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Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition)

Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition)

Titel: Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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sie nun einmal die leistungsstärkste Einheit war, die Stohnar noch hatte: Die Moral war gut, der Zusammenhalt nach wie vor geradezu vorbildlich. Wenn Cahrtair diese Einheit besiegte, hätten er es im Anschluss fast ausschließlich mit Milizionären zu tun. Diese aber waren ohnehin schon entmutigt, weil sie all das Gelände hatten aufgeben müssen, das sie seit Stohnars Eintreffen zurückerobert hatten.
    Da bleibt nur noch ein winziges Problem , dachte Cahrtair düster. Ketzer oder nicht: das sind echt harte Burschen da vorn, und sie befinden sich in einer Verteidigungsposition, die verdammt hart zu knacken sein dürfte. Außerdem …
    Seine Gedanken schienen einzufrieren, als eine zweite Standarte über dem Hügel erschien. Der Major stieg ab und griff nach dem Fernrohr, das wie stets über seiner Schulter hing. Eigentlich hätte er es ja vorgezogen, das Terrain aus dem etwas höheren Blickwinkel seines Sattels heraus zu betrachten. Dann hätte er über die Köpfe der Infanteristen hinwegblicken können, die vor ihm standen. Aber das Fernrohr war ziemlich schwer: Man musste es mit beiden Händen halten, und sein Pferd hätte ihm niemals den Gefallen getan, lange genug stillzustehen. Nun, eigentlich war das egal. Denn der Feind stand leicht erhöht, und so ließ er sich gut erkennen. Ein Lächeln umspielte die Lippen des Majors, als er das Fernrohr endlich scharf gestellt hatte. Was er sah, bestätigte seine Vermutungen.
    Jeder siddarmarkianische Zug hatte sein eigenes Banner, kaum halb so groß wie die Kompanie- und Regimentsstandarten. Dieses Banner diente als Orientierungspunkt für die Angehörigen des Zugs, sobald der Pulverdampf zu dicht wurde und im Gewirr des Gefechts die Gefahr bestand, die Formation zu verlieren. Diese Gefahr war wirklich beachtlich, vor allem für etwas derart Schwerfälliges wie ein Pikenier-Geviert: Selbst der erbarmungslose Drill der Berufssoldaten konnte keine Wunder bewirken. Auch wenn ein Formationswechsel befohlen war, galt es sich am Standartenträger des Zugs zu orientieren. Bei den Einheiten der Miliz spielten die Banner im Gefecht längst keine so große Rolle. Denn Milizionäre konnten es, was die Manövrierbarkeit im Feld betraf, ja ohnehin nicht mit Berufssoldaten aufnehmen. Doch auch bei der Miliz war das Banner wichtig für den Truppenzusammenhalt und die allgemeine Moral.
    Darüber hinaus machten die Banner es leicht, einzuschätzen, wie viele Züge der Gegner ins Feld führte. Unter gewöhnlichen Umständen mochte das nicht sonderlich bedeutsam sein, hier und jetzt hingegen schon. Eigentlich sollten fünfzig Mann reichen, um eine geschlossene Reihe über Landstraße nebst Treidelpfad zu ziehen. Berücksichtigte man Verluste, Krankheiten und Verletzungen, gehörten einem Zug normalerweise eher fünfzig als sechzig Mann an. Also sollten die Ketzer keine Schwierigkeiten haben, dort zwei Züge jeweils in Doppelreihe hintereinander aufzustellen. Aber über den ersten beiden Reihen wehten drei Standarten … und diese Reihen reichten noch nicht einmal über die gesamte Breite der Landstraße. Über den nächsten beiden Reihen erkannte Cahrtair drei weitere Banner. Was die dahinter aufgestellten Reihen betraf, war er sich nicht ganz sicher. Schließlich waren sie durch die Kuppe des Hügels verdeckt. Aber das war nicht weiter schlimm. Wenn sie für eine Schlachtreihe von weniger als fünfzig Schritt Breite und vierundzwanzig Schritt Tiefe die Überreste ganzer sechs Züge brauchten, dann musste das Regiment, dem sie angehörten, mehr als fünfzig Prozent seiner Männer verloren haben. Sogar weit mehr als das … es sei denn, Cahrtair wäre bereit anzunehmen, der gegnerische Kommandeur wäre ein Vollidiot, der ausgerechnet seine schwächsten Einheiten an die Front schickte, um den ersten Ansturm zu dämpfen.
    Ha, das sind die gleichen Dreckskerle, die sich schon vor Terykyr einen gewaltigen Tritt in den Arsch geholt haben. Ich gehe jede Wette ein, dass die da drüben genau das jetzt denken. Und die haben schon erkannt, dass wir die waren, die ihnen diesen Tritt verpasst haben. Deren Moral macht gerade einen Abgang, ha! Vor allem, wo die sich fragen, wer wohl ihre armen Seelen in Empfang nehmen wird, wenn wir mit ihnen fertig sind. Berufssoldaten oder nicht: deren Truppenzusammenhalt hängt doch nur noch am baumwollseidenen Fädchen! Wenn wir denen jetzt noch einmal einen gehörigen Tritt verpassen, so richtig mit Schwung …
    Der Major schlang sich das Fernglas wieder über die

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