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Nimue Alban 10 - Der Verrat

Nimue Alban 10 - Der Verrat

Titel: Nimue Alban 10 - Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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nicht sicher, dass sich di e se Idee tatsächlich umsetzen ließe.
    Weiterhin hatte er beschlossen, es sei an der Zeit, auf Commander Mahndrayns Entwicklung des Hinterlader-Gewehrs zurückzugreifen und auch auf die Zündhütchen, die der Commander dafür ersonnen hatte. Gemeinsam mit Owl hatte Merlin auch seine eigenen Handfeuerwaffen von Grund auf neu konstruiert. Diese neuen Waffen würden g e wiss eine nette Überraschung für den Gegner werden – und das wahrscheinlich schon recht bald, ging es Merlin durch den Kopf. Trotzdem würde keine der neuen Waffen gegen einen einzigen Passus der Ä chtungen verstoßen. Genau das hatte Pater Paityr bereits unmissverständlich erklärt, auch wenn bislang noch keiner der Büchsenmacher des Kaise r reichs Charis etwas Ähnliches entwickelt hatte wie das, an dem Owl und Merlin gearbeitet hatten.
    Doch so sehr Merlin es auch genossen hatte, endlich wi e der ein bisschen zu basteln, zu schrauben und zu werkeln: schon bald hatte er sich gelangweilt. Bedauerlicherweise blieb ihm keine andere Wahl, als wenigstens noch einen, besser sogar zwei weitere Fünftage abzuwarten, wenn er nicht wollte, dass überall über die wahrlich wundersame (und nicht nur geheimnisvolle) Geschwindigkeit getuschelt wurde, mit der Seijin Merlin eine Strecke von sechstausend Meilen zurückgelegt hatte. Deswegen war er hier oben in den Bergen geblieben, nachdem Zhevons mit Coris gespr o chen hatte. Das Aufklärer-Schwebeboot hatte Merlin zurück zu Owl geschickt. Dann hatte er seine Nannys so progra m miert, dass Seijin Merlins Haar wieder nachwuchs. A n schließend hatte er fünfzig Minuten jeder Stunde im Stan d by-Modus verbracht.
    Trotz all der Zeit, die Merlin hatte verstreichen lassen, hätte ein misstrauischer Beobachter zu dem Schluss kommen müssen, Seijins müssten doch Zaubersprüche beherrschen, die es ihnen gestatteten, über Wind und Wellen zu gebieten.
    Offiziell war Merlin von der Grafschaft West Harding, der westlichsten Landzunge der Insel Charis, aus aufgebr o chen, nicht von Tellesberg selbst. Auf diese Weise war die Strecke, die er auf seiner vorgeblichen Reise nach Desnairia zurückzulegen hatte, wenigstens von über zehntausend auf nur noch fünftausendsiebenhundert Meilen zusammeng e schrumpft. Merlin hatte sich in West Harding sogar blicken lassen: Er hatte in aller Öffentlichkeit (und auch noch mö g lichst lautstark) einen Einmastiger von vierzig Fuß Gesam t länge gechartert und war dann, ebenso öffentlich, in See g e stochen. Auf diese Weise war sichergestellt, dass wirklich jeder wusste, welches Ziel der geheimnisumwobene Seijin ansteuerte.
    Bedauerlicherweise befand sich besagter Einmaster mittlerweile auf dem Meeresgrund der Parkerschen See. Es war ein nettes kleines Schiff gewesen. Seinerzeit, auf Terra, hatte Nimue es immer geliebt, allein mit ihrer Schaluppe über die Wellen zu gleiten. Diesen Zeitvertreib hatte sie sich gegönnt, wann immer es ihr möglich gewesen war. Mittlerweile ärge r te sich Merlin regelrecht über seine Entscheidung, das Schiff so früh aufgegeben zu haben: Wo er doch jetzt so viel Zeit totschlagen musste, hätte er sich diese doch mit etwas ve r treiben können, was ihm früher einmal wirklich am Herzen gelegen hatte.
    Urlaub zu haben, wäre wirklich nett, sagte er sich. Na ja , wenn man ’ s genau nimmt, hatte ich Urlaub. Ich könnte den ganzen letzten Monat als Urlaub bezeichnen. Aber es wide r strebt mir einfach, mir Zeit für mich selbst zu nehmen. I m mer muss ich etwas zu erledigen haben. Immer glaube ich, alles hinge allein von mir ab! Merlin verkniff sich ein hö h nisches Schnauben. Na, gut dass es Sharleyan und Cayleb gibt, die mir in den Hintern treten, wenn ich mich mal wi e der für viel wichtiger halte, als ich bin!
    Der Gedanke war ihm ein echter Trost. Der Verlust so vieler Kameraden hatte in seinem theoretisch unsterblichen Seijin - Herzen eine schmerzende Wunde hinterlassen. Und doch hatte der Innere Kreis überlebt, er wuchs sogar noch weiter an. Und das Beste von allem: er selbst, Merlin, war mittlerweile nicht mehr unentbehrlich. Das war eine größere Erleichterung für ihn, als er selbst jemals für möglich geha l ten hätte. Sollte ihm doch etwas zustoßen, würden die and e ren immer noch auf Owl zugreifen und die Technologie nu t zen können, die in Nimues Höhle versteckt war. Nicht, dass Merlin vorhatte, ein wie auch immer geartetes Unglück z u zulassen! Aber …
    »Entschuldigung, Lieutenant Commander Alban.

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