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Nimue Alban 10 - Der Verrat

Nimue Alban 10 - Der Verrat

Titel: Nimue Alban 10 - Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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auch das eine b e ängstigende Aufgabe für eine Flotte, die es nicht wagte, sich ihrem Gegner zu nähern.
    Die Zufahrtswege nach Iythria wurden durch einige Inseln abgeschirmt, die einen groben Halbkreis bildeten: angefangen bei Sylmahn Island im Westen über Singer Island (dem nördlichst gelegenen Außenposten der Hafenstadt) und dann weiter bis nach Pearl Point, das auf einer Landzunge des Festlands lag. Diese Abschirmung erstreckte sich über mehr als einhundertfünfzig Meilen. Das bedeutete: Sie ließ sich u n möglich durch fest angelegte Abwehranlagen sichern.
    Sylmahn Island und die südlich von Singer Island liege n de Insel Ray Island bildeten eine zweite Verteidigungslinie – zumindest theoretisch. Denn auch der Mittelgrund, die Wasserfläche zwischen Sylmahn und Ray, war immer noch fünfundvierzig Meilen breit und an vielen Stellen seicht genug für günstige Ankerplätze jenseits der Reichweite einer jeden Festungsartillerie. Südlich des Mittelgrunds lag die äußere Reede, die sich von Nord nach Süd immerhin mehr als dre i ßig Meilen weit erstreckte. Erst danach erreichte man den sogenannten Binnenhafen (eine weitere seichte Wasserfl ä che) und das eigentliche Ufer von Port Iythria. Alles z u sammen ergab sich eine der reizvollsten Ansammlungen von Ankerplätzen, die Rock Point je gesehen hatte. Hätte sich Desnairia nicht nahezu ausschließlich als Festlandsmacht etabliert und sich nicht vor allem auf die Republik Siddar m ark und das Kaiserreich Harchong konzentriert, hätten diese Gewässer eine solide Basis für eine blühende Handelsmarine geboten. Stattdessen nutzten die Schiffe anderer Reiche das Potenzial der riesigen Bucht aus – vor allem Charis ’ Schiffe, zumindest vor den derzeitigen … Unannehmlichkeiten. Das wiederum bedeutete unter anderem, dass Rock Points Ka r tenmaterial zu Iythria und den entsprechenden Zufahrtsw e gen ausgesprochen detailliert war.
    Wollte ein Angreifer tatsächlich Iythria erreichen, dann musste er durch eine der beiden Lücken zwischen den Sandbänken vorstoßen, die den Binnenhafen schützten. Das sogenannte Westtor, die Passage zwischen der Rocky-Band-Untiefe und der Sichel-Sandbank, war die schmalere der beiden. Bei Hochwasser konnte sie fast über die gesamte Breite von kleineren Schiffen befahren werden. Die tiefere Fahrrinne aber war relativ schmal und gewunden. Damit stellte diese Passage für Hochsee-Galeonen natürlich ein gewisses Problem dar. Das sogenannte Nordtor zwischen der Sichel-Sandbank und der Dreiecks-Untiefe war deutlich breiter. Zugleich war es auch tiefer:
    Der eigentliche Tiefwasserkanal erstreckte sich über eine Breite von zwölf Meilen, ließ sich auch bei Ebbe wunderbar befahren und war fast schnurgerade.
    Den Desnairianern war durchaus bewusst, wie breit das Einfallstor nach Iythria war. Deswegen hatten sie auch lei s tungsstarke (und sehr kostspielige) Befestigungen angelegt, sowohl auf der Sichel-Sandbank als auch in der Dreiecks-Untiefe. Die steinernen Festungen erhoben sich geradewegs aus dem Meer. Damit war natürlich jede Form von Belag e rung ebenso ausgeschlossen wie der Versuch, vor ihnen a n zulanden und sie zu stürmen. Allerdings waren die beiden Festungen beinahe vierundzwanzig Meilen voneinander en t fernt, und die desnairianische Artillerie kam bestenfalls auf eine Reichweite von drei Meilen.
    Es gehörte zu Jahras ’ Strategie, sich ein Beispiel an der Hornechse zu nehmen und sich so eng zusammenzurollen, dass ein Angriff schlichtweg unmöglich war. Deswegen ha t te er das Westtor zur Gänze blockiert: Er hatte dort Schiffe versenkt und massive Pfähle geradewegs in die Hauptfah r rinne rammen lassen. Diesen Seeweg eines Tages wieder freizuräumen, dürfte beachtliche Schwierigkeiten mit sich bringen. Vorerst jedoch konnte der Baron sicher sein, dass sich auf diesem Wege keine charisianischen Galeonen an ihn heranschlichen. Galeonen mit ihrem deutlich größeren Tie f gang, nicht zuletzt auch wegen ihrer schweren Geschütze, konnten diesen Weg unmöglich wählen. Ein Angriff mit Booten oder bei Hochwasser durch flachgehende Schoner war allerdings immer noch denkbar.
    Nachdem also das Westtor unpassierbar war, hatte sich der Baron dem Nordtor zugewandt und seine Galeonen quer zur Fahrrinne vor Anker gehen lassen. So bildeten sie eine lange Kette, die sich über zwölf Meilen von Ost nach West erstreckte. Dabei betrug der Abstand zwischen den einzelnen Schiffen kaum mehr als fünfzig Schritt. Unter gewöhnlichen

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