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Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition)

Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition)

Titel: Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Schulter, stieg aufs Pferd und blickte sich um. Rasch hatte er gefunden, was er suchte. Dann trieb er seinem ausgemergelten Pferd die Fersen so heftig in die Weichen, dass das arme Tier erschreckt aufstieg, bevor es losgaloppierte.
    »Jawohl, Sir?« Captain Mahrtyn Mahkhom, der Kommandeur des Zwoten Zugs, blickte von seiner hastig einberufenen Lagebesprechung mit seinen Abteilungsführern auf, als Cahrtair seinen Klepper neben ihm zügelte.
    »Deren Reihen sind sogar noch ausgedünnter, als wir dachten, Mahrtyn«, erklärte Cahrtair, ohne aus dem Sattel zu steigen. »Die Überreste von ganzen sechs Zügen bilden da vorn eine Reihe, die keine fünfzig Schritt breit ist und nicht einmal halb so tief. Wenn wir die jetzt schnell und hart genug erwischen, kommen wir da durch wie eine Wyvern durchs Spinnennetz! Vielleicht können wir den Weg ganz bis nach Serabor freiräumen. Aber selbst wenn uns das nicht gelingen sollte, haben wir zumindest eine Chance, diese ketzerischen Dreckskerle ein für alle Mal fertigzumachen. Lassen Sie die Männer in Formation antreten!«
    »Jawohl, Sir!« Mahkhom schlug sich gegen den Brustpanzer, wandte sich seinen Abteilungsführern zu und lächelte dünn. »Sie haben den Major gehört. Was stehen Sie noch hier rum?!«
    Alle grinsten zur Antwort, hart und hasserfüllt. Im Laufschritt kehrten sie zu ihren Abteilungen zurück.
    »Ich hoffe, der Rest der Jungs ist nicht sauer, weil ich ihnen ihre Standarten weggenommen habe«, bemerkte Major Styvynsyn und sah zu, wie die Piken des vordersten Zugs aus der Vertikalen in Kampfposition schwenkten.
    »Die werden’s überleben, Sir«, versicherte ihm Sergeant Zhaksyn. »Wenn sie die Dinger zurückbekommen, heißt das natürlich. Und vor allem, wenn das hier auch nur halb so gut läuft, wie Sie erwarten.«
    Styvynsyn hatte den Blick fest auf die Aufständischen gerichtet, statt seinen ranghöchsten Unteroffizier anzuschauen. Ob der so wenig begeistert war, wie er klang? Falls ja, konnte es ihm der Major nicht verdenken. Unfair war nur, dass der Sergeant tat, als sei das Ganze Styvynsyns Idee gewesen. Zhaksyn wusste doch, dass der Schlachtplan von Colonel Wyllys stammte. Um genau zu sein: von Klairynce, dem übereifrigen Jungspund. Mit dem sollte Styvynsyn beizeiten einmal ein ernstes Wörtchen reden! Andererseits könnte das Ganze wirklich funktionieren. Hatte man die Aufgabe, einen Plan durchzuziehen, gehörte dazu, den Eindruck zu erwecken, man selbst sei voll und ganz davon überzeugt. Außerdem würde er vor Befriedigung platzen, sollte der Plan gelingen: Er hatte das Banner des Gegners erkannt.
    Gut, dass es in allen Berichten heißt, dieses Schwein Cahrtair habe genug Mumm, in Frontnähe zu bleiben. Ist doch schon mal was!
    Hahlys Cahrtairs Kompanie hatte sich allgemein Hass zugezogen. Zunächst hatte sich Styvynsyn geweigert, den wilden Geschichten glauben zu schenken, die ihm zu Ohren gekommen waren. Doch dann hatte er persönlich mit einer Hand voll Überlebender gesprochen, denen die Flucht vor der berüchtigten Dritten des Saiknyr-Regiments gelungen war (oder es überlebt hatten, die Aufmerksamkeit des Dritten auf sich gezogen zu haben). Und seine Skepsis war verflogen: Nur zu viele dieser Opfer konnten Narben vorweisen, die ihren Berichten erschreckende Glaubwürdigkeit verliehen. Natürlich hatte sich keine der Kompanien der aufständischen Miliz-Regimenter durch besondere Zurückhaltung hervorgetan. Aber die Dritte Kompanie hatte einen ganz besonders ausgeprägten Mangel daran gezeigt.
    Es gefiel Styvynsyn überhaupt nicht, worauf dieser Krieg hinsteuerte – oder besser gesagt: was aus diesem Krieg bereits geworden war. Unter anderem trieb ihn die Frage um, wie es wohl um die Disziplin seiner Männer bestellt sein mochte, wenn – falls! – sie wieder auf Territorium gelangten, das sich in den Händen der Aufständischen befand. Nur weniges stand so fest wie die Tatsache, dass die Sonne im Osten aufging. Zweifellos würden selbst die diszipliniertesten Truppen für das, was sie in der Sylmahn-Kluft hatten mitansehen müssen, Vergeltung fordern. In manchem schlummerte im tiefsten, dunkelsten Winkel seines Herzens Shan-wei und wollte sich endlich bemerkbar machen. Dieser Teil der Seele, der für alle Zeiten den Gefallenen Engeln gehörte, wartete nur auf eine Gelegenheit, der Blutgier nachzugeben. Die meisten aber waren angewidert und zornig darüber, welche Gräueltaten die Rebellen im Namen Gottes verübten. Selbst im friedfertigsten,

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