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Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition)

Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition)

Titel: Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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beiden Seiten des Kanals meilenweit erstreckte, sollte verhindern, dass jemand sie bemerkte. Aber unnötige Risiken konnte man ja vermeiden. Mit ein wenig Glück würde niemand von der Gegenseite bemerken, dass General Fyguera in Thesmar schon bald sehr schlagkräftige Verstärkung erhalten sollte.
    Abgesehen davon , dachte Hywyt, während sich ein Lächeln auf sein Gesicht stahl, werden die viel zu sehr damit beschäftigt sein, nach Osten zu blicken, zur Feste Darymahn hinüber. An uns werden die überhaupt nicht denken. Und das könnte, mittelfristig betrachtet, für die von echtem Nachteil sein.
    »Großer Gott, der Anblick tut aber wirklich gut!«
    General Kydryc Fygueras tiefe Stimme passte genau zu Stiernacken und breiten Schultern, mit denen er gesegnet war. Doch Graf Hanth bemerkte, dass die Stimme zitterte, nein, das nicht, aber irgendetwas war da …
    Gemeinsam standen die beiden auf einem Erdwall. Dieser gehörte zu den Schützengräben, die Fyguera entlang der landeinwärts gelegenen Seite der Stadt Thesmar hatte anlegen lassen. Vielleicht war es etwas übertrieben, Thesmar als Stadt zu bezeichnen. Doch zumindest im Vergleich zu anderen Ansiedlungen der Südmark war es berechtigt. Vor dem Schwert Schuelers war Thesmar ein verschlafenes Provinznest gewesen. Handel hatte hier praktisch nicht stattgefunden – außer während der Erntezeit: Dann jedoch kamen die Feldfrüchte über den Seridahn und den Sankt Alyk in die Thesmar Bay, und der Ort erwachte zu hektischem Leben.
    In diesem Jahr war die Erntezeit natürlich anders verlaufen. Und selbst wenn es eine Ernte gegeben hätte, die man nach Thesmar hätte bringen können, wären die, die hinter dem ›Schwert Schuelers‹ steckten, gegen Thesmar vorgegangen: Mit Hilfe dieser Ansiedlung nämlich konnte man den Nahrungsmitteltransport fast gänzlich zum Erliegen bringen. Die Gefechte waren hier besonders hässlich ausgefallen. Trotzdem war es Fyguera irgendwie gelungen, in der Region vier Berufssoldaten-Regimenter zusammenzuhalten. Mit ihrer Disziplin und Ausbildung unterstützten sie die Einwohner von Thesmar und der umliegenden Teile der Südmarschen, die nach wie vor treu zum Reichsverweser standen. Gemeinsam wehrten sie eine regelrechte Flutwelle von Aufständischen ab.
    Letztlich hatten sich die Einwohner der meisten kleineren Dörfer auf der gesamten Strecke zwischen Thesmar und Klippenkuppe den Seridahn und den Sankt Alyk entlang doch für die Flucht entschieden. Viele waren jedoch nicht weiter als bis nach Thesmar gekommen. Daher gab es nun noch mehr hungrige Mäuler zu stopfen. Die Vorräte dünnten noch weiter aus, obwohl die Farmen der Südmark an sich mehr als genug lieferten. Ein Teil der Flüchtlinge hatte sich auf dem Seeweg in Sicherheit gebracht, manche bis nach Eralth. Von dort aus waren sie dann über Land weiter, in der Hoffnung, sie könnten in der östlichen Siddarmark Zuflucht finden. Die alles entscheidenden Positionen zwischen Thesmar, der Feste Sheldyn und Klippenkuppe hatte Fyguera gehalten und auf diese Weise verhindert, dass Versorgungsgüter aus Dohlar auf dem Wasserwege die Tempelgetreuen östlich des Sankt Alyk erreichten.
    Bis jetzt.
    Noch einmal betrachtete Fyguera die Kolonne der Marineinfanteristen (und die nicht ganz so ordentlich in Reih und Glied marschierende Kolonne der Matrosen), die auf der Landstraße Cheryk entgegenmarschierten. Die ersten Dreißigpfünder der Flotte, für die man Lafetten improvisiert hatte, rollten quietschend an ihm vorbei, gezogen von einem der Last-Drachen, die Breygart zusammen mit dem Futter für die Tiere aus Eralth mitgebracht hatte. Erst hing der Blick des siddarmarkianischen Generals an diesen Lafetten, dann sah er Hanth geradewegs in die Augen.
    »Wenn sich wirklich so viele Dohlaraner auf dem Weg hierher befinden, wie die Berichte das vermuten lassen, General Hanth«, sagte er tonlos, »dann könnten die uns innerhalb eines einzigen Fünftages aus Thesmar vertreiben – und zwar mit Schwung. Wir verfügen über ganze acht altmodische Geschütze, und zwar die richtig dicken, schweren Dinger. Die sind dafür gedacht, das Ufer zu verteidigen, aber doch nicht zum Einsatz gegen anrückende Infanterie! Wenn Sie nicht rechtzeitig aufgetaucht wären …«
    Er beendete den Satz nicht, und Hanth nickte ihm zu.
    »Ich kann Ihnen nicht versprechen, dass wir die Stadt wirklich halten können, General«, erwiderte er. »Nicht einmal jetzt, wo meine Männer hier sind. Aber von einem bin ich fest

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