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Nimue Alban 10 - Der Verrat

Nimue Alban 10 - Der Verrat

Titel: Nimue Alban 10 - Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Reach, genau im Schlund der Howard-Passage.
    Die Insel war keine fünfunddreißig Meilen lang. Abges e hen von der Seeschwalbenbucht am nördlichen Ende bot sie keine anständigen Ankerplätze. Selbst die Seeschwalbe n bucht war kaum mehr als eine offene Reede, die keinerlei Schutz vor dem beißenden Nordwind bot. Aber wenigstens gab es dort Süßwasser: ein Versorgungsgut, das für jedes Kriegsschiff entscheidend war . Die schweren Geschütze, die entlang des Oststrandes angelandet worden waren, hatten die Festung dort genug beharkt, um das Bollwerk, das die kleine Stadt in der Seeschwalbenbucht beschützte, zur Aufgabe zu bewegen. Ganze zwei Fünftage hatte Shain dafür gebraucht. Doch dieser Zeitaufwand hatte sich gelohnt. Schließlich w a ren dadurch zahlreiche von Shains Logistik-Problemen auf einen Schlag gelöst. Zudem hatte der Admiral genug Mar i neinfanteristen und genug Artillerie an Land gebracht, um sicherzustellen, dass die Desnairianer ihm diesen Stüt z punkt nicht so rasch wieder abnehmen konnten. Auf diese Weise hatte sich die an sich wertlose Insel in den Korken verwandelt, der die Flasche, was meinte Desnairia, fest verschloss.
    Ausgehend von ihrem (relativ) sicheren Posten in der Seeschwalbenbucht, hatte die Imperial Charisian Navy a n schließend im Jahras-Golf schalten und walten können, wie sie wollte. Eigentlich hatte Rock Point gehofft, Baron Jahras werde sich auf See hinauswagen, um dem Einmarsch der ICN in das Desnairianische Reich entgegenzutreten. Denn nun waren die für die Wirtschaft besonders wichtigen Kü s tengebiete praktisch nicht mehr zu nutzen. Doch das, was Kornylys Harpahr widerfahren war, hatte den Baron vorsic h tig werden lassen. Also hatten sich charisianische Kreuzer-Geschwader damit vergnügt, den Handel an der Küste des Golfs gänzlich zum Erliegen zu bringen und hin und wieder im Schutze der Dunkelheit Vorstöße in kleinere Häfen zu unternehmen und dort alles aufzubringen oder abzubrennen, was größer war als ein Fischerboot. Sie hatten das gesamte Gebiet sondiert, das sich außerhalb der Reichweite der Arti l lerie in den desnairianischen Hafenbefestigungsanlagen b e fand. Und sie hatten sich über die Truppenstärke an Land informiert und mögliche Ankerplätze erkundet.
    Deswegen war Rock Point reichlich mit Informationen über die Aufstellung des Gegners versorgt – beinahe ebenso gut wie über Owls SNARCs. Die SNARCs aber gaben Gel e genheit, die Gespräche zu belauschen, die Jahras mit Kho l man oder den Kommandanten seiner Schiffe führte. Auf di e ses Wissen allerdings konnte sich Rock Point nicht direkt beziehen, wenn er sich mit seinen eigenen Untergebenen über mögliche Vorgehensweisen beriet. Die Berichte mac h ten Rock Point, Shain, Yairley und den anderen Flaggoff i zieren klar, dass Jahras es begriffen hatte: Er konnte sich unmöglich der Charisian Navy zum Kampf stellen und dabei auf einen Sieg hoffen. Zumindest nicht auf offener See. Zu Rock Points Überraschung hatte Jahras das nicht nur begri f fen, sondern sogar die Zivilcourage besessen, es seinen Vo r gesetzten mitzuteilen.
    Nach der Schlacht in der Markovianischen See stand die Flotte Gottes derart unter Schock, dass besagte Vorgesetzte Jahras sogar zugehört hatten. Man war auch geschockt g e nug, um ihn nicht davon abzuhalten, die desnairianischen Galeonen faktisch zu schwimmenden Geschützstellungen umzufunktionieren. Obwohl das Eintreffen von Frachtgütern für die desnairianische Wirtschaft unerlässlich war, hatte der Baron bei den meisten Häfen den charisianischen Angriffen nichts entgegengesetzt. Er weigerte sich, seine Galeonen auslaufen zu lassen. Daher mussten die Küstenbefestigungen der einzelnen Häfen zu deren Sicherung ausreichen. Diesen starken Küstenbefestigungen war es immerhin gelungen, größere Landungsoperation der Charisianer zu verhindern – allerdings nur, weil sich die Imperial Desnairian Army in unmittelbarer Nähe aufhielt, um nötigenfalls einzugreifen. Iythria nun war der wichtigste Hafen und der größte Flotte n stützpunkt des Kaiserreichs Desnairia. Dort gab es eine gr o ße Werftindustrie. Im Laufe der Zeit war Iythria zu einem der wichtigsten Dreh- und Angelpunkte des gesamten Schiffsbau- und Versorgungssystem der Kirche des Verhe i ßenen geworden. Darum war Baron Jahras zu dem Schluss gekommen, ihm bleibe nichts anderes übrig, als alles darauf zu setzen, wenigstens die Infrastruktur zur Versorgung se i ner Flotte zu beschützen. Allerdings war

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