Nimue Alban: Kampf um die Siddarmark: Roman (German Edition)
und dadurch und durch ihre Bewaffnung auf viel Gewicht. Gerade ohne ihre Bewaffnung hatten sie daher als Transportschiffe, wo Bewaffnung ja überflüssig war, eine hohe Ladekapazität zu bieten. Zudem könnte man beide, die Prisen ohne ausreichende Besatzungen wie die Schiffe aus zu grünem Holz, bereits jetzt, unter dem Vorwand, Alteisen für die Gießereien gewinnen und Geschütze tauschen zu wollen, in Marsch setzen – und hätte so, ganz zufällig, an der Hand, was man dann an Transportern für Eastshare brauchte.
»Das wird uns natürlich weiterhelfen«, erklärte Howsmyn mit lobenswertem Ernst. »Und Brahd Stylmyn ist der Ansicht, er könne den Ausstoß der Minen von High Rock um fünf, vielleicht sogar sechs Prozent steigern, wenn die neuen Maschinen erst einmal einsatzbereit sind. Ich persönlich bin ja der Ansicht, dass er deren Leistungsfähigkeit unterschätzt! Trotzdem werden wir innerhalb der nächsten vier oder fünf Jahre den Ausstoß keinesfalls um mehr als … na sagen wir: zehn Prozent steigern können, ganz egal, wie sehr wir uns anstrengen. Die neu erschlossenen Erzlager in den Halleck-Bergen sind dabei natürlich sehr nützlich. Aber wir brauchen noch mindestens ein paar Monate, bis wir in den Minen dort mit dem Abbau anfangen können. Außerdem stellt uns der Abtransport vor ernste Probleme. Deswegen konzentrieren wir uns im Augenblick ja auch so sehr auf die Anlagen am Lymahn-See: Da müssen wir das Erz nicht ganz so weit befördern. Damit aber berauben wir uns wertvoller Arbeitskräfte, die wir eigentlich bräuchten, um Ihr neues Projekt zu unterstützen, Dustyn.«
»Was soll das heißen? Schaffen wir es nun, die erforderliche Menge Eisen und Stahl zu fertigen, oder schaffen wir es nicht?«, wollte Sharleyan wissen.
»Wahrscheinlich schon, aber sicher ist das nicht. Zumindest nicht in allernächster Zukunft«, antwortete Howsmyn sichtlich unzufrieden. »Was das gesamte Programm betrifft, das der High Admiral und ich Euch ursprünglich vorgelegt hatten, lautet die Antwort allerdings leider nein. Zumindest nicht innerhalb des ursprünglich angedachten Zeitrahmens.«
»Würde sich daran etwas ändern, wenn wir Ihre Arbeiterschaft vom Lymahn-See und all den anderen neuen Anlagen, an denen Sie gerade arbeiten, in die Heimat zurückholten?«, fragte Rock Point nach.
»Nein.« Howsmyn lehnte sich in seinem Sessel zurück und schüttelte den Kopf. »Wenn wir sie tatsächlich zurückholten, verlieren wir die Produktionssteigerungen, die wir langfristig gesehen unbedingt benötigen.«
»Richtig«, meldet Cayleb sich zu Wort. »Wahrscheinlich müssen wir das sogar neu regeln. Was denken Sie – sollten wir uns mindestens zehn Prozent Ihrer Kapazitäten dafür aufsparen, Ihre Anlagen auszubauen?«
»Euer Majestät, ich weiß nicht, ob das überhaupt möglich ist«, mischte sich nun Baron Ironhill ein. Sein Blick wanderte zu Kaiserpaar, Howsmyn und Rock Point. »Eure Majestäten wissen, wie schlecht es im Augenblick um die Schatzkammer bestellt ist – vor allem, nachdem der gesamte Handel mit Waren eingebrochen ist, die durch die Siddarmark in die Festlandreiche gingen. Ich rechne zwar damit, dass sich unsere Einnahmen innerhalb des nächsten Jahres wieder erholen, aber auch das wird die bisherigen Verluste nicht ausgleichen. Ehrlich gesagt ist fraglich, ob ich genug Geld zusammenbekomme, damit die Krone ihren Anteil an den neuen Werken übernehmen kann. Aber selbst wenn, werden wir schon bald einen ausgewachsenen Krieg in der Siddarmark finanzieren müssen – einen Krieg auf dem Festland! Das bedeutet, wir werden in entsprechenden Größenordnungen denken müssen. Bislang haben wir so etwas mit Armee und Marineinfanteristen noch nie gewagt. Wenn wir das, was dafür gebraucht wird, nicht jetzt produzieren – und irgendwie das dafür nötige Geld auftreiben –, wird schon bald egal sein, was wir vielleicht in drei Jahren produzieren könnten . Momentan reicht Ehdwyrds Kapazität gerade eben aus, den derzeitigen Bedarf zu decken!«
»Leider hat Ahlvyno, was den Geldbedarf der nächsten zehn bis fünfzehn Monate angeht, ganz recht.« Das so offen aussprechen zu müssen war Trahvys Ohlsyn, Graf Pine Hollow, nicht recht. Er war nach Rayjhis Yowance’ Ermordung Caylebs Erster Ratgeber geworden. »Wir können es uns einfach nicht leisten, bei der Navy Abstriche vorzunehmen – das gestattet die Sicherheit des Reiches nicht! Wir werden schon bald gewaltig unter Druck geraten, wenn wir Stohnar und die
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