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Nimue Alban: Kampf um die Siddarmark: Roman (German Edition)

Nimue Alban: Kampf um die Siddarmark: Roman (German Edition)

Titel: Nimue Alban: Kampf um die Siddarmark: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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beruhigt sich ohne weiteres Zutun ein wenig.«
    »Angenommen, wir halten das alles so, wie Sie vorschlagen: Was ist, wenn sich Daivyn und Irys rundweg weigern, mit Charis zu kooperieren – oder wenn wir den Eindruck erhalten sollten, sie würden in irgendeiner Weise genötigt? Was, wenn Charis sich letztendlich dafür entscheidet, dem Prinzen die Krone doch zu verwehren?«, fragte Anvil Rock leise.
    »Dann stecken wir alle bis zum Hals im Schlamassel«, erwiderte Tartarian ebenso leise. »Ich glaube zwar, dass Daivyns und Irys’ Leben selbst dann noch nicht in Gefahr wäre. Aber genau danach könnte es für das Volk hier in Corisande aussehen! Wenn hier genügend Menschen fest davon überzeugt sind, Charis würde Daivyn die Krone keinesfalls zugestehen, ganz egal, was versprochen wurde, dann lässt sich nicht einmal erahnen, wie das Volk reagieren wird. Aber eines weiß ich jetzt schon: In einer solchen Situation könnte sich das, was Craggy Hill, Storm Keep und die anderen versucht haben, im Vergleich dazu wie ein Kindergeburtstag ausnehmen!«

.XIII.
    HMS Chihiro ,
Gorath Bay,
Gorath,
Königreich Dohlar
    »Was halten Sie denn von diesen neuen Waffen, Stywyrt?«
    Graf Thirsk kippte seinen Sessel ein wenig zurück. Das Oberlicht der Kabine war geöffnet; vom Achterdeck drangen Stimmen herein: Haarahld Brahdlai, Third Lieutenant der Chihiro , scheuchte die Toppsgasten durch den nächsten Segeldrill. Für jeden erfahrenen Seemann ist so etwas nicht nur vertraut, sondern sogar gemütlich , ging es Thirsk durch den Kopf. Auch die Fenster standen offen, sodass ein leichter Wind durch die Kabine strich. Er ließ die Papiere auf Thirsks Schreibtisch rascheln; dank der Briefbeschwerer wurden sie wenigstens nicht umhergewirbelt. Thirsk atmete tief durch und genoss das vertraute Aroma von Salzwasser, Teer und frisch geschnittenem Holz – ein Gemisch, das man wirklich nur in einem Hafen zu riechen bekam! Zu den Papieren, die gerade so geschäftig raschelten, gehörten auch die Konstruktionszeichnungen der frisch zugelassenen neuen Artilleriegranaten und Zündschnüre, die von der Flotte und der Armee Gottes in den weit entfernten Tempel-Landen in Auftrag gegeben worden waren. Auch in Dohlar würde schon bald die Produktion aufgenommen. Mit dem Zeigefinger tippte der Admiral auf eine der Zeichnungen, während er zu seinem Flaggkommandanten hinüberschaute.
    »Ich bin froh, dass wir sie haben, Mein Lord … glaube ich«, erwiderte Captain Stywyrt Baiket nach kurzem Zögern. »Sicher, nachdem ich die Berichte aus Iythria gelesen habe, wäre es mir am liebsten, wenn niemand so etwas hätte. Aber da wir den verdammten Charisianern die Dinger nicht einfach wegnehmen können, bin ich doch ziemlich erleichtert, es ihnen jetzt wenigstens mit gleicher Münze heimzahlen zu können.«
    Es entging Thirsk nicht, dass Baiket sich eine schlechte Angewohnheit seines Vorgesetzten zu eigen gemacht hatte: Er bezeichnete die Charisianer nur noch selten als Ketzer. Vermutlich war das so, weil der Kommandant der Chihiro ebenso wie sein Admiral das Gefühl hatte, seine Ehre sei beschmutzt. Schließlich hatten Gwylym Manthyr und seine Männer bei ihrer Kapitulation auf die Ehrenhaftigkeit der Royal Dohlaran Navy vertraut. Natürlich war es auch möglich, dass die Seele von Thirsks Flaggkommandanten noch viel tiefer der Verderbnis anheimgefallen war. Ist ja bei weiß Gott nur allzu vielen Flottenangehörigen so , dachte Gardynyr sardonisch. In den Festlandreichen war reformistisches Gedankengut der Gesundheit immens abträglich. Und doch verbreitete es sich schleichend immer mehr. Das Königreich Dohlar bildete da keine Ausnahme. Thirsk persönlich war der Ansicht, das sei vor allem eine durchaus verständliche Reaktion auf die Brutalität der Inquisition. Die Heilige Schrift mochte ja für Ketzerei die Strafen Schuelers vorsehen. Aber für jeden leidlich guten Menschen war es trotzdem unerträglich, dergleichen mitansehen zu müssen, ganz egal, was Gott verlangen mochte.
    Noch unerträglicher ist, wenn sich so viele Menschen zu fragen beginnen, ob die Charisianer vielleicht die Ganze Zeit über recht hatten, was Clyntahn betrifft , dachte Thirsk. Vor allem, wenn die Kirche von Charis ausdrücklich davon Abstand nimmt, die Strafen Schuelers zu vollziehen, und den Tempelgetreuen weiterhin gestattet, ihre eigenen Kirchen zu nutzen … selbst mitten in Tellesberg! Ganz zu schweigen davon, was passiert, wenn die Leute hören, welchen Unterschied es

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