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Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition)

Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition)

Titel: Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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wechselseitig auszugleichen? Davon verstanden Marines doch nichts!
    General Kynt Clareyk hatte Symkyn genötigt, diese Ansicht zu überdenken – gründlichst. Auch Clareyk hatte zweifellos noch die eine oder andere Lektion zu lernen. Er hatte sich auch redlich bemüht, alles zu meistern, was Symkyn ihn lehren konnte. Er hatte gelernt, ohne das geringste Anzeichen dafür, dieses unerwartete Schüler-Lehrer-Verhältnis würde ihn verärgern. Doch zugleich hatte Clareyk den gestandenen Soldaten der Royal Chisholmian Army ungleich mehr beizubringen: Seine Fähigkeit, zu veranschaulichen, was die waffentechnischen Neuerungen bei Handfeuerwaffen wie Artillerie wirklich bedeuteten, war schlichtweg atemberaubend gewesen. Es war Herzog Eastshares Anleitung und Baron Green Valleys Fähigkeit, selbst die radikalsten neuen Konzepte knapp, klar und deutlich zu beschreiben, zu danken: Aber jetzt hatte sich die Imperial Charisian Army eine taktische Doktrin zurechtgelegt, wie sie die Welt noch nie gesehen hatte. Es war eine Doktrin, die sich ständig den veränderten Gegebenheiten anpasste. Das gehörte zu den Dingen, die Green Valley und die anderen charisianischen Marines an seiner Seite dem harten chisholmianischen Kern der Armee gelehrt hatten: Selbst die beste Doktrin ließ sich immer noch verbessern.
    Man brauchte sich doch nur diese neuen Hinterlader-Mahndrayns anzuschauen. Symkyn hatte zwar bislang noch keine dieser neuen Waffen in die Hände bekommen, aber einige tausend Stück davon hatten noch vor dem Aufbruch des Expeditionskorps nach Raven’s Land ihren Weg nach Chisholm gefunden. Schon bevor die erste dieser Waffen eingetroffen war, hatte Green Valley, allein ausgehend von deren Beschreibungen, genauestens darlegen können, wie drastisch Hinterladerwaffen alle bisherigen Taktiken verändern würden – sogar die, die er selbst gerade erst letztes Jahr ersonnen hatte. Und so hatte die Armee schon wieder Mittel und Wege gefunden, ihre Vorgehensweisen zu optimieren. Genau deswegen hatte der junge Wytykair ja auch voll und ganz recht, was geschehen würde, falls irgendeine Festland-Armee mit annähernd gleicher Truppenstärke auf die ICA stieße.
    Aber genau da liegt ja das Problem , dachte Symkyn grimmig. Wir werden dem Gegner nicht in ›annähernd gleicher Truppenstärke‹ entgegentreten … zumindest vorerst nicht. Und das wird auch noch eine ganze Weile so bleiben. Außerdem haben die auch Gewehre und Geschütze neuer Baureihe. Damit sind sie verdammt noch mal viel gefährlicher geworden, selbst wenn sie noch nicht ganz die Tragweite der jüngsten Entwicklungen in dem Maße begriffen haben sollten wie unser Genie aus dem Alten Charis.
    »Ich bin mir sicher, der Herzog kann bestens auf sich selbst aufpassen, Bynzhamyn«, erwiderte der General nach kurzem Schweigen. »Aber es kann nie schaden, jemanden zu haben, der einem den Rücken freihält.«
    »Nein, Sir, wirklich nicht«, bekräftigte Wytykair.
    »Und wo wir gerade dabei sind …« Symkyn wandte dem Hafenbecken den Rücken zu und blickte seinen Adjutanten an. »Ich hätte da einige Aufgaben für Sie. Zunächst einmal suchen Sie Colonel Khlunai. Sagen Sie ihm, der Rest des Stabes soll sich an die Arbeit machen. Ich möchte, dass die ersten Truppen morgen gleich beim Hellwerden an Bord gehen – sobald es hell genug ist, dass niemand von der Stelling fällt, meine ich. Und wir brauchen genaue Zahlen darüber, wie viele Galeonen denn nun als Pferde- und Drachentransporter zur Verfügung stehen. Ich bezweifle, dass wir so viele von denen an Bord packen können, wie wir gern hätten. Aber darüber können wir noch nicht einmal spekulieren, solange wir nicht wissen, wie viel Platz wir denn eigentlich haben. Nachdem Sie also mit Colonel Khlunai gesprochen haben, wenden Sie sich an den Hafenmeister. Sagen Sie ihm …«

.VIII.
Feste Darymahn
und
Sandfischbucht,
Südmark, Republik Siddarmark
    »Scheiße.«
    Private Paitryk Zohannsyn war bis vor kurzem Milizionär der Republik Siddarmark gewesen. Derzeit aber stand er im Dienste von Mutter Kirche. Infolgedessen presste er gerade die Wange noch fester gegen den Erdwall. Er gab sich redlich Mühe, aber noch mehr in Deckung zu gehen war unmöglich: Dichter kam er nicht an den Erdwall heran. Die Knöpfe seines Kasacks und die Gürtelschnalle waren im Weg.
    In einem lang gezogenen Crescendo grollte neuerlicher Donner über die dunklen Wellen des Taigyn hinweg. Immer wieder blitzte das Wasser glutlodernd auf, und dann wogte

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