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Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition)

Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition)

Titel: Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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die Erdwälle, das die Charisianer Schrapnell-Granaten nannten. Sie alle hier konnten von Glück reden, dass die Zeitzünder der Kirche so unzuverlässig waren: Viele – vielleicht sogar die meisten – dieser Granaten jagten weit über ihr Ziel hinweg, bevor sie schließlich explodierten. Aber auch das bewahrte die 2. Kompanie nicht davor, hier Mann um Mann zu verlieren. Und die gegnerische Infanterie war im Schutze des Bombardements immer weiter vorgerückt.
    Mittlerweile hatten Nybars Schützen die breite Lücke in der Landstraße überwunden – jene Stelle, an der Captain Klairynces Explosion fast allen von Cahrtairs Infanteristen eine Möglichkeit verschafft hatte, mit Gott persönlich über ihren Widerstand zu sprechen. Waffen und Munition hoch über die Köpfe gereckt, waren Nybars Männer durch das hüfttiefe, teilweise sogar brusttiefe Eiswasser gewatet und hatten dabei die Überreste der Straßeneinfassung als Deckung genutzt. Dagegen, so meinte Styvynsyn, hätte er etwas unternehmen können: Die Reihe der vorrückenden Schützen war derart in die Länge gezogen gewesen, dass ein rascher Vorstoß mit Bajonetts unter dem Feuerschutz seiner gut eingegrabenen Gewehrschützen den Feind hätte zurücktreiben müssen … wäre da nicht diese verdammte Artillerie gewesen. Hätten sich Styvynsyns Männer aus ihrer Deckung gewagt, hätten die Kanonen sie allesamt in Fetzen geschossen.
    Und wenn wir uns nicht aus der Deckung wagen, können wir diese Dreckskerle nicht davon abhalten, die Lücke in der Straße wieder zu schließen! , dachte er grimmig und schaute zu den Pionieren hinüber, die systematisch Schutt und Erdreich in das gewaltige Loch in der Straßenmitte füllten.
    Styvynsyn wusste ganz genau, was geschehen würde, sobald die Straße wieder passierbar wäre. Nur konnte er nicht das Geringste dagegen unternehmen. Nicht, solange diese ver-shan-wei-ten Geschützflöße dort draußen standen!
    Er ließ sich wieder in Deckung sacken. Den Rücken an den Erdwall gelehnt, blickte er zum dräuenden Himmel empor, dann den Schützengraben entlang, erst nach rechts, dann nach links. Er versuchte sich nichts anmerken zu lassen, als er die vielen Leichen überall sah. Kein Erdwall der Welt konnte perfekten Schutz bieten, wenn man das gegnerische Feuer erwidern wollte. Aber wenigstens hatte das 37ste dieses Mal das vierfache an Gewehren zur Verfügung wie beim letzten Gefecht auf diesem Gelände. Man hatte den Verteidigern der Kluft höchste Priorität gegeben, als es darum ging, wer die jüngsten Erzeugnisse von Siddarmarks einziger Gießerei erhalten sollte, die schon vor Beginn des Aufstandes Gewehre gefertigt hatte. Und Colonel Wyllys hatte die Waffen an drei seiner vier Pikenierkompanien ausgehändigt, darunter auch an Styvynsyns Männer. Das würde die Dreckskerle da vorn ein bisschen aufhalten. Sie würden auf der Landstraße dem 37sten geradewegs vor die Flinten laufen. Langfristig aber brächte das rein gar nichts.
    »Schicken Sie einen Melder zu Colonel Wyllys«, wies er Zhaksyn an. »Bis zum Sonnenuntergang werden die Pioniere die Straße geflickt haben. Zu Langhornes Wache wird es hier vor Aufständischen nur so wimmeln. Ich an deren Stelle würde uns auf jeden Fall im Schutze der Nacht angreifen. Zu wenig Licht für uns, um leicht Ziele auszumachen. Außerdem wird es bis dahin so heftig regnen, dass sämtliche unserer Zündsätze völlig durchweicht sind.«
    Bischof Gorthyk Nybar, Kommandeur der Langhorne-Division der Armee Gottes, biss fest auf das Mundstück seiner Pfeife. Mit grimmiger Befriedigung lauschte er dem Donnern der Kanonen und dem Knallen der Gewehre. Lange konnte es nicht mehr dauern.
    Er blickte zu den Wolken auf und warf einen Blick auf den Kartentisch. Seine grünen Augen funkelten entschlossen, während er sich nachdenklich den buschigen Bart strich. Er wusste, dass Bischof-Kommandeur Bahrnabai die Langhorne-Division besonders schätzte. Er wusste auch, dass seine Männer die Hochachtung ihres Vorgesetzten verdienten. Während Wyrshym vorgerückt war, hatten sie stets die Vorhut gestellt, beim Zug den Hildermoss hinab ebenso wie am Guarnak-Sylmahn-Kanal. Die Geschützflöße waren Nybars Idee gewesen, ebenso die Kähne zuvor die Ausrüstung von Infanterie und Kavallerie schleppen zu lassen. Auf diese Weise konnte man die Strategie der Ketzer, die ganze Kluft zu fluten, wunderbar gegen sie verwenden.
    Im Großen und Ganzen war Nybar sehr zufrieden damit, wie sich die Armee Gottes im

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