Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition)

Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition)

Titel: Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
sich doch nicht noch dümmer an, als Sie ohnehin schon sind!« Colonel Ahdymsyn, Tympyltyns Stellvertreter, bedachte den Offizier mit einem finsteren Blick. »Das ist genau die gleiche Waffe, die die Ketzer im letzten Jahr auch schon vor Iythria eingesetzt haben – das ist alles! Und Sie wissen genauso gut wie ich, was der Großinquisitor dazu gesagt hat.«
    »Er hat nur gesagt, Mutter Kirche könne die Wirkung dieser Waffen nachahmen«, erwiderte Major Kolyn Hampton stur. »Er hat gesagt, Mutter Kirche könne Munition bauen, die genau das Gleiche bewirke – er hat nicht gesagt, dass sie auch genauso funktioniert! «
    »Das reicht jetzt!«, bellte Tympyltyn.
    Genau wie er selbst hatten auch seine beiden Untergebenen vor dem Aufstand der Miliz angehört. Von den Berufssoldaten der Garnison, die in der Feste Darymahn stationiert gewesen waren, hatte kein Einziger überlebt. Und so war Tympyltyn – noch vor einem Jahr ein einfacher Oberst – unvermittelt das Kommando über diesen Stützpunkt zugefallen. Seinen derzeitigen Dienstgrad hatte er sich selbst verliehen. Allerdings hoffte er darauf, die Beförderung werde offiziell bestätigt, sobald die Entsatztruppen von Mutter Kirche einträfen. Vor dem gleichen Hintergrund hatte er auch Hamptyn vom Hauptmann zum Major befördert … Doch im Augenblick fragte er sich, ob das wirklich eine so gute Idee gewesen war.
    Fromm und gottesfürchtig war Hamptyn ohne jeden Zweifel. Das sah man ja schon daran, dass er bereit war, für Gott und die Erzengel tatkräftig einzutreten. Doch hin und wieder traten Hingabe und Entschlossenheit des frischgebackenen Majors an die Stelle klaren Denkens. Ahdymsyn hingegen erschien Tympyltyn deutlich weniger fromm und entschieden … pragmatischer, als das dem selbsternannten General recht sein konnte. So waren der Major und er schon mehr als einmal aneinandergeraten. Doch im Augenblick war dessen Erklärung tatsächlich deutlich hilfreicher als die Hamptyns.
    »Ob das jetzt tatsächlich das Werk Shan-weis persönlich ist oder ob die genau die gleiche Munition verwenden, an denen auch Mutter Kirche derzeit arbeitet, ist doch völlig egal. Wichtig ist nur, dass wir hier bombardiert werden!«, krächzte Tympyltyn und blickte sich an dem behelfsmäßigen Konferenztisch um. »Das ist im Augenblick das Einzige, was mich interessiert. Haben wir uns verstanden?«
    Rings um den Tisch wurde genickt. Pure Willenskraft ermöglichte dem General, etwas weniger angespannt dreinzublicken.
    »Wie schlimm ist die Lage wirklich?«, erkundigte er sich. Als solle es seinen Worten Nachdruck verleihen, grollte in diesem Augenblick erneut Geschützdonner. Das gleißende Licht der Explosionen zuckte durch die Schießscharten wie Blitze eines widernatürlichen Gewitters.
    »Wir haben hohe Verluste«, antwortete Ahdymsyn tonlos. »Wir haben nicht genug Material, um den Männern Deckung vor senkrecht einkommendem Beschuss zu bieten, und ein Großteil des Materials ist ohnehin nicht widerstandsfähig genug.«
    Tympyltyn nickte ihm knapp zu. Tahlyvyr Ahdymsyn war zwar sein Stellvertreter, aber das hieß noch lange nicht, dass Tympyltyn ihn mögen musste. Doch es war Ahdymsyn gewesen, der aufgrund der Berichte über Iythria vorgeschlagen hatte, die Pulverkammer der Feste Darymahn durch zusätzliche Schichten aus Erdreich und Felsbrocken zu isolieren. Er hatte sich auch persönlich darum gekümmert, dass Unterstände gebaut wurden, um den Männern in den Gräben wenigstens ein Mindestmaß an Schutz vor den explodierenden Kanonenkugeln zu bieten, die im Falle eines Angriffs durch die Ketzer wohl vom Himmel herabregnen würden.
    Tympyltyn hingegen hatte noch nie zuvor erlebt, wie eine Kanone abgefeuert wurde, bevor er den Sturm der Feste Darymahn angeführt und sämtliche dort noch verbliebenen Soldaten abgeschlachtet hatte. Auch in der Feste hatte es eine Meuterei gegeben, und am Ende waren die gottesfürchtigen Kinder von Mutter Kirche geflohen. Daher hatte Tympyltyn nur einer deutlich ausgedünnten Garnison gegenübergestanden. Seitdem hatte der General Geschütze schon häufig im Einsatz erlebt. Nur waren die Geschütze auf den Mauern der Feste eben die altmodischen, massiven, unbeweglichen Modelle, nicht diese Geschütze neuer Baureihe, über die man in letzter Zeit so viel Ungeheuerliches zu hören bekam. Damals hatte er noch geglaubt, Ahdymsyn mache sich unnötig Sorgen, und doch hatte er ihn gewähren lassen. Wenigstens, so hatte er sich überlegt, würden die Männer

Weitere Kostenlose Bücher