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Nimue Alban: Kampf um die Siddarmark: Roman (German Edition)

Nimue Alban: Kampf um die Siddarmark: Roman (German Edition)

Titel: Nimue Alban: Kampf um die Siddarmark: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Deswegen werden wir mit Platten von sechs Zoll Dicke arbeiten und sie mit zwölf Zoll Teakbaumholz verstärken, um die Wucht eines Treffers zu dämpfen.
    Für die Binnenschiffe hatten wir an eine Panzerung von drei Zoll gedacht, hinter der sechs Zoll Holz liegen. Dicker wäre mir zwar lieber, aber mehr vertragen die Boote der Verdrängung wegen nicht. Genaueres können wir erst sagen, wenn die ersten Prototypen gebaut sind. Außerdem haben wir die Produktion von Drei-Zoll-Platten schon vorbereitet, weil Ehdwyrd genau diese Dicke gewählt hat, um seine neue Technik zu perfektionieren. Im Augenblick lagern mehrere hundert Tonnen dieser Platten in den Delthak-Werken. Die dünnere Holzverstärkung bereitet mir mehr Kopfzerbrechen. Die neuen Panzerplatten sind nicht annähernd so spröde wie Eisen. Deswegen brauchen wir uns keine Sorgen zu machen, sie könnten unter dem Aufprall einfach bersten. Trotzdem muss der Federungseffekt sicherstellen, dass die Haltebolzen nicht unter den Scherkräften einfach nachgeben.
    Sämtliche Binnenschiffe sollten mit genau den Geschützen ausgestattet werden, über die wir derzeit schon verfügen … vorerst, zumindest. Stimmen unsere Gewichtsberechnungen für die neuen Geschütze, haben die gepanzerten Hochseeschiffe dann auf jeder Breitseite zwölf Achtzöller, dazu zwei Zehnzöller auf Schwenkzapfen – je einen an Bug und Heck, selbstverständlich hinter einer Panzerung. Die Masten und die Takelage werden natürlich nach wie vor ungeschützt sein. Aber die Schiffe sind darauf ausgelegt, unter Dampfkraft zu manövrieren und zu kämpfen. Also würde der Verlust von einem oder zwei Masten innerhalb eines Gefechts sie nicht sonderlich behindern. Da wir bislang noch keine endgültigen Konstruktionszeichnungen für die Binnenschiffe haben, kann ich die Bauzeit dafür noch nicht einschätzen. Ich rechne aber damit, dass das erste Hochseeschiff, wenn es erst einmal auf Kiel gelegt wurde, etwa sechs Monate später Stapellauf hat. Vielleicht dauert es auch ein ganzes Jahr, aber länger gewiss nicht. Das, meine ich«, mit unverkennbar zufriedener Miene lehnte er sich in seinen Sessel zurück, »wird Zhaspahr Clyntahn nicht gefallen.«
    »Nein, sicher nicht«, stimmte Cayleb mit steinerner Miene zu. Er ließ einen Blick, hart wie Stahl, von einem Anwesenden zum nächsten wandern. »Für den Fall, dass der Dreckskerl es nicht gleich kapiert, haben Sharleyan und ich Namen für die ersten drei Schiffe überlegt.« Cayleb erntete neugierige Blicke und lächelte eisig. »Sie sollen König Haarahld VII. , Gwylym Manthyr und Lainsair Svairsmahn heißen.« Zustimmendes Murmeln. »Entweder sind ihm diese Namen Warnung genug«, fuhr Cayleb fort, »oder er begreift es, wenn wir mit den dreien und einem Dutzend Schwesterschiffe geradewegs durch die Hsing-Wu-Passage zur Tempel-Bucht fahren und Truppen anlanden!«
    »Ehdwyrd?«
    Ehdwyrd Howsmyn ließ sein Glas sinken, als eine tiefe Stimme aus seinem kleinen Ohrhörer drang. Allein saß der Eisenhüttenmeister im Arbeitszimmer seiner Stadtvilla in Tellesberg. Vor ihm auf dem Schreibtisch lagen die letzten Briefe, mit denen er sich an diesem Tag noch befassen wollte. Es war schon sehr spät. Regen prasselte auf das Dach und rann in Strömen von den Dachvorsprüngen. Der Wind peitschte die Bäume. Howsmyn sah das nur in dieser finsteren Nacht, weil hin und wieder ein Blitz alles in taghelles Licht tauchte. Donner grollte. Doch Howsmyns Arbeitszimmer war eine Oase der Behaglichkeit. Hier war es so still, dass er, wann immer der Donner verklungen war, das Ticken der großen Standuhr hörte, die übermannshoch in einer Ecke aufragte. Der Schein der Seedrachenöllampen ließ die Rahmen zahlreicher Gemälde aufschimmern und die dunkelbraunen Lederrücken Hunderter von Büchern, die poliertem Kupfer glichen. Der chisholmianische Whisky hingegen glühte wie geschmolzenes Gold, als der Industrielle das Glas nun neben einen penibel aufgetürmten Stapel Unterlagen stellte. Auf dem Schreibtisch befanden sich gleich mehrere dieser Stapel. Seit einigen Jahren kam Howsmyn nur selten dazu, Zeit in seiner luxuriösen Stadtvilla zu verbringen. Selbst wenn sich dazu Gelegenheit bot, schienen ihn wichtige Unterlagen und Briefe regelrecht zu verfolgen.
    »Merlin?« Ein wenig erstaunt wölbte Howsmyn eine Augenbraue. Nicht einmal fünf Stunden waren seit der letzten Besprechung des Tages mit dem Seijin vergangen. »Ist etwas passiert?«
    »Das nicht. Aber mir ist da ein Gedanke

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