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Nimue Alban: Kampf um die Siddarmark: Roman (German Edition)

Nimue Alban: Kampf um die Siddarmark: Roman (German Edition)

Titel: Nimue Alban: Kampf um die Siddarmark: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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gekommen, der sich eigentlich schon vor einem Fünftag hätte melden müssen«, erwiderte Merlin. Howsmyn erkannte, dass in der Stimme seines unsichtbaren Gesprächspartners echte Zerknirschung mitschwang.
    »Worum geht es?«
    »Um die Panzerschiffe. Die gepanzerten Binnen schiffe, um genau zu sein.«
    »Was ist damit?«
    »Während Sie alle heute Morgen darüber gesprochen haben und ich brav bei der Tür stand, haben sich meine Gedanken verselbstständigt. Genauer gesagt: Ich habe die Zeit dazu genutzt, mir einige Aufzeichnungen der SNARCs anzuschauen, statt mich auf das zu konzentrieren, was gesagt wurde.«
    »Ich bin geradezu niedergeschmettert zu erfahren, dass unser Gespräch Euch nicht genug in Bann geschlagen hat, um atemlos jedem unserer Worte zu lauschen«, versetzte Howsmyn trocken. Über das Com hörte er Merlin leise lachen.
    »Stellen Sie sich vor: Ich bin zu der Überzeugung gelangt, Sie alle sind groß und erwachsen genug, um sich ganz ohne mich besprechen zu können! Außerdem hatten wir beide die Themen des Tages ja schon besprochen. Deswegen dachte ich mir, dieses Mal könnten Sie alle allein spielen – ohne einen Erwachsenen als Aufpasser.«
    »Ihr wisst meinem Ego wahrlich zu schmeicheln!«
    »Wenn ich Ihnen und den anderen sagen würde, wie großartig Sie alle in Wirklichkeit sind, wäre es mit Ihnen überhaupt nicht mehr auszuhalten. Aber ich habe mich nicht deswegen bei Ihnen gemeldet.«
    »Ach, und weswegen dann?«
    »Wie viele von den Drei-Zoll-Panzerplatten haben Sie?«
    »Hmm. Wenn Ihr es genau wissen wollt, müsste ich mir das Bestandsverzeichnis anschauen. Aber es ist schon eine ganze Menge. Wahrscheinlich vierzehn- oder fünfzehnhundert Tonnen. Über konkrete Zahlen habe ich mir überhaupt keine Gedanken gemacht, schließlich waren wir ja nicht in Eile. Für diese Fünftausend-Tonner, die Dustyn sich ausgedacht hat, sind die Platten ohnehin zu dünn. Wir haben nicht annähernd genug, um die Schiffe so zu panzern wie gedacht. Schließlich müssten wir ja mehrere Schichten verwenden, um auf die gewünschte Panzerungsdicke zu kommen. Ach, und Konstruktionszeichnungen für Binnenschiffe – soweit ist Dustyn noch nicht! Und wir können ohnehin keine Neukonstruktionen auf Kiel legen, bis nicht wenigstens eine der anderen Gießereien mit der Produktion der Eisenspanten beginnt. Warum fragt Ihr?«
    »Weil ich gleich noch eine Frage für Sie habe: Wie viele von den Platten wären erforderlich, um eines Ihrer dampfgetriebenen Frachtschiffe zu panzern?«
    Erstaunt blinzelte Howsmyn.
    »Das weiß ich nicht«, antwortete er schleppend. »Darüber habe ich noch nie nachgedacht.«
    »Ich auch nicht – bis heute Nachmittag, heißt das«, erwiderte Merlin. »Ich habe die ganze Zeit an Panzerschiffe gedacht – gebaut für spezielle Zwecke. Wenn wir das Ganze so angehen, bekommen wir jedoch genau die Schwierigkeiten mit Schiffswandungen aus Holz, von denen Dustyn gesprochen hat. Aber die Spanten von Frachtschiffen sind verdammt robust – müssen sie ja auch sein: Schließlich müssen die Schiffe auf beachtliche Lasten ausgelegt sein. Ich wette, die sind mindestens so widerstandsfähig wie die Mississippi-Dampfer, die während des Amerikanischen Bürgerkriegs zu Panzerschiffen umgebaut wurden. Nein, wahrscheinlich sind sie sogar robuster. Und im Gegensatz zu Dustyns Neukonstruktionen gibt es diese Kähne bereits. Wir müssten denen nur noch ein paar Panzerplatten an den Rumpf klatschen.«
    »Na, ein bisschen schwieriger dürfte es schon werden!«, versetzte Howsmyn knochentrocken. »Von einem Umbau von Mississippi-Dampfern weiß ich nichts – ich nehme an, der Mississippi war ein Fluss auf Terra, ja? Aber ich wette, während dieser Umbaumaßnahmen gab’s auch die eine oder andere Schwierigkeit. Andererseits habt Ihr mit einem natürlich recht: Frachtschiffe gibt es bereits.«
    Howsmyn griff nach einem leeren Blatt Papier, schob sich seinen Abakus zurecht und machte sich daran, die ersten Zahlen zu notieren.
    »Unsere Frachtschiffe sind ein wenig größer als die, die üblicherweise auf dem Festland verwendet werden, wisst Ihr?«, sagte er, während seine Feder über das Papier kratzte und der Abakus geschäftig klapperte. »Hier im Alten Charis ist man nicht annähernd so sehr auf Lastkahnverkehr angewiesen wie auf dem Festland. Die haben da jede Menge Kanäle, manche fünf- oder sogar sechshundert Jahre alt. Deswegen machen die sich dort viel mehr Gedanken als wir darüber, ob auch wirklich jeder

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