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Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition)

Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition)

Titel: Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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damit, Mahrak?«
    Fragend blickte sie ihn an, und er zuckte mit den Schultern.
    »Pawal war mir sehr ähnlich, Sharley. Er wurde dazu getrieben , sich Mutter Kirche zu widersetzen – weil sie Männern wie Clyntahn in die Hände gefallen war. Doch tief in seinem Herzen war er immer noch ein treuer Sohn von Mutter Kirche. In der Rolle des Rebellen hat er sich nie wohl gefühlt; er hatte nur keine andere Wahl, als genau das zu werden. Ulys ist jünger als Pawal – und sehr viel jünger als ich. Sein Widerstand gegen Mutter Kirche rührt aus tief empfundener Empörung über ihre Fehler her, nicht aus dem Bedauern darüber, dass korrupte Männer sie in ihre Gewalt gebracht und alles zerstört haben, wofür sie einst gestanden hat. Ulys hat sich dem Kampf gegen Mutter Kirche in einem Maße verschrieben, wie weder Pawal noch ich es je gekonnt hätten. Und das hat weitreichende Folgen: Wenn die Kirchenspaltung erst einmal offiziell geworden ist, wird Ulys einer der unerschütterlichsten Grundpfeiler der Kirche von Charis sein. Und genau das wirst du brauchen, Sharley.«
    »Und was ist mit dir, Mahrak?«, fragte die Kaiserin leise. Nachdem er nun nicht mehr von der Last seines Amtes niedergedrückt wurde, wagte sie es, die Frage offen zu stellen.
    »Ein bereitwilliger Rebell war auch ich nie«, gab er zur Antwort und lächelte beinahe schon kläglich. »Aber es ging mir genau wie Pawal: Mutter Kirche hat mir nie die Wahl gelassen.« Mit der Hand, die ihm noch verblieben war, strich er Sharleyan sanft über die Wange. »Und dir auch nicht. Du bist so jung, so feurig und so entschlossen – und du hast so recht! Letztendlich habe ich mich vielleicht all die Jahre zu viel um dich gesorgt und viel zu wenig um Gott. Du hast mir keine andere Wahl gelassen als hinzuschauen, was Männer wie Clyntahn aus der Kirche gemacht haben, die mir so sehr am Herzen lag. Nachdem mir das klar war, konnte ich nicht anders, als dich nach Kräften zu unterstützen, Sharley … aber es machte mich traurig.«
    »Oh Mahrak!«
    Sie hauchte die Worte fast, als sie sich ein weiteres Mal zu ihm hinunterbeugte. Dieses Mal legte sie sanft ihre Wange an die seine und schlang beide Arme um ihn. Er erwiderte die Umarmung. Mehrere Sekunde hielten sie einander fest und schwiegen. Schließlich löste sich Sharleyan aus der Umarmung.
    »Ich habe schon immer vermutet, dass du in Wahrheit so empfindest«, gestand sie und bemerkte, dass ihr Tränen in den Augen standen. »Und ich habe mich immer schuldig gefühlt, weil ich dich in all das hineingezogen habe.«
    »Sei doch nicht albern!«, schalt er sie sanft. »Habe ich dir nicht stets gesagt, eine Königin habe immer das zu tun, was zum Dienst an Gott und ihrem Volke notwendig ist?« Er blickte ihr so lange fest in die Augen, bis sie schließlich nickte. »Siehst du? Und nichts anderes hast du getan! So schwer es mir auch gefallen ist, das zuzugeben: Es gibt wirklich einen Unterschied zwischen Gott und allem, was von Menschenhand geschaffen wurde, selbst wenn jene Menschen von Seinen Erzengeln für ihre Aufgaben ausersehen wurden. Gott würde niemals – wirklich niemals! – die Dinge gutheißen, die Zhaspahr Clyntahn oder der Rest seiner mordlüsternen Verbrecherbande getan oder angeordnet haben. So viel weiß ich, ohne jeden Zweifel. Und weil du den Mut hattest, dich dem furchtlos entgegenzustellen – und das lange, bevor ich das konnte! –, hast du dich ein weiteres Mal der Krone würdig erwiesen. Ich bin sehr stolz auf dich, Sharley, so sehr ich auch bedauere, was zu tun du gezwungen wurdest.«
    Einen Moment lang schwieg die Kaiserin von Charis. Dann nickte sie. Dieses Mal lag in der Geste mehr als nur Zustimmung: Es war Anerkennung.
    »Ich wünschte, ich hätte dich niemals in eine solche Lage bringen müssen«, erklärte sie und legte ihm zärtlich die Hand auf die Schulter. »Aber wenn ich mich wirklich, so wie du sagst, der Krone würdig erwiesen habe, dann nur, weil ich so gute Lehrer hatte. Lehrer wie dich. Du warst immer der Beste von allen, Mahrak.«
    »Du bist die Tochter deiner Eltern«, erwiderte er, blickte zu ihr auf und lächelte, während er seine Hand auf die ihre legte. »Und du warst meine Königin – meine Königin, die schon den Mut hatte, das Richtige zu tun und auf jegliche Konsequenzen zu pfeifen, bevor sie groß genug war, über den Konferenztisch zu blicken. Es war leicht, dir all meine Liebe zu schenken.«
    »… und daher bin ich beunruhigt, Eure Majestät. Beunruhigt ja, aber

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