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Nimue Alban 10 - Der Verrat

Nimue Alban 10 - Der Verrat

Titel: Nimue Alban 10 - Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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    Aplyn-Ahrmahk hörte die Befehle der Geschützführer und blickte sich um. Er versuchte, Lieutenant Symkee zu finden, der das Kommando über die Backbordbatterie übe r nehmen sollte. Doch dann gab ihm jemand einen heftigen Stoß gegen die Schulter.
    »Los, Hektor! « Der Ensign wirbelte herum, und Admiral Yairley versetzte ihm einen zweiten Stoß. »Los! «, wiede r holte der Admiral. Unfassbarerweise lächelte er dabei. »Ca p tain Lathyk kann Sie vorerst wiederhaben! «
    »Aye, aye, Sir! «
    Aplyn-Ahrmahk stürzte sich in den disziplingesteuerten Wahnsinn der Schlacht. Der Ensign hütete sich davor, die perfekte Choreographie – eine direkte Folge unerbittlichen Drills – durch unnötige Befehle zu stören. Stattdessen b e hielt er die Bedienungsmannschaften im Auge, versuchte in alle Richtungen gleichzeitig zu schauen, jederzeit bereit ei n zuspringen, sollte etwas schieflaufen.
    Doch nichts lief schief. Bei der langen Überfahrt von Te l lesberg nach Iythria hatten die Schützen der Destiny täglich zwei Stunden lang trainiert. Sie hatten ihr Können zur Kunst erhoben, hatten sich mit dem neuartigen Konzept explodi e render Granaten vertraut gemacht. Nun schaute Aplyn-Ahrmahk zu, wie an jedem einzelnen Geschütz der Zweite Geschützführer das Bleisiegel löste und einsteckte, das den Zünder schützte, bevor die Granate in das Rohr des Geschü t zes geladen wurde. Bevor Schiff klar zum Gefecht gegeben worden war, hatte Payter Wynkastair, der Kanonier der De s tiny, die Zünder eingestellt. Und nach dem Gefecht würde jeder Zweite Geschützführer sämtliche dieser Bleisiegel vorweisen müssen, um zu beweisen, dass die Granaten auch wirklich angemessen zum Einsatz gebracht worden waren.
    »Ausrennen! Ausrennen! «
    Nach und nach wurden die Geschütze, die der Galeone noch verblieben waren, wieder in Position gebracht. Entlang der gesamten Breitseite hoben die Geschützführer die linke Hand und umklammerten mit der rechten die Abzugsleine.
    Captain Plyzyk kämpfte sich wieder auf die Beine. Wie ein angeschlagener Preisboxer schüttelte er heftig den Kopf in dem Versuch, sein Hirn wieder auf Touren zu bringen. Er wusste nicht, was ihn gerade getroffen hatte. Vermutlich würde er es niemals erfahren. Aber er war sich ziemlich s i cher, dass sein rechtes Schulterblatt gebrochen war.
    Und trotzdem, so begriff er, war er noch glimpflich d a vongekommen – zumindest im Vergleich zu seinem Schiff.
    Rauch quoll aus den zerklüfteten Löchern in den Planken und Spanten der Sankt Adulfo. Plyzyk erkannte, dass der Rauch nicht nur Pulverrauch war, sondern auch Rauch von brennendem Holz. Einige der Löcher im Schiffsrumpf schi e nen groß genug, dass ein ausgewachsener Mann aufrecht hätte hindurchgehen können. Natürlich konnte das nicht stimmen . Aber sie waren doch ungleich größer als die L ö cher, die Kanonenkugeln in einen Schiffsrumpf rissen. Überall lagen Holztrümmer und -splitter, das Deck war von zerfetztem Segeltuch und durchtrenntem Tauwerk übersät. Plyzyk hörte Schreie, die Schmerz ebenso ausdrückten wie Entsetzen, und mindestens die Hälfte aller Zwölfpfünder auf dem Oberdeck waren umgestürzt wie Spielzeug. Das Schanzkleid vor ihnen war einfach fort. Die Kante des Decks sah aus wie eine Felsenklippe, über die ein Wirbelsturm hinweggezogen war. Plyzyk begriff, dass drei oder vier dieser höllischen Granaten der Charisianer fast den gle i chen Punkt getroffen haben mussten, um derartigen Schaden anzurichten.
    Doch es gab noch reichlich andere Schäden. Jemand packte den Captain an den Schultern und riss ihn zur Seite, als der Besan der Galeone krachend auf das Deck hera b stürzte.
    »Feuer! «, schrie jemand . »Feuer im Kabelgatt! «
    Wieder kämpfte sich Plyzyk auf die Beine und fragte sich kurz, wer ihn wohl gerade davor bewahrt hatte, von einem herabstürzenden Mast erschlagen zu werden. Doch der G e danke war schon wieder fort, so erschreckend war die Vo r stellung eines Brandes an Bord seines Schiffes.
    »Löschtrupps los! «, bellte er, und die Matrosen, die für genau derartige Notfälle ausgebildet waren, eilten mit Wa s ser- und Sandeimern unter Deck.
    Bei Langhorne, viel mehr davon hält sie nicht aus!, dac h te er. Sie …
    »Feuer! «, rief Hektor Aplyn-Ahrmahk.
    Wie eine Lawine rollte die zweite Breitseite von HMS Destiny der Sankt Adulfo entgegen. Es war eine Lawine aus Eisen und Feuer und einer entsetzlichen Menge Schießpu l ver. Die Sechs - Zoll-Granaten durchschlugen die

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