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Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition)

Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition)

Titel: Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Farmer aus den westlichen Provinzen bestellt. Das ›Schwert Schuelers‹ hatte eine Vielzahl dieser Geräte gezielt zerstört: Schließlich stammten sie ja aus den Händen der verhassten Ketzer. Was im Westen der Zerstörungswut religiöser Fanatiker entgangen war, ließ sich aber trotzdem jetzt nicht im Osten einsetzen.
    Die Umstellung auf Rüstungsproduktion machte es Charis unmöglich, der Republik Landwirtschaftsmaschinen in der nötigen Zahl zu liefern. Cayleb und Sharleyan hatten auf den Weg gebracht, was sich entbehren ließ. Zudem hatten Ehdwyrd Howsmyn und einige weitere Eisenhüttenbesitzer Konstruktionspläne und Expertenteams in die Gießereien im Osten der Siddarmark gesandt. Dort gab es dank der zahllosen Flüchtlinge aus dem Westen genug Arbeitskräfte. Was fehlte, waren erfahrene Farmer: Allzu viele hatten sich den Tempelgetreuen angeschlossen, saßen hinter den Linien der Aufständischen fest oder hatten den Tod gefunden. Aber wenn die Republik die nächsten Monate überstand, sollten im kommenden Jahr die Provinzen im Osten in der Lage sein, nicht nur die Bevölkerung der Siddarmark, sondern auch die Armeen zu ernähren, die auf ihrem Territorium gegen den Feind kämpften.
    »Meint Ihr wirklich, wir werden dafür genug Leute auftreiben?«, erkundigte sich Rock Point. Merlin, auf dem Dach der charisianischen Botschaft in Siddar-Stadt, deutete seine eigenen Zweifel mit einem Achselzucken an.
    »Bei den prä-technischen Kulturen auf Terra konnten höchstens drei Prozent der Gesamtbevölkerung in den Militärdienst eintreten. Einer meiner Ausbilder auf der Akademie hat mir damals erklärt, Rom habe die ganze seinerzeit bekannte Welt nur erobern können, weil es sich leisten konnte, ein stehendes Heer von achtzigtausend Mann zu unterhalten. In einer industrialisierten Gesellschaft, vor allem bei technisiert betriebener Landwirtschaft, steigt der Wert von drei auf zehn oder sogar zwölf Prozent. Der Prozentsatz sank mit fortschreitender Technisierung, und zwar der Kosten für Waffen wegen und weil Soldaten an diesen Waffen erst geschult werden mussten. Man hatte also schlicht zu wenig Waffen, um einen höheren Prozentsatz der Gesamtbevölkerung in Uniform zu stecken. Allerdings verliert sich mit steigender Waffeneffizienz die Notwendigkeit, auf viele Soldaten zugreifen zu müssen.
    Bei uns werden trotz unserer neuen Spielzeuge keine zehn Prozent der Bevölkerung unter Waffen stehen. Bestenfalls erreichen wir sechs . Falls Ehdwyrd es wirklich schafft, seine eher optimistischen Zeitpläne für die anderen Gießereien einzuhalten, schaffen wir sieben. Hier stehen wir besser als der Gegner da, Domynyk.«
    »Vielleicht, ja. Aber die Gegenseite hat ungefähr achthundert Millionen potenzielle Soldaten zur Verfügung. Selbst wenn wir die Siddarmark auf unserer Seite hätten – die ganze Siddarmark meine ich, was bekanntlich nicht der Fall ist –, kommen wir auf nicht einmal zwei hundert Millionen. Dabei gehe ich schon davon aus, dass in Zebediah und Corisande wirklich jeder auf unserer Seite ist. Eure Schlussfolgerung erscheint mir angesichts dieser Zahlen zu optimistisch. Schauen wir doch mal, was wir haben: Wenn wir sechs Prozent von zweihundert Millionen in eine Uniform stecken können, dann, dazu braucht’s wahrlich keinen Rahzhyr Mahklyn, kommen wir auf zwölf Millionen. Das ist, wie ich zugeben muss, eine enorme Zahl. Aber wenn die Gegenseite nur … na, sagen wir: vier Prozent ihrer achthundert Millionen unter Waffen hat, kommen die auf zweiunddreißig Millionen.« Das Lächeln des High Admirals fiel freudlos aus. »Ich glaube, wir brauchen einen noch viel größeren technischen Vorsprung, als wir derzeit haben, Merlin.«
    »Bis die ›Vierer-Gruppe‹ zweiunddreißig Millionen Soldaten unter Waffen hat, ist die längst erledigt«, erwiderte Merlin ruhig. »Außerdem: zweihundert von den achthundert Millionen potenziellen Soldaten steuert Harchong bei. Aber was meinen Sie wohl, wie viele Leibeigene es in eine Uniform stecken kann, bevor seine armselige Landwirtschaft zusammenbricht? Und noch etwas: Wie vielen Leibeigenen darf man in Harchong ein Gewehr in die Hand drücken, wenn man doch zuerst und vor allem einen großen Haufen erschossener Aristokraten zu vermeiden wünscht? Zugeben: die Vorstellung von toten Menschenschindern erfreut mein MolyCirc-Herz.«
    »Kann ich sofort nachfühlen!«
    »Trotzdem wäre es mir lieber, die Kirche schon vorher in die Knie zu zwingen«, erklärte Merlin.

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