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Nimue Alban: Kampf um die Siddarmark: Roman (German Edition)

Nimue Alban: Kampf um die Siddarmark: Roman (German Edition)

Titel: Nimue Alban: Kampf um die Siddarmark: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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angekommen, durchaus auch über einen längeren Zeitraum hinweg im Einsatz bleiben müsste. Deswegen war die erste Generation der gepanzerten Kriegsschiffe von Charis auch zusätzlich vollständig für die Fahrt unter Segel getakelt. Wahrscheinlich wäre es möglich gewesen, sie vollständig unter Dampfkraft fahren zu lassen. Aber dafür hätte man am Ufer wichtiger Fahrrinnen und auf vorgeschobenen Posten Kohlebunker einrichten müssen. Auf charisianischem Territorium wäre das natürlich durchaus möglich gewesen, wenn auch kostspielig. Aber außerhalb konnte sich Charis schließlich nicht auf Nachschub dieser Art verlassen.
    »Gut wäre, könnten wir die Schiffsschraube dauerhaft in ihrer Position belassen«, fuhr Olyvyr fort. »Aber je effizienter die Schraube arbeitet, wenn sie aktiv ist, desto mehr behindert sie das Schiff in inaktivem Zustand. Glücklicherweise hatte Frahnklyn die Idee, den Schaft mit Rasten zu versehen und fest zu verankern. Es war viel einfacher, eine bewegliche Halterung für die Schraube zu konstruieren, als ich erwartet hatte. So ist es möglich, die Schiffsschraube zu lösen und in einen Hohlraum oberhalb der Wasserlinie hochzuziehen.« Er schnaubte. »Glauben Sie mir, das wäre deutlich schwieriger geworden, wenn wir uns nicht dafür entschieden hätten, das Ruder mit einer Hydraulik auszustatten! Aber nachdem feststand, dass wir das gar nicht vermeiden können, war es doch nur sinnvoll, die Schraube mit Dampfkraft anzuheben und abzusenken.« Er zuckte mit den Schultern und verzog die Lippen dann zu einem beinahe spitzbübischen Grinsen. »Klar, wir hätten es auch anders hinbekommen – drei- oder vierhundert Matrosen etwa, um die Schraube mit Muskelkraft zu bewegen. Meine Güte, hätte das ein Jammern und Wehklagen gegeben!«
    »Gut, dass Sie sich für die andere Vorgehensweise entschieden haben, Sir Dustyn«, erwiderte Sharleyan und lächelte ebenfalls. »Habe ich Sie richtig verstanden, dass sich der Treibstoffbedarf dieser … nennen wir sie: Hilfsmaschine nicht sonderlich auf die geplante Reichweite des Schiffes auswirkt?«
    »Dafür nehmen wir noch zusätzlich Kohlen an Bord, Eure Durchlaucht. Unsere bisherigen Berechnungen besagen, dass eines dieser neuen Schiffe allein unter Dampfkraft etwa fünftausend Meilen weit kommt, und das bei einer Geschwindigkeit von zwölf Knoten. Bei vernünftigen Wetterverhältnissen sollten sich durch die Kombination von Segeln und Dampf bei vorsichtigem Brennstoffverbrauch etwa sechzehn Knoten erreichen lassen. Wenn die Schiffsschraube nicht ins Wasser ragt, sollten immer noch sechs bis zehn Knoten allein unter Segeln machbar sein. Bei kräftigem Wind dürften sich vierzehn bis fünfzehn Knoten erreichen lassen. Schließlich ist das Schiff beachtlich groß und kann daher sehr viel mehr Segel setzen als andere. Unter Dampfkraft kann das Schiff fast zwanzig Knoten schaffen, aber bei einer solchen Geschwindigkeit sinkt die Reichweite drastisch.«
    Angesichts dieser Zahlen blickte mancher von Sir Dustyns Zuhörern ungläubig, ja gar erschrocken drein. Natürlich entsprachen zwanzig safeholdianische Knoten auf einem Planeten namens Terra nicht dreiundzwanzig, sondern nur zwanzig Meilen pro Stunde. Trotzdem war das eine für ein Schiff schlichtweg unvorstellbare Geschwindigkeit.
    »Wir sprechen hier nicht nur vom größten und schnellsten Schiff der Welt«, fuhr Olyvyr fort, »sondern auch vom widerstandsfähigsten. Die ursprünglichen Pläne dafür hatten wir schon entworfen, bevor Ehdwyrds Handwerker auf die Idee mit den Dampfmaschinen gekommen waren. Damals gingen wir also noch davon aus, die neuen Schiffe würden unter Segel fahren. Darum hatten wir auch schon mit der Konstruktion vor Edwyrds Nickelstahl und der Entwicklung der neuen oberflächengehärteten Panzerplatten angefangen. Damals hatten wir an eine Panzerung aus Gusseisen von mindestens zwölf Zoll Dicke gedacht – das Minimum, um einen Schuss von Ahlfryds Zehn-Zoll-Geschützen abzuwehren. Dabei ist natürlich die Rede von massiven Gusseisengeschossen, die aus kurzer Entfernung abgefeuert würden. Ehdwyrds oberflächengehärtete Platten sind ungleich robuster. Mit einer Dicke von höchstens acht Zoll sollten wir auskommen. Ja, bisher lassen unsere Berechnungen vermuten, dass drei Zoll von howsmynisierten Nickelstahlplatten alles aufhält, was die Flotte Gottes aufzubieten hat, selbst auf Kernschussreichweite. Aber unser Ziel ist, Geschosse auch aus unseren eigenen Geschützen abzuwehren.

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