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Nimue Alban: Kampf um die Siddarmark: Roman (German Edition)

Nimue Alban: Kampf um die Siddarmark: Roman (German Edition)

Titel: Nimue Alban: Kampf um die Siddarmark: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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auch darüber noch einmal in aller Ruhe nach! Es wird Ihre eigene Stimme sein, die aus dem Kommunikator dringt, Nahrmahn! Sagen Sie dann auch wirklich das, was Sie Ihre Gemahlin hören lassen wollen.«
    »Versprochen.«
    Auch er erhob sich. Die Sonne war höher gestiegen, der Wind hatte aufgefrischt.
    »Versprochen«, wiederholte er und legte dann behutsam seine Hand auf den Arm der Frau in der sonderbaren Uniform.
    »Wie auch immer ich mich letztendlich entscheiden mag, Sie brauchen mich nicht um Vergebung zu bitten«, sagte er sehr sanft und lächelte, als sie ihm ins Gesicht schaute. »Sie haben es selbst gesagt: Hätten Sie anders gehandelt, gäbe es für mich doch jetzt überhaupt nichts mehr zu entscheiden. Und das wäre entsetzlich langweilig!«

.XXII.
    HMS Destroyer ,
Howell Bay,
Altes Königreich Charis,
Kaiserreich Charis
und
Palast des Reichsverwesers,
Siddar-Stadt, Republik Siddarmark
    Sir Domynyk Staynair stand auf der Heckgalerie von HMS Destroyer , lehnte sich gegen die Reling und schaute zu, wie zahllose Galeonen gleichzeitig in See stachen. Nach und nach löste sich das Gewirr aus Masten und Segeltuch immer weiter auf. Staynairs geschultem Auge entging nicht, dass die Kriegsgaleonen des Verbandes, die man ihrer gesamten Bewaffnung beraubt hatte, geradezu widernatürlich wenig Tiefgang besaßen. Aber das würde sich rapide ändern, sobald diese Schiffe erst einmal Raven’s Land erreicht und ihre Fracht aufgenommen hatten – zahllose Soldaten. Das Dutzend vollbewaffneter Galeonen, die man ihnen als Eskorte zur Seite gestellt hatte, drängte sich schützend in ihre Nähe. Baron Rock Point unterdrückte den aufsteigenden und alles andere als edlen Neid, als die Transporter an seinem immer noch vor Anker liegenden Flaggschiff vorbeizogen hinaus auf hohe See.
    »Wir brauchen Sie hier wirklich, wissen Sie«, drang eine Stimme aus seinem Ohrhörer. »Und da dem so ist, können Sie eigentlich genauso gut aufhören, auf Ihrer Galerie auf und ab zu stapfen wie eine Peitschenechse mit Zahnschmerzen.«
    »Ich habe keine Zahnschmerzen, Kynt«, erwiderte der High Admiral unerwartet scharf. »Aber mit dem Auf-und-ab-Stapfen haben Sie recht«, räumte er ein. »Ich hoffe nur, das fällt nicht allen so auf wie Ihnen. Bei den Angehörigen meines Stabes und meinen anderen Untergebenen stehe ich immer noch in dem Ruf, unerschütterlich zu sein. So einen Ruf will man ja nicht leichthin aufs Spiel setzen.«
    »Ach, Unerschütterlichkeit ist wirklich das Erste, was mir einfällt, sobald ich an Sie denke«, versicherte ihm Baron Green Valley und lächelte, als ihm der Gesichtsausdruck seines Kameraden und Freundes auf die Kontaktlinse projiziert wurde. Derzeit befand sich Kynt Clareyk auf dem Weg zu einer weiteren Truppeninspektion. Sein Pferd kämpfte sich mehr mühsam durch einen ganz besonders unerfreulichen Graupelschauer. So konnte der Baron das Bildmaterial nicht gebührend genießen. Er vertraute zwar seinem Reittier, zog es aber vor, in derart widrigen Momenten selbst auf der Hut zu bleiben. Doch Owl hatte mittlerweile weidlich Erfahrung darin, bei Bildübermittlungen die jeweiligen Beleuchtungsverhältnisse und die gesamte Umgebung des Empfängers zu berücksichtigen. Schließlich übertrugen seine Fernsonden ja nicht nur einzelne Datenpakete, sondern lieferten ihm auch stets Informationen über seine Zielpersonen. Daher konnte Green Valley Rock Points Gesichtsausdruck bestens erkennen, obwohl das Bild auf der Kontaktlinse halb durchsichtig war. Und trotz des gleißenden Sonnenscheins, in dem die ganze Howell Bay erstrahlte, blendete das übertragene Bildmaterial Clareyk nicht. Daher konnte er seine tatsächliche Umgebung nach wie vor ungehindert erkennen.
    Ist auch gut so! , dachte er und blickte mürrisch zum Himmel empor. In letzter Zeit hatte sich das Wetter mit Scheußlichkeiten täglich noch überboten. Ist es nicht herrlich, dass endlich der Frühling begonnen hat? Jetzt müsste das nur noch jemand dem Wetter beibringen!
    Die jüngsten Berichte, die ihn erreicht hatten, ließen vermuten, dass er nicht der Einzige war, der so dachte. Die Brigaden der Imperial Charisian Army standen kurz davor, ihren zweifellos äußerst ungemütlichen Marsch quer durch Raven’s Land anzutreten. Die Last-Drachen des Quartermeisters schienen bereits zu ahnen, was man ihnen abverlangen würde. Zumindest verhielten sie sich ungewohnt störrisch und unwillig. Allerdings hielt Green Valley es für möglich, dass seine Leute sich

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