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Nimue Alban 10 - Der Verrat

Nimue Alban 10 - Der Verrat

Titel: Nimue Alban 10 - Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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    Als Owls Stimme in seine Gedanken vordrang, zuckte Merlin innerlich zusammen, auch wenn sich sein Körper nicht bewegte.
    »Ja? «
    »Das Sensornetzwerk von Talkyra meldet eine Situation, die laut den einprogrammierten Parametern Ihre Aufmer k samkeit erfordert. «
    »Was für eine Situation? Nein, vergiss die Frage! Du hast doch wohl die Rohdaten der Sensoren für mich, oder? «
    »Positiv, Lieutenant Commander Alban. «
    »Dann solltest du mir das Material jetzt wohl lieber vorlegen! «
    »Tobys! «
    Tobys Raimair blickte auf. Er war damit beschäftigt g e wesen, sorgfältig eine Dolchklinge zu schleifen. Mit gewöl b ter Augenbraue schaute er den Mann an, der gerade den Kopf durch den Türspalt in die kleine, spärlich eingerichtete Schlafkammer steckte. Corporal Zhak Mahrys gehörte zu den Unteroffizieren seines kleinen Wachtrupps. Normale r weise war der Corporal ein ruhiger, beinahe schon phlegm a tischer Mann. Momentan aber wirkte er aufgeregt.
    »Was gibt ’ s denn, Zhakky? «
    »Da geht was vor «, platzte Mahrys heraus. »Sie kennen doch Zhake Tailyr, oder? «
    »Klar. « Raimair nickte. Tailyr gehörte zu König Zhames ’ Gardisten. Mahrys und er gingen gern zusammen einen Trinken. Raimair und Graf Coris hatten den Corporal dazu angehalten, diese Freundschaft zu pflegen. »Was ist denn mit ihm? «
    »Er sagt, zwischen Colonel Sahndahls und Pater Gaisbyrts Arbeitszimmer, da rennen sie seit dem Mittagessen nur so hin und her. Also richtig viel Hin und Her, meine ich, T o bys! «
    Raimairs Miene wurde unergründlich. Pater Gaisbyrt Vandaik war ein Oberpriester des Schueler-Ordens, der B i schof Mytchail in Talkyra unterstellt war.
    »Ein Hin und Her? Was denn für ein Hin und Her? «, bohrte Raimair nach.
    »Weiß nicht. Aber Zhake sagt, vor allem läuft Bruder Bahldwyn hin und her … und Vandaik ist zusammen mit ihm vor ungefähr einer Stunde ins Schloss zurückgekehrt. «
    Das wird ja immer besser!, dachte Raimair. Bahldwyn Gaimlyn war dem Haushalt des Königs zugeordnet worden – offiziell als Sekretär. Allerdings gab es bemerkenswert w e nige Hinweise darauf, König Zhames habe diese Unterstü t zung erbeten.
    »Hat Tailyr ’ ne Vermutung, worum es bei der ganzen S a che geht? «, setzte er nach.
    »Wenn ja, hat er ’ s mir nicht erzählt. « Nun wirkte Mahrys noch beunruhigter. »Das ist wer, mit dem kann man gut ’ n paar Bier kippen, Tobys, aber nicht grad mein Blutsbruder! Der wird schon einiges wissen – oder vermuten, was er mir nicht erzählt. Aber so ’ ne Art Warnung hat er mir ja schon rüberwachsen lassen. «
    Raimair nickte. Er fragte sich, ob Tailyr selbst entschi e den hatte, Mahrys zu warnen. Raimair fielen gleich mehrere Gründe ein, warum ein ganz besonders verschlagener Schu e lerit – und Schueleriten waren schließlich allesamt verschl a gene, hinterlistige Dreckskerle! – jemandem, den er für ve r dächtig hielt, eine Warnung zukommen lassen und ihn dadurch bewegen sollte, sich selbst zu belasten.
    »Danke, Zhakky «, sagte er nun, erhob sich und schob sich den Dolch in die Scheide am Gürtel. »Sagen Sie auch den anderen Jungs Bescheid! Niemand unternimmt was, und niemand deutet auch nur an, dass wir uns Sorgen machen. Aber lassen Sie die Ausrüstung überprüfen und stellen Sie sicher, dass die auch jederzeit griffbereit ist. Ich möchte, dass alle Mann schnell zuschlagen können, wenn ’ s nötig wird. Verstanden? «
    »Verstanden. « Mahrys nickte und zog sich zurück. Raimair ging einen kurzen Korridor hinab, dann einige Treppenstufen hinauf und klopfte schließlich an die Tür dort.
    »Ja? «, antwortete eine Stimme.
    »Hätten Sie wohl einen Augenblick Zeit für mich, Mein Lord? «
    »Ich weiß nicht recht, Irys «, sagte Phylyp Ahzgood und blickte aus dem kleinen Turmfenster in die Dunkelheit hi n aus. »Mir fällt zumindest kein guter Grund ein, warum Vandaik mit Colonel Sahndahl reden sollte. Zumindest kein Grund, der für uns in irgendeiner Weise gut wäre, meine ich. «
    »Können wir denn dann jetzt einfach los? «, fragte Irys. Ihr Vormund hatte ihr den Rücken zugewandt. Die Prinze s sin sah, wie angespannt Phylyp Ahzgoods Schultern waren.
    »Vielleicht. Aber eigentlich sollten wir doch erst in zwei Tagen fliehen. Und im Augenblick wissen wir noch gar nicht, was eigentlich vor sich geht. Übereilt zu fliehen, könnte das Dümmste sein, was wir tun könnten! « Seiner Stimme war die Frustration deutlich anzuhören. Nun wandte er sich mit säuerlicher

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