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Nimue Alban 10 - Der Verrat

Nimue Alban 10 - Der Verrat

Titel: Nimue Alban 10 - Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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b sprache in Ehren zu halten – und ich möchte so höflich sein, Ihnen diese Absicht tatsächlich zuzugestehen, Durchlaucht, würde die ›Vierer-Gruppe‹ das doch niemals zulassen. Jeder, der auch nur versuchen würde, ein Charis gegebenes Ehre n wort zu halten, würde von der Inquisition verurteilt und müsste vermutlich die Strafen Schuelers erleiden – und sei es auch nur als Warnung, dass nie wieder jemand ›feige‹ genug wäre, eine solche Absprache zu treffen. Also lassen Sie es mich ganz unmissverständlich formulieren: Sie wissen genauso gut wie ich, dass wir keinen unserer Männer, die vor den kirchentreuen Truppen kapituliert haben, jemals lebendig Wiedersehen. Gäbe hingegen High Admiral Rock Point Ihnen Ihre Männer zurück, würden wir diese Männer sogar sehr bald Wiedersehen – und zwar bewaffnet! Unter derartigen Umständen kann der High Admiral Ihnen seine Gefangenen nicht aushändigen. Allerdings ist er bereit, es trotzdem zu tun – wenn Sie im Gegenzug die bereits erwähnten Anlagen au f geben und diese anschließend zerstören.
    Ihr Kaiser und Ihr Kaiserreich haben sich dafür entschieden, der ›Vierer-Gruppe‹ zu dienen. Vielleicht halten Sie das tatsächlich für richtig. Vielleicht haben Sie sich auch nur deswegen dafür entschieden, weil Sie gar keine andere Wahl hatten. Wie dem auch sei, die Entscheidung wurde nun ei n mal gefällt. Mein High Admiral hat mir nun aufgetragen, Ihnen deutlich zu machen, dass Entscheidungen immer auch Konsequenzen nach sich ziehen. Die Konsequenzen der En t scheidung Ihres Kaisers sind Folgende: Sie haben sich auf die Seite unserer Feinde geschlagen, und das bei einem Kampf, bei dem es für uns um Leben und Tod geht. Der Preis für Ihr Überleben und für das Leben all Ihrer Männer ist die Zerstörung sämtlicher Anlagen, die es Ihnen gestatten, je wieder gegen uns in den Krieg zu ziehen – hier in der Stadt Iythria und im gesamten Umfeld. «
    Die Spannung in der Luft des Arbeitszimmers schien zu knistern. Doch irgendwie brachte Kholman es nicht fertig, die Augen niederzuschlagen. Sein Blick schien am Gesicht des charisianischen Admirals zu kleben.
    »So lautet High Admiral Rock Points Nachricht für Sie, Euer Durchlaucht «, sagte Yairley nach wie vor tonlos. »Ich jedoch würde gern noch eine Anmerkung hinzufügen, falls Sie bereit sind, mich anzuhören. «
    Mit einem knappen, ruckartigen Nicken forderte Kholman sein Gegenüber zum Weitersprechen auf. Der charisianische Admiral lächelte dünn. Schön war dieses Lächeln nicht.
    »Ich möchte Ihnen nahe legen, noch einmal daran zurückzudenken, was seinerzeit in Ferayd geschehen ist, Euer Durchlaucht. Wer das Kommando über jene Strafexpedition hatte. Sie sollten auch nicht vergessen, dass es bedeutende Unterschiede zwischen jener Strafexpedition damals und der heutigen Situation gibt.
    Im Gegensatz zu der Situation, in der sich das Königreich Delferahk seinerzeit befand, hat sich das Desnairianische Reich förmlich dem Heiligen Krieg gegen Charis ang e schlossen, zu dem die ›Vierer-Gruppe‹ aufgerufen hat. Bitte erinnern Sie sich doch daran, was die Heilige Schrift selbst über das Kriegsrecht lehrt, wenn es um einen Heiligen Krieg geht! Zahlreiche Gesetze des Kriegsrechts werden im Buch Schueler ausdrücklich für einen solchen Fall aufgehoben. Charis hat diesen Heiligen Krieg nicht begonnen. Aber auch wir erkennen, dass irgendwann der Punkt erreicht ist, an dem es nur noch eine einzige Möglichkeit gibt, Gräueltaten zu verhindern – Gräueltaten, begangen an unseren Soldaten oder an unserem Volk! Dann nämlich ist die Zeit für Verge l tungsmaßnahmen! Wie Sie selbst bereits angemerkt haben, lehnen es Charis ’ Majestäten ausdrücklich ab, die Strafen Schuelers an Gefangenen vollstrecken zu lassen, ganz egal, um welche Gefangenen es auch gehen mag. Aber die Rec h te, die man uns verwehrt, sind sie nicht gewillt, anderen zu gewähren.
    Die ›Vierer-Gruppe‹ – oh, Verzeihung, ich meine natürlich: der Großvikar, der im heiligen Namen von Mutter Ki r che und angeleitet von den Erzengeln nach eigenem Erme s sen spricht «, die Verachtung in Yairleys Stimme war ve r nichtend, »hat offiziell erklärt, was Tellesberg und Cherayth am Tage unserer sogenannt unvermeidlichen Niederlage w i derfahren wird. Ich lege Ihnen dringend nahe, noch einmal darüber nachzudenken, wie die Zerstörung unseres Reiches aussehen soll – eine Zerstörung, zu der beizutragen Ihr Reich feierlich gelobt hat!

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