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Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition)

Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition)

Titel: Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Männer an jenen Geschützen und Gewehren von einem gänzlich anderen Schlag waren als die des mittlerweile unbetrauert verstorbenen Major Cahrtair.
    Das 37. Infanterieregiment hatte die Zeit weidlich genutzt, die ihr vergönnt gewesen war, seit man Cahrtairs Kompanie in die Falle gelockt hatte. Die Schneeschmelze sah ihrem Ende entgegen. Doch die Dämme am Serabor-Ende der Kluft hatte man noch verstärkt. Jetzt stand ein noch größeres Gebiet unter Wasser – ein idealer Tummelplatz für zahllose Insekten (für Styvynsyn Shan-weis ureigenste Geschöpfe). Nur die Landstraße und hin und wieder ein einzelner Erdhügel ragten noch aus dem eisigen Wasser. Fieberhaft hatte das 37ste Erdwälle vor dem Waldgürtel aufgeschüttet, und zwar unmittelbar südlich jenes Teils der Landstraße, der dann in die Luft gejagt wurde. Zusätzlich hatte Colonel Wyllys in den Wäldern dahinter Rückzugspositionen anlegen lassen. Vor den Erdwällen befand sich ein fünfzig Schritt tiefer Baumverhau, der vor den befestigten Positionen für freies Schussfeld sorgen sollte. Styvynsyn wusste eines: Sein Regiment könnte es mit Pawal Baikyrs aufständischen Milizionären praktisch unbegrenzt lange aufnehmen – wäre es nur wieder auf Sollstärke.
    Bedauerlicherweise erreichte das 37ste davon derzeit kaum mehr als zwei Drittel … oh, und man hatte es auch nicht mehr mit Baikyrs Milizionären zu tun. Die Armee Gottes war da ein völlig anderes Kaliber. Major Styvynsyn presste die Lippen aufeinander, während er erneut die Flöße musterte, die Bischof Gorthyk Nybars Männer mitgebracht hatten.
    Baikyr wäre nie auf eine solche Idee gekommen … und selbst wenn: Es hätte ihm wohl kaum genutzt. Doch Nybars Männer waren organisierter und disziplinierter als Baikyrs Aufständische. Sie verfügten über bessere Waffen, und es war ganz offenkundig, dass sie damit auch deutlich besser umzugehen wussten. Styvynsyn war dankbar dafür, dass General Stohnars Männer ausgiebig über die Geschütze neuer Baureihe informiert worden waren: Nur aus diesem Grund waren sie nicht allesamt in heillose Panik verfallen, als die Gegenseite sie unter Beschuss genommen hatte. Leider hatte keine Kanone dieser Art hier in den Schützengraben des 37sten geschafft werden können. Alles in allem verfügten sie nur über kaum ein Dutzend Geschütze: allesamt schwere Kanonen alter Baureihe, montiert auf Lafetten, die eigentlich an Bord von Schiffen genutzt wurden. Die Charisian Navy hatte sie ihnen zur Verfügung gestellt und sie von Siddar-Stadt hierher schaffen lassen. Diese Kanonen waren viel zu kostbar – und zu schwerfällig –, um sie in exponierter Stellung zum Einsatz zu bringen.
    Dieser Ansicht war zumindest General Stohnar gewesen, und Styvynsyn war nicht willens, die Aussagen seines Vorgesetzten zu hinterfragen. Momentan aber wünschte er sich sehnlichst, wenigstens eine oder zwei der alten Kanonen einsatzbereit zu haben – und dazu am besten auch noch einen Kanonier, der sein Handwerk an Bord eines charisianischen Schiffes erlernt hatte. Immerhin waren diese Geschütze doch dafür gedacht, gegnerische Schiffe zu versenken, oder etwa nicht?
    Erneut bellten die Geschütze auf dem nächstgelegenen Geschützfloß auf, die Bischof Gorthyks Männer in Position manövriert hatten – eine mühselige Aufgabe. Doch irgendwie hatten die Tempelgetreuen es hinbekommen. Das nötigte Styvynsyn einen gewissen Respekt ab. Die Strömung hatte ihnen das ganze Unterfangen vereinfacht. Leider. Denn die bittere Ironie war: Styvynsyns Männer hatten das ganze Schlachtfeld geflutet, um die Verteidigung zu vereinfachen, und die Gegenseite war allein aus diesem Grund in der Lage gewesen, ihnen mit Geschützen derart nahe zu kommen – und zwar ohne zuvor Dutzende Kanoniere geradewegs in die Kugeln von Styvynsyns bestens eingegrabenen Schützen laufen zu lassen.
    Jedes dieser Flöße bot vier Zwölfpfündergeschützen Platz, geschützt von einem massiven, kugelsicheren Schanzkleid. Darin gab es fast die gleichen Geschützpforten wie bei einem Kriegsschiff: Das Feuer von Styvynsyns Gewehrschützen konnte den Geschützbedienungen dieser Flöße praktisch nichts anhaben … und sie kamen immer näher. Das nächstgelegene Floß war jetzt nicht einmal mehr fünfhundert Schritt entfernt: Damit waren sie nahe genug, um aus geschützter Position heraus den ganzen Schützengraben mit Beutelkartätschen zu bestreichen. Die weiter entfernten Flöße hingegen schossen derzeit noch etwas über

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