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Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition)

Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition)

Titel: Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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ein echter Dreckskerl ist, er ist immer noch der Bürgermeister – und du hast genauso wenig Ahnung wie er, was hier eigentlich auf Ohlarn zukommt!
    Der Major, Oberbefehlshaber des 20. Artillerieregiments der Armee Gottes, verstand immer noch nicht, warum die Vorwarnzeit derart kurz gewesen war. Vor weniger als zwei Stunden war ein völlig erschöpfter Melder in Ohlarn eingetroffen. Er hatte lediglich zu berichten gewusst (und das auch noch mehr oder minder zusammenhanglos und unverständlich), dass auf dem Kanal ein paar sonderbare Lastkähne unterwegs seien, vollgepackt mit Soldaten der Ketzer. Und dann war da noch irgendetwas von einer gewaltigen Explosion gewesen, die vielleicht aus Richtung der Schleusen von Harysmyn gekommen waren, dreißig Meilen östlich der Stadt. Ach ja, und angeblich hatte einer dieser Lastkähne in Brand gestanden. Aber sicher doch!
    Mehr wusste der Major nicht, und ihm war voll und ganz bewusst, dass das als Aufklärung mehr als unzureichend war. Aber falls da wirklich etwas auf dem Kanal in Richtung Ohlarn kam, warum hatte man ihnen dann nicht über die Semaphoren eine Nachricht zukommen lassen? Verdammt noch mal, etwas hätte man doch schicken müssen! Dafür gab es die ganzen Semaphoren schließlich.
    Finster blickte er sich um und ertappte sich erneut bei dem Wunsch, ein größerer Teil seines Regiments befände sich derzeit auf stadtnäherer Verwendung. Es wäre ihm auch sehr viel lieber gewesen, wenn die einzelne Batterie, die hier in Ohlarn stand, noch durch etwas anderes unterstützt werden könnte als durch die örtliche Miliz.
    Wenn die Semaphoren mir vier oder fünf Stunden mehr Zeit verschafft hätten, hätte ich jetzt wenigstens eine zweite Batterie vor Ort! , knurrte er. Andererseits sollten sechs Zwölfpfünder doch mehr als ausreichen, um mit ein paar Lastkähnen fertig zu werden – ganz egal, wie die aussehen! Außerdem hat sich dieser Bauerntrampel, der die gesehen haben will, bestimmt getäuscht. Ich meine, die Hälfte dieser Hinterwäldler glaubt immer noch …
    Als er sah, was den Bürgermeister zu einer geflüsterten Bemerkung veranlasst hatte, setzte Maibs Verstand mitten im Gedanken aus. Was war das denn? Es regnete vom Himmel Funken herunter, oder was? Nein, nicht ganz. Es sah eher aus wie … wie …
    Er hätte es nicht beschreiben können. Auf jeden Fall kam etwas auf sie zu – zwei Stück sogar, Seite an Seite.
    Major Maib schluckte heftig; mit einem Mal war er sehr viel beunruhigter, als er sich selbst einzugestehen bereit war. Er warf einen Blick über die Schulter.
    »Der Bürgermeister hat recht«, krächzte er. »Alle Mann bereit!«
    »Jawohl, Sir!«, erwiderte Lieutenant Orlynoh Praieto zackig. »Sergeant Wyldyng – Geschütze bereit!«
    Der Reihe nach kamen Bereitschaftsmeldungen der Mannschaften aller sechs Geschütze von Batterie B. Die Hand über die Augen, spähte Maib in die Finsternis hinaus – obwohl er wusste, dass es überhaupt nichts brachte und er dabei vermutlich sogar lächerlich aussah. Dieser Funkenregen – oder was immer es gewesen war – hatte sich nicht noch einmal wiederholt. Und doch war da etwas: ein ganz schwacher Lichtschein. Als stiege Rauch auf, der von unten beleuchtet wurde – von einer Lichtquelle, die selbst nicht zu sehen war …
    Halcom Bahrns seufzte resigniert, als der Funkenschauer endlich aufhörte. Bei Tageslicht hätte das überhaupt nichts ausgemacht: Da hätte allein schon der Rauch verhindert, dass sich die Delthak an etwas oder jemanden unbemerkt heranschliche. Doch es wäre wirklich schön gewesen, wenn die Heizer nicht in genau dem Moment Kohle hätten nachschütten müssen, als die Lichter der Stadt Ohlarn in Sicht kamen.
    Ließ sich aber nicht verhindern , dachte er. Andererseits …
    »Meister Myklayn, ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie in den Kommandoturm kämen.«
    »Captain, ich muss doch etwas sehen können!«, kam die Erwiderung von der Brückennock. »Mitten in Ohlarn führt eine Brücke über den Kanal. Ich muss abschätzen, ob wir hoch genug sind, die schon mit dem Kasemattendeck zu erwischen, nicht erst mit dem Kommandoturm. Deswegen …«
    »Dann werden Sie das von hier drinnen abschätzen müssen«, fiel ihm Bahrns in einem Tonfall ins Wort, der keine Widerrede gestattete. »Ich weiß nicht, ob die uns schon kommen hören. Aber wer auch immer gerade eben in diese Richtung geschaut tat, muss die Funken gesehen haben. Also kommen Sie jetzt hinter die Panzerung!« Kurz ließ er seine

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