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Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition)

Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition)

Titel: Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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darauf verlassen, dass sie einen Angriff hier niemals wagen. Aber bislang scheint es mir, als könnten wir den Tempel und dessen gesamtes Gelände als relativ sichere Bastion ansehen. Alle Mitglieder des Vikariats, die noch Räumlichkeiten außerhalb des Tempels unterhalten, sollten wir dazu anhalten, diese vorerst nicht mehr aufzusuchen – so lange, bis wir uns dieser Bedrohung angenommen haben. Und wir sollten auch darauf bestehen, dass allen Vikaren – und wahrscheinlich auch unseren Erzbischöfen – in Zukunft deutlich größere Leibgarden zugewiesen werden.« Er verzog das Gesicht. »Ich würde ihnen ja auch gern entsprechend ausgebildete Inquisitoren zur Seite stellen. Aber davon haben wir immer noch nicht genug.«
    »Wie Ihr meint, Euer Exzellenz«, erwiderte Rayno leise und neigte zustimmend den Kopf.
    Das Programm, die Reihen der Inquisition drastisch aufzustocken, trug zwar erste Früchte, aber unbegrenzt rasch vorantreiben ließ es sich eben doch nicht. Wie die Ermordung von fünf Vikaren ihnen gerade wieder deutlich vor Augen geführt hatte, gab es auf der Welt Kräfte, die ebenso erpicht das Ziel verfolgten, Mutter Kirche zu stürzen, wie die Inquisition sich darum bemühte, sie zu beschützen. Geeignete Kandidaten für den Posten eines Inquisitors zu finden und sie angemessen auszubilden, kostete nun einmal seine Zeit. Dazu kam noch, dass man sich der Zuverlässigkeit dieser neuen Mitarbeiter absolut sicher sein musste, gerade angesichts der jüngsten Morde. Das alles zusammengenommen behinderte den Ausbau der Inquisition immens. Je höher die Zahl zuverlässiger Inquisitoren stieg, desto leichter wurde es natürlich auch, weitere Kandidaten zu schulen, einfach weil mehr Ausbilder zur Verfügung standen. Eines aber hatte die Erfahrung Rayno gelehrt: Es würde nie genug Inquisitoren geben – das war schlichtweg unmöglich.
    »Ach, eine Frage noch, Euer Exzellenz«, fragte er selbst für seine Verhältnisse ungewohnt taktvoll und hob noch einmal den Kopf.
    »Was denn?«, knurrte Clyntahn.
    »Die meisten Vikare werden die Sicherheit, die mit zusätzlichen Gardisten einhergeht, durchaus zu schätzen wissen, Euer Exzellenz. Bei Vikar Allayn mag das nicht der Fall sein. Aber da er als Captain General von Mutter Kirche ohnehin stets von einer ganzen Anzahl Tempelgardisten oder Soldaten der Armee Gottes begleitet wird, mache ich mir hinsichtlich seiner Sicherheit keine allzu großen Sorgen.« Außerdem , dachte er für sich, wäre Maigwair wohl kaum ein allzu großer Verlust, oder? »Allerdings bleibt da immer noch Vikar Rhobair. Er ist bereits jetzt nicht gerade glücklich über das Leibgardisten-Kontingent, das wir ihm zugewiesen haben. Ich vermute, er wird sich schlichtweg weigern, sich von einer noch größeren Leibgarde begleiten zu lassen, wenn er den Tempel verlässt, um Hospize und Hospitäler zu besuchen.«
    »Hmm.«
    Erneut lehnte sich Clyntahn in seinem Sessel zurück und strich sich nachdenklich mit dem Zeigefinger über die Oberlippe.
    »Er heult immer noch wegen Major Phandys herum, was?«
    »Ganz so hätte ich es nicht ausgedrückt, Euer Exzellenz«, erwiderte Rayno und lächelte ein zweites Mal. »Allerdings erhalte ich jeden zweiten Fünftag ein förmliches Ersuchen, den geschätzten Major Phandys seiner derzeitigen Pflichten zu entbinden und ihn für wichtigere Aufgaben freizustellen.«
    »Tatsächlich?« Clyntahn stieß ein heiseres Lachen aus. »Es freut mich, dass unser lieber, selbstgerechter Rhobair den guten Major Phandys wenigstens zu schätzen weiß. Nun, vorerst belassen wir alles beim Alten. Was den anderen Punkt angeht …« Erneut rieb er sich die Oberlippe, dann zuckte er abschätzig mit den Schultern. »Richten Sie Rhobair Folgendes aus: Ich hielte es für eine gute Idee, einer Ausweitung seiner Leibgarde zuzustimmen. Aber ich würde nicht einmal im Traum daran denken, ihn zu etwas anzuhalten, was seinem Gewissen zuwiderliefe.« Dieses Mal lachte er schallend. »Falls ihm irgendwann doch ein Wahnsinniger irgendwo auf der Straße die Kehle durchschneidet, wird mir das nicht gerade das Herz brechen. Und sollten wir irgendwann einmal … Bedarf nach einem solchen Wahnsinnigen haben, wird sich, mit Major Phandys’ Hilfe, gewiss rasch ein geeigneter Kandidat auftreiben lassen.«

.XIII.
Königlicher Palast,
Cherayth,
Königreich Chisholm,
Kaiserreich Charis
    »Also, was hältst du von Erzbischof Ulys?«, fragte Mahrak Sahndyrs. »Jetzt hattest du doch Gelegenheit, ihn zusammen

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