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Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition)

Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition)

Titel: Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Schadenfreude. Und was man mir für eine hübsche Zielscheibe aufgebaut hat!
    »Beide Maschinen langsam zurück! Ruder, einen halben Strich steuerbord!«
    Die Befehle wurden bestätigt; die Delthak verlangsamte ihre Fahrt und schwenkte nach rechts in die Biegung des Kanals ein. Dadurch wurden die drei Geschütze ihrer Bugbatterie – und alle acht Rohre ihrer Backbord-Breitseite – genau auf die Lastkähne und die Berge aus Versorgungsgütern ausgerichtet.
    »Master Blahdysnberg!«
    Dieses Mal nutzte er nicht das Sprachrohr. Stattdessen beugte er sich über die Kante des Zugangsschachts. Am Fuße der Leiter erschien Pawal Blahdysnberg und blickte zu seinem Vorgesetzten hinauf.
    »Jawohl, Sir?«
    »Genau deswegen sind wir hergekommen, Pawal«, sagte Bahrns ruhig. »Sorgen Sie dafür, dass sich die lange Fahrt auch gelohnt hat!«
    Im zweiten Stockwerk eines der Lagerhäuser am Kai stand Bischof-Kommandeur Bahrnabai und starrte durch sein Fernrohr das hässliche, schwarze Ungetüm an, das seine Geschütze gerade jetzt, in diesem Augenblick, auf die schutzlosen Kähne ausrichtete. Er verbiss sich einen Fluch.
    Leicht fiel es ihm nicht.
    Bei Langhorne! Wie in Shan-weis Namen haben die sich bis auf zwei Tagesreisen – zwei Tagesreisen! – Guarnak nähern können, ohne dass mich jemand über deren Kommen informiert hat? Sind die von der Küste hierher geflogen? Warum ist nichts über die Semaphoren eingetroffen? Ach verdammt, bin ich denn der Einzige, der weiß, dass man auch reitende Boten ausschicken kann?!
    Das hier täte Shan-wei noch mal richtig weh. Gleichzeitig fragte er sich, wo das andere der beiden Flussungetüme stecken mochte. In den bruchstückhaften Berichten, die ihm zu Ohren gekommen waren, hieß es doch immer, die Ungetüme seien zu zweit unterwegs. Aber hier war nur eines.
    Vielleicht hat ja doch jemand geschafft, das andere Drecksding zu versenken , dachte er giftig. Das wäre doch wirklich nett! Aber jetzt …
    Er hatte getan, was er konnte – vor allem nach dem, was die Ketzer seinen Geschützstellungen vor Serabor angetan hatten. Dieses Debakel hinterließ immer noch einen schalen Geschmack im Mund. Trotzdem: Gorthyk Nybar hatte die richtige Entscheidung getroffen – Rückzug. Und noch eine richtige Entscheidung kam von ihm: Einige von Wyrshyms Offizieren hatten nämlich dafür plädiert, sich lieber ein Stück weiter vorn einzugraben – vielleicht vor Terykyr. Aber nachdem die Landstraßenbrücke über die Verengung des Wyvern-Sees zerstört war, konnten die Ketzer ihren Vorteil nicht ausnutzen. Jetzt bekam die Armee Gottes einen Aufschub, um sich auszudenken, wie man auf die jüngsten Waffen der Ketzer reagieren konnte. Auch die höchstgelegenen Echsenpfade überließ Mutter Kirche nicht mehr kampflos dem Feind. Die heftigen Gefechte in den Höhenlagen kosteten ihn und seine Männer deutlich mehr, als ihnen lieb sein konnte. Die Ketzer mussten längst nicht so große Verluste hinnehmen: Sie konnten ja im Liegen feuern. Das war einfach gottlos. So etwas war doch nicht im Sinne Langhornes! Andererseits verfügte die Kirche über viel mehr Männer, und die ständigen Stippangriffe hielten die Ketzer davon ab, deren … deren tragbare Kanonen, oder wie man das nennen sollte, erneut hinter seinen Reihen zu positionieren. Und ganz egal, was die Ketzer am anderen Ende der Kluft auch unternehmen würden, die Armee Gottes hatte alles fest im Griff, was nördlich der Monddornen und westlich der Ranshir-Bucht lag. Bischof-Kommandeur Bahrnabai war bereit, einfach abzuwarten und der Korken auf der Flasche zu sein. Zeit genug für die Agenten des Großinquisitors, sich zu überlegen, wie den Ketzern wohl deren letztes Überraschungsmanöver gelungen sein mochte.
    Und haben wir das erst einmal herausgefunden, sind wir auch in der Lage, es ihnen gleichzutun. Und dann steuern wir noch einmal geradewegs die Kluft an und treten denen so heftig in den Hintern, dass es ihnen noch in den Ohren schmerzt!
    Der Gedanke hallte in ihm nach wie ein Echo im Hochgebirge. Wyrshym betrachtete die einunddreißig Zwölfpfünder – fast alles, was von den Feldgeschützen seiner Armee noch übrig geblieben war. Sie waren entlang des Kanals in Stellung gebracht, halb verborgen hinter einer hastig errichteten Brustwehr aus Sandsäcken und Pflastersteinen. Der Abstand zum Feind war geradezu absurd klein, und doch wurde sorgfältig gezielt. Der Bischof-Kommandeur ertappte sich selbst dabei, die Zähne zu fletschen. Das bisschen, was

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