den Freiwilligen, die Pater Saimyn und Laiyan Bahzkai angeheuert hatten, wenigstens ein Mindestmaß an Disziplin einzuimpfen. Bedauerliche r weise waren seine Vorgesetzten zu begeistert von Pater Saimyns Berichten, um Sahdlyrs Warnungen zu beachten. Er hatte gewusst, dass die treuen Söhne von Mutter Kirche eher mit übermäßiger Begeisterung zur Tat schreien würden als mit angemessener Organisation … oder Erfahrung. Waffen in die Stadt zu schmuggeln, das war eine Sache. Aber es war etwas völlig anderes, Zivilisten darin zu schulen, diese Wa f fen auch vernünftig zum Einsatz zu bringen. Selbst die Au s bildung von Leuten wie Kaillyt, die bei der Bürgerwehr dienten, war oberflächlich, verglichen mit der von Soldaten der regulären Armee.
    Es war Sahdlyr nicht möglich gewesen, all diese Unz u länglichkeiten auszubügeln. Um eine größere Anzahl Mä n ner anständig auszubilden, brauchte man Zeit und Platz. So etwas ließ sich doch nicht heimlich mitten in einer Shan-wei verdammten Stadt bewerkstelligen! Natürlich hatte Sahdlyr sein Bestes gegeben. Bedauerlicherweise hatte er sich aber weitgehend darauf beschränken müssen, Pater Saimyns ›O f fiziere‹ theoretisch zu schulen. Sie waren ungeübt im U m gang mit echten Waffen und Kampfhandlungen. Sahdlyr hatte diejenigen seiner Kollegen beneidet, die für diese Op e ration in die weniger städtischen Gebiete der Republik a b kommandiert waren. Sie hatten sich in der Nähe der zahlre i chen Landgüter von Tempelgetreuen angesiedelt, in den ländlichen zentralen sowie den westlichen Provinzen der Republik. Die dortigen Bergleute, Farmer, Waldarbeiter und Handwerker nämlich verübelten sowieso den deutlich städt i scheren östlichen Provinzen deren Wohlstand. Auf dem Land hatten Sahdlyrs Kameraden Gelegenheit gehabt, die Männer unter ihrem Kommando ordentlich zu drillen. Sie hatten vernünftige Einheiten zusammenschweißen können, die innerhalb kürzester Zeit auch gelernt hatten, Befehle en t gegenzunehmen – und sie auszuführen.
    Sahdlyr hatte Pater Saimyn – und sogar Pater Zohannes – gewarnt, ohne Drill wären er und die ihm unterstellten Kommandanten kaum in der Lage, ihre Einheiten hier in der Hauptstadt angemessen im Griff zu behalten, wenn es Zeit würde, endlich loszuschlagen. Nicht, dass er an den Bewe g gründen seiner Männer zweifelte! Er zweifelte nicht einmal daran, dass sie bereit wären, Befehle entgegenzunehmen. Er zweifelte lediglich an ihrer … Zuverlässigkeit. Bis die Au s schreitungen begannen, hatten sie ja nie Gelegenheit gehabt, sich in Gehorsam zu üben.
    Aber hatte Pater Saimyn Sahdlyr zugehört? Natürlich nicht! Und für Pater Zohannes galt das Gleiche. Zumindest war sich Sahdlyr sicher, dass keine seiner Warnungen in den Berichten für Erzbischof Wyllym oder den Großinquisitor Erwähnung fand. Na, Pater Saimyn hatte wahrscheinlich – wahrscheinlich! – recht, dass es letztendlich auch bede u tungslos sei.
    Eines war innerhalb der letzten Fünftage offenkundig geworden: Die Regierung begriff allmählich, dass sich in der Hauptstadt Arger zusammenbraute. Wie groß die drohende Gefahr tatsächlich war, ahnte wahrscheinlich niemand. Denn sonst hätte man deutlich mehr Vorkehrungen getroffen, sich dagegen zu wappnen. Gewiss, Daryus Parkair hatte befo h len, die Waffenarsenale der Bürgerwehr weitgehend zu le e ren und die Waffen in die Feste Raimyr zu

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