Nimue Alban 10 - Der Verrat
Kommando über die Flotte n streitkräfte, die Sie besiegt haben, Admiral Yairley! «
»Dann habe ich eine weitere Nachricht für Sie, Euer Durchlaucht. « Yairleys Stimme klang nun tonlos und kalt. »High Admiral Rock Point hat mich angewiesen, Sie über Folgendes in Kenntnis zu setzen: Sollten Sie ihn dazu zwi n gen, Ihre Stadt zu bombardieren und dann zu besetzen, muss er sich bedauerlicherweise zunächst etwas anderem zuwe n den, das ihn derzeit ablenkt: Ihren Schiffen und Festungen, die bereits kapituliert haben. Sollten Sie also auf weiteren Kampfhandlungen bestehen, sieht er sich gezwungen, z u nächst die Prisen abzubrennen und die Festungen zu spre n gen. «
Dieses Mal gelang es Kholman, nicht zusammenzuz u cken. Er hatte sowieso bezweifelt, dass Desnairia diese Schiffe jemals zurückerhalten würde. Ja, von seinem Blic k winkel aus betrachtet war es tatsächlich sogar besser, wenn Rock Point die Schiffe abbrannte. Auf diese Weise konnte Daivyn Bairaht, der Kommandierende der besiegten Strei t macht, der ›Vierer-Gruppe‹ versichern, anders als bei Kornylys Harpahr würde keines seiner Schiffe jemals von den Charisianern in Dienst gestellt und letztendlich gegen Mutter Kirche zu Felde ziehen.
»Der High Admiral muss tun, was er für richtig hält «, sagte er. »Wenn er wirklich die Absicht hat, sämtliche Schi f fe abzubrennen, werde ich alles Notwendige veranlassen, die Besatzung abrücken zu lassen. Ich bin mir sicher, dass wir für diese Männer ein angemessenes Ehrenwort aushandeln können. «
»Sie haben leider die Position des High Admiral nicht ganz richtig verstanden, Euer Durchlaucht. Unter derartigen Umständen wird es ihm, so sehr er das bedauert, nicht mö g lich sein, die Gefangenen an Land gehen zu lassen oder a n derweitig von den Schiffen fortzuschaffen, bevor er sie a b brennt. «
Einen Moment lang begriff Kholman nicht, was sein G e genüber meinte. Dann jedoch änderte sich das – schlagartig. Kholmans Gesicht wurde aschfahl. An Bord dieser Schiffe befanden sich fast dreißigtausend Mann! Dabei war die B e satzung der Schwimmenden Batterien noch ebenso wenig mitgezählt wie die Männer in den Festungen, die bereits k a pituliert hatten.
»Das kann doch nicht Ihr Ernst sein! «, hörte er sich selbst heiser sagen.
»Ganz im Gegenteil, Euer Durchlaucht, das ist dem High Admiral sogar todernst. « Yairley sprach auch diesen Satz ohne jegliche Betonung aus … Es klang entsetzlicher als alles, was Herzog Kholman je an Tonfällen gehört hatte.
»Das ist widerwärtig ! «
»So widerwärtig wie König Rahnylds Entscheidung, Kriegsgefangene an die Inquisition auszuliefern, damit sie dann systematisch gefoltert und ermordet werden? «, fragte Yairley leise.
»Damit hatte ich nichts zu tun! «
»Ja, wohl nicht «, gestand Yairley ein. »Aber wenn wir hier nicht gewonnen, sondern verloren hätten und wenn Zhaspahr Clyntahn von Ihnen verlangt hätte, ihm Ihre Kriegsgefangenen zu überstellen, glauben Sie wirklich, Ka i ser Mahrys hätte auch nur einen Moment lang gezögert? «
Kholman starrte den charisianischen Flaggoffizier an. Ihm drehte sich der Magen um, als er die Wahrheit in diesen braunen Augen erkannte, die ihn unverwandt anblickten. Selbstverständlich hätte der Kaiser die Gefangenen an die Inquisition ausgeliefert!
»Ich hatte bisher den Eindruck, Ihr Kaiserreich würde Kriegsgefangene, die ehrenvoll kapituliert haben, nicht in einer solchen Art und Weise misshandeln «, sagte der He r zog, statt die Frage zu beantworten.
»Wann immer das möglich ist, ist genau das tatsächlich der Grundsatz der Majestäten von Charis «, erwiderte Yai r ley. »Aber das bedeutet nicht, dass die Streitkräfte Ihrer M a jestäten unvermeidbare Verluste zu erleiden bereit sind, nur um denjenigen, die gegen uns zu den Waffen gegriffen h a ben, … die Konsequenzen zu ersparen. Im Gegensatz zu Ihnen, Euer Durchlaucht, kämpft mein Kaiserreich um sein nacktes Überleben. Und Sie wissen ganz genau, was gesch e hen wird, sollten wir diesen Kampf verlieren. Wir haben aber mitnichten die Absicht zu verlieren. Und so sehr wir es auch bedauern mögen, wir werden alles tun, was wir dafür tun müssen!
Sie sprechen davon, für Ihre Männer ein Ehrenwort au s zuhandeln. Halten Sie uns tatsächlich für so töricht zu gla u ben, dass Ihr gegebenes Wort tatsächlich in Ehren gehalten würde? Sie würden es brechen! Und selbst wenn Sie persö n lich tatsächlich die Absicht haben sollten, eine solche A
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