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Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition)

Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition)

Titel: Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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»Bauernaufstände können noch widerlicher werden als Religionskriege – vor allem, wenn die Bauern derart lange und systematisch misshandelt wurden wie die Leibeigenen aus Harchong. Das in Kombination mit einem Religionskrieg: nicht auszudenken, wie das Blutbad ausfiele! Mitansehen zu müssen, was im letzten Winter in der Republik geschehen ist, war schon schlimm genug, Domynyk. Ich würde gern darauf verzichten, mitzuerleben, wie dreißig oder vierzig Prozent von Safeholds Gesamtbevölkerung umgebracht werden, verhungern oder Krankheiten zum Opfer fallen.«
    »Ich verstehe, was Ihr meint.« Rock Point verzog das Gesicht. »Ach, verdammt! Es ist überhaupt nicht schön, sich nicht darauf freuen zu dürfen, dass diese frömmlerischen, selbstgerechten Dreckskerle endlich bekommen, was sie verdienen. Vielen Dank auch, Merlin, Ihr habt mir gerade meine schöne Nachmittagslaune verdorben!«
    »Gern geschehen.« Lächelnd blickte Merlin über die Dächer von Siddar-Stadt hinweg.
    »Wo wir gerade davon sprechen, dass Leute das bekommen, was sie verdienen …«, griff Rock Point den Gedanken noch einmal auf. »Was ist mir da über die Ermordung mehrerer Vikare zu Ohren gekommen? Ich dachte, Bynzhamyn überwacht die Aufzeichnungen aus den Tempel-Landen.«
    »Nur ein Informationsfetzen, über den ich gestolpert bin.« Merlin fragte sich, wie Rock Point wohl reagieren würde, sollte er erfahren, wer in Wirklichkeit über diesen Informationsfetzen gestolpert war. »Ich weiß, dass Bynzhamyn alle Hände voll zu tun hatte, nachdem wir Nahrmahn verloren haben. Deswegen habe ich … na ja, ich sollte wohl sagen: mich in allen Richtungen gleichzeitig ein wenig umgeschaut. Vor allem in Nahrmahns vormaligem Revier. Im Augenblick liegt mir auch noch keine eindeutige Bestätigung vor, bitte verstehen Sie die Lage nicht falsch! Derzeit gibt es nur ein paar Sätze, die gefallen sind, während zwei Männer zusammen in eine Kutsche gestiegen sind.«
    »Immerhin reden wir hier von einem Gespräch zwischen einem ranghohen Offizier der Tempelgarde und einem von Clyntahns wichtigsten Inquisitoren«, gab Rock Point zu bedenken. »Das mag ja für Eure Begriffe noch keine eindeutige Bestätigung sein, Seijin Merlin. Aber mir reicht das schon vollkommen aus, um etwas zu unternehmen.«
    »Das verstehe ich. Und falls es tatsächlich jemand geschafft haben sollte, gleich mehrere Vikare zu ermorden, ist das natürlich ganz genau das, was Clyntahn auf jeden Fall unter Verschluss halten würde. Es wäre ihm gar nicht recht, wenn so etwas an die Öffentlichkeit käme.«
    »Dann sollten wir vielleicht dafür sorgen, dass es an die Öffentlichkeit kommt!«
    »Nicht, bis wir belegen können, dass es wirklich passiert ist. Unsere Propaganda ist vor allem deswegen so effektiv, weil sie nachweislich auf Tatsachen beruht. Na ja, Clyntahn hat uns ja mehr als genug Gräueltaten geliefert, über die wir berichten konnten. Verdammt soll er sein!«
    Merlin schwieg einen Moment, als er begriff, wie hasserfüllt er klang. Dann gab er sich sichtlich einen Ruck.
    »Wie ich schon sagte«, fuhr er in deutlich normalerem Tonfall fort und war dankbar, dass Rock Point nicht nachfragte, »für wirksame Propaganda brauchen wir nicht das Geringste zu erfinden. Mittlerweile begreifen das sogar eine ganze Menge Leute in den Tempel-Landen. Also können wir auf keinen Fall berichten, allerorten würden Vikare ermordet, wenn Clyntahn diese Vikare gesund und munter vorweisen kann.«
    »Ihr wisst genauso gut wie ich, dass er auch dann behaupten würde, sie würden sich bester Gesundheit erfreuen, wenn sie in Wirklichkeit so tot wären wie ein zwei Fünftage altes Fischfilet.«
    »Das stimmt, aber ich habe das Gefühl, allmählich verliert dieser Trick an Wirkung. Seien wir doch ehrlich: Psychologische Kriegführung in einem solchen Maßstab dauert ihre Zeit – vor allem, wenn die Gegenseite anfänglich derart im Vorteil ist.«
    »Hmpf.«
    Finster blickte Rock Point auf den Hafen von Tellesberg hinab. Er musste sich eingestehen, dass er Probleme vorzog, die sich mit einem Schwert oder einer gezielten Breitseite lösen ließen. Den Gegner zum Umdenken zu bewegen oder zu bekehren, war eher die Stärke seines Bruders.
    »Also gut, behalten wir’s noch eine Weile für uns. Aber eines kann ich Euch sagen, Merlin: Wenn Owl sich bei dem Gespräch dieser beiden Männer nicht verhört hat und diese geheimnisvollen Todesfälle nicht Unfälle waren, wüsste ich schon, wer das für Euch

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