Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition)

Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition)

Titel: Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
Gleitlafetten die Bewegung abfingen. Als die Mündungen durch die Bewegung hinter die Geschützpforten ragten, verwandelte der Pulverdampf das gesamte Kasemattendeck in eine übelriechende Höhle, in der man nicht das Geringste sehen konnte. Die leistungsstarken Gebläse im hinteren Teil des Geschützraums nahmen die Arbeit auf und würden den Rauch schon bald absaugen. Das allerdings dauerte nun einmal seine Zeit. Blahdysnberg hörte die ganze Mannschaft husten und keuchen.
    Doch das hielt sie nicht davon ab, zügig nachzuladen. Bei den ersten Schüssen waren Traubenkartätschen verfeuert worden. Man hatte sich überlegt, dass jetzt, mitten in der Nacht, der Gegner vermutlich ganz in der Nähe stehen würde. Also wurde nun auch mit Traubenkartätschen nachgeladen. Blahdysnberg wusste, dass die Männer keine weiteren Befehle brauchten. Also beugte er sich vorsichtig auf Steuerbord aus der Bug-Geschützpforte, um nachzuschauen, was ihre erste Breitseite wohl bewirkt hatte.
    Ringsherum gab es nur Schreie.
    Major Maib stützte sich auf die Hände und blickte sich hastig um. Bürgermeister Leskyr würde sich doch nicht mehr vor Pater Ghatfryd rechtfertigen müssen. Und mindestens die Hälfte von Praietos Kanonieren und der Leutnant selbst waren tot, der Rest verwundet. Zehn Dreißigpfünder hatten einen schlichtweg unbeschreiblichen Sturm aus todbringenden Metallkugeln über das Flussufer hinwegfegen lassen – und das aus einer Entfernung von nicht einmal achtzig Schritt. Offen gestanden war Maib erstaunt, dass an der Batteriestellung überhaupt noch jemand am Leben war.
    »Nachladen!«, rief Sergeant Wyldyng gerade. »Nachladen! Beeilung , verdammt noch mal!«
    Der Major bewunderte den Mut des Unteroffiziers. Aber das würde auch nichts mehr ändern.
    Hinter diesem Ungeheuer von Schiff, das bemerkte Maib erst jetzt, kamen Lastkähne. Aber auch die sahen anders aus als alle, die er bislang gesehen hatte. Vielleicht waren es ursprünglich ja ganz normale Lastkähne gewesen, wie sie auf Kanälen genutzt wurden. Doch man hatte sie mit sonderbaren, erstaunlich robust wirkenden Holzaufbauten ausgestattet, und Maib war sich fast sicher, überall an Deck Sandsäcke zu erkennen. Aus dem Augenwinkel sah er, dass hinter ihm Musketiere der Miliz hastig ihre Luntenschlossflinten nachluden … Da standen plötzlich entlang der holzgepanzerten Längsseite des Kahns gleich hinter dem schwarzen Ungetüm zahllose Gewehrschützen.
    Den meisten Musketieren an Land blieb vermutlich nicht mehr genug Zeit zu begreifen, wie ihnen geschah. Sie waren immer noch mit dem Nachladen beschäftigt, als ein neuerlicher Sturmwind – dieses Mal aus Gewehrkugeln – sie in Stücke riss wie der Zorn Gottes persönlich.
    »Da ist Ihre Zugbrücke, Meister Myklayn«, verkündete Halcom Bahrns, während Blahdysnbergs Geschütze eine weitere Breitseite in die Nacht hinausspien.
    Um die Feldgeschütze machte sich Bahrns mittlerweile keine Sorgen mehr, und das gleich aus mehreren Gründen: Zum einen war jede Kanonenkugel wie ein Baseball von der Panzerung der Delthak abgeprallt. Zum anderen konnten nicht allzu viele Kanoniere diese zweite Breitseite überlebt haben: Es stellte sich gar die Frage, ob es überhaupt Überlebende gab.
    Deutlich mehr Gedanken machte er sich wegen der Zugbrücke, die unmittelbar vor der Delthak den Kanal überspannte. Sie wirkte bemerkenswert robust, war ganz offensichtlich darauf ausgelegt, auch von schwer beladenen Karren befahren zu werden. Wie üblich hatte man sie bei Sonnenaufgang heruntergelassen. Um diese Tageszeit lagen alle Lastkähne ohnehin vor Anker. Des Nachts kam der Verkehr auf den Kanälen immer zum Erliegen; man wartete auf den Tagesanbruch. Dann konnte man sehen, wie man zu manövrieren und anderen Schiffen auszuweichen hatte.
    Am bemerkenswertesten erschien Captain Bahrns, dass die Brücke fast auf einer Höhe mit dem Ufer lag.
    »Ich denke, wir werden sie mit den oberen drei Fuß der Kasematte erwischen«, sagte er mit deutlich mehr Ruhe in der Stimme, als er eigentlich empfand. Die massive Panzerung des Kommandoturms schloss auch das Dach der Kasematte bis auf die Höhe des Batteriedecks ein. Wahrscheinlich würde die Konstruktion den Zusammenstoß überstehen. Aber was die beiden Nocks des Turmes betraf, war er sich da längst nicht so sicher. Und selbst wenn …
    »Warnen Sie die Männer vor, dass es gleich ein wenig rumsen wird«, sagte er.
    Edmynd Maib lebte noch. Von den Angehörigen des 20.

Weitere Kostenlose Bücher