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Nimue Alban 10 - Der Verrat

Nimue Alban 10 - Der Verrat

Titel: Nimue Alban 10 - Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Destiny nur Marssegel und Klüver gesetzt hatte, musste sich auch nur ein Bruchteil der sonst erforderlichen Matrosen um die noch verbliebenen Segel kümmern. Unter den gegebenen Umständen ist das wohl auch ganz gut so, ging es Aplyn-Ahrmahk durch den Kopf. Mindestens fünf der Backbordgeschütze des Schiffes waren bereits unbrauchbar geworden. Alle Decks der Destiny w a ren blutüberströmt. Aplyn-Ahrmahk sah mindestens ein Du t zend Leichen, die von ihren Kameraden aus dem Weg g e räumt worden waren, und neben den Tischen der Heiler auf dem Orlopdeck türmten sich bereits die Verwundeten.
    »Ruder hart backbord! «, rief der Captain. »Vormars- und Großbramsegel einholen! «
    Als das Steuerrad gedreht wurde, drehte sich die Destiny nach Steuerbord und wandte ihre schussbereite Backbord - Breitseite der desnairianischen Galeone HMS Sankt Adulfo zu, dem fünftletzten Schiff in Jahras ’ östlicher Schlachtreihe.
    »Lass fallen Backbordanker! «
    Der Notanker wurde vom Backbord-Kranbalken gelöst. Sofort stürzte er in die Tiefe. Dieses Mal jedoch lag die A n kertrosse nicht auf dem Oberdeck, sondern auf dem Batteriedeck. Sie lief auch nicht durch eine Ankerklüse, sondern durch eine Geschützpforte in der Nähe des Hecks. Allein unter Klüver wurde die Galeone weitergetragen, als dem Anker immer weiter Leine gegeben wurde. Währenddessen acht e ten die Männer auf dem Batteriedeck sorgsam darauf, der dicken Trosse nicht in die Quere zu kommen, die weiter und weiter aus der Geschützpforte ausrauschte. Dann griffen die Ankertaustopper. Sofort erzitterte und ruckte die Destiny, offenkundig hatten die Flügel des Ankers auf dem Meere s grund guten Halt gefunden. Die Ankertrosse war nun fast bis zum Zerreißen gespannt, und Chief Kwayle und seine Mä n ner stürzten darauf zu und befestigten das hintere Ende des Springtaus daran.
    »Belegt! «
    Der Ruf drang aus dem Batteriedeck empor, und Lathyk nickte.
    »Klüver einholen! Ankertau fieren, Master Symkee! Springtau spannen! «
    Captain Ehrnysto Plyzyk von der Imperial Desnairian N a vy beobachtete, wie die charisianische Galeone zum Stehen kam. Nachdem Vormars- und Großbramsegel eingeholt w a ren, war der Wind noch stark genug, sie trotz ihrer nackten Spieren ein wenig weiter zu drehen. Plyzyks Magen kramp f te sich zusammen. Die Mannschaft fiert noch das Ankertau, begriff er. Nachdem das geschehen war, hatte sie nun genug Spiel, um sich ganz nach Wunsch bewegen zu lassen – g e nau so, wie die Springtaue an den eigenen Ankern die B e wegung der Sankt Adulfo bestimmten. Und wenn das g e schähe …
    »Gebt ’ s ihr, Jungs! «, bellte er und deutete mit seinem Schwert auf das charisianische Schiff, das hinter seinem e i genen Pulverdampf fast verschwand. »Wenn ihr das hier überleben wollt, dann gebt ’ s diesem Miststück! «
    »Backbordbatterie bereit! «, bellte Lieutenant Tymkyn.
    Ein Orkan aus Kanonenkugeln tobte um sein Schiff, o b wohl nur HMS Treuer Verteidiger, das Schiff, das unmitte l bar neben der Sankt Adulfo vor Anker lag, ihrem Schweste r schiff mit ihren Geschützen beistehen konnte. Eigentlich hätte auch die Heiliger Langhorne eingreifen sollen. Nur war sie mittlerweile selbst zu sehr beschäftigt. Captain Bahrdahns Undaunted war luvwärts zu ihr aufgekommen. Tymkyn hörte das Donnergrollen ihrer Geschütze, als nun auch die andere Galeone ihren Teil zur Schlacht beitrug.
    Trotzdem verfügten die Sankt Adulfo und die Treuer Ve r teidiger auf ihren Breitseiten gemeinsam über vierundvierzig Geschütze. Die Destiny hatte nur fünfundzwanzig … oder hätte fünfundzwanzig gehabt, wäre sie in den letzten Min u ten nicht derart schwer getroffen worden. Wahrscheinlich konnte sie jetzt noch höchstens achtzehn oder neunzehn zum Einsatz bringen. Tymkyn spähte durch den dicken Pulve r qualm und wartete darauf, dass die Springtaue sein Schiff ganz herumschwenkten. Er wollte die erste Breitseite nicht verschwenden, wollte die Geschütze keine Sekunde zu früh abfeuern. Er wollte sich sicher sein, dass alle Geschütze auch wirklich auf das Ziel ausgerichtet waren, und …
    Eine Zwölfpfünderkugel aus der Steuerbordbatterie der Sankt Adulfo traf den jugendlichen Third Lieutenant der Destiny genau unterhalb des Brustbeins und riss seinen Leib in zwei Hälften.
    Aplyn-Ahrmahk sah, wie Tymkyns Leichnam in einer Wolke aus Blut und Fleischfetzen zu Boden ging. Fast im gleichen Augenblick begriff er, dass auch Trahvys Saylkyrk, Tymkyns Stellvertreter beim

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