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Nimue Alban 10 - Der Verrat

Nimue Alban 10 - Der Verrat

Titel: Nimue Alban 10 - Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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dumm. Bereits seit mehr als sieben Jahren diente er als Stellvertretender Kommandeur von König Zhames ’ Garde. Ob Sahndahl das nun wollte oder nicht, im Laufe dieser Zeit hatte er ein gewisses Gespür für politische Belange entwickeln müssen. Und dieses Gespür schrie ihm nun nach Leibeskräften eine Warnung nach der anderen zu. Es war, als wäre das Wasser, in dem er stand, mit einem Mal dunkel und trübe geworden. Nun dachte er plötzlich über einen schlichtweg lächerlichen Verdacht nach, der ihm schon vor einiger Zeit einmal durch den Kopf g e gangen war. Damals hatte er sich gefragt, ob außer Cayleb Ahrmahk nicht möglicherweise noch jemand anders Vorteile aus Prinz Hektors Tod ziehen und daher für das Attentat auf ihn verantwortlich gewesen sein könnte.
    »Mir ist selbstverständlich bewusst, dass es die Pflicht I h rer Majestät Garde ist, Mutter Kirche in Zeiten der Not be i zustehen, Pater «, sagte er so würdevoll, wie er nur konnte. »Aber Sie verstehen doch gewiss, dass ich als König Zh a mes ’ Diener einen entsprechenden Befehl von ihm vorzöge. «
    »Wäre dafür genug Zeit, hätte ich nicht das Geringste d a gegen «, versicherte ihm Vandaik. »Bedauerlicherweise ist die Zeit knapp. Und wo wir gerade dabei sind, Colonel, bleibt mir nur anzumerken, dass wir mit dieser Diskussion hier noch zusätzlich Zeit verschwenden. «
    Ostentativ blickte der Pater durch das Fenster in Sahndahls Arbeitszimmer zu dem Turm hinüber, in dem die Exil-Corisandianer untergebracht waren. Die Kiefermuskeln des Colonels arbeiteten. Es gab Grenzen für das, was er i g norieren durfte. Also nickte er dem Inquisitor knapp zu.
    »Ich verstehe, Pater «, sagte er und hob dann die Stimme. »Captain Mahgail! «
    »Sir? «, erwiderte ein großer, stämmiger Offizier, kaum dass er die Tür zu Sahndahls Arbeitszimmer geöffnet hatte.
    »Machen Sie die Männer bereit, Mahgail! «, befahl Sahndahl.
    »Jawohl, Sir! «
    Mahgail salutierte und verschwand wieder. Dann hörte Sahndahl den Captain laut und deutlich Befehle ausgeben. Mahgail war ein guter Mann, aber (nach Sahndahls Ansicht) ein wenig arg schnell bereit, das Wort eines Geistlichen für bare Münze zu nehmen. Wenn die Inquisition sagte, Prinzessin Irys und Prinz Daivyn drohe von genau den Männern Gefahr, die diese beiden in ihre Dienste gestellt hatten, dann war Mahgail sofort bereit, so viele dieser Männer zu töten, wie zur Rettung des Prinzen und seiner Schwester nötig w ä ren. Ganz offenkundig bereiteten dem Captain die neu e r gangenen Befehle auch keinerlei Kopfzerbrechen … ganz anders als Sahndahl. Ein Blick hatte genügt, und der Colonel hatte Tobys Raimair einzuschätzen gewusst. Er hatte g e wusst, dass dieser Mann sofort bereit wäre, sein Leben für Prinz und Prinzessin hinzugeben. Die Vorstellung, dieser Mann wäre eine Bedrohung für die beiden, war schlichtweg lächerlich.
    Doch niemand interessiert sich für Fraihman Sahndahls Meinung … außer vielleicht seinem Lehnsherrn. Mit besagtem Lehnsherrn zu sprechen, wollte man Sahndahl jedoch nicht gestatten.
    Es tut mir leid, Euer Majestät, dachte er nun, erhob sich schwerfällig von seinem Stuhl und griff nach seinem Schwertgurt. Ich hätte diese kleine Ratte Bruder Bahldivyn schon vor Monaten einfach ersäufen sollen – in dem Auge n blick, als ich begriffen habe, warum Zhessop ihn Euch u n tergeschoben hat. Sekretär – dass ich nicht lache!
    Bedauerlicherweise hatte er Bahldwyn eben nicht ersäuft. Nun schnallte sich Sahndahl den Schwertgurt um, rückte ihn zurecht und verließ dann langsam und mit bedächtigen Schritten sein Arbeitszimmer.
    »Die gute Nachricht lautet, dass mehr als die Hälfte der Palastwachen heute Abend mit König und Königin unte r wegs sind «, sagte Tobys Raimair zu dem hochgewachsenen charisianischen Gardisten mit den bemerkenswert blauen Augen.
    Aus dem Stegreif hätte Raimair keine Situation zu benennen gewusst, in der er sich … sonderbarer gefühlt hätte als jetzt. Er nahm gerade Befehle von einem Charisianer entgegen, nachdem Charis seine, Raimairs, Heimat erobert hatte. Und was den Charisianer selbst anging: der musste wirklich so verrückt sein wie ein harchongesischer Leibeigener, der sich mit diesem unglaublich widerlichen heimischen Rei s schnaps betrunken hatte! Mitten im Königreich Delferahk lief der Kerl in charisianischer Uniform herum! Er hatte doch bestimmt schon vom Ferayd-Massaker gehört – und was die meisten Delferahkaner für den Grund

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