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Nimue Alban: Kampf um die Siddarmark: Roman (German Edition)

Nimue Alban: Kampf um die Siddarmark: Roman (German Edition)

Titel: Nimue Alban: Kampf um die Siddarmark: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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zumindest einen Teil dieser Gereiztheit nur einbildeten. Oder – noch wahrscheinlicher – dass sich daraus schließen ließ, wie sich besagte Männer bei dem Gedanken an die bevorstehenden Strapazen fühlten. Wenn der General nun persönlich die Truppe inspizierte, einschließlich der Karren, der Drachen und deren Geschirr, würde das am Verhalten der Tiere nicht allzu viel ändern. Aber der Moral der diesem General unterstellten Männer wäre es zuträglich.
    Meine eigene Stimmung sollte spitzen Bemerkungen zum Bereitschaftszustand der Truppe sogar noch einen gewissen Nachdruck verleihen , dachte er und blickte mürrisch auf den Feldweg, der von Graupeln mittlerweile übersät war.
    »Ich darf mich wohl nicht beschweren«, gab Staynair schließlich zu. »Wenigstens brauche ich mir im Gegensatz zu gewissen anderen Personen nicht den Hintern wund zu reiten. Und das Wetter hier unten ist auch deutlich angenehmer.«
    Den letzten Satz hatte er fast gesäuselt. Angesichts dieses gemeinen Tiefschlags zuckte es in Clareyks Gesicht.
    »Außerdem«, fuhr Rock Point jetzt ernsthaft fort, »braucht das Geschwader mich bei dieser Fahrt ja nun wirklich nicht.«
    »Das stimmt«, pflichtete Clareyk ihm bei und lenkte sein Pferd vorsichtig an einer ganz besonders vereisten Stelle vorbei. »Aber ich muss zugeben, ich bin recht froh, das Geleitgeschwader zu sehen.«
    »Wahrscheinlich ist es gar nicht erforderlich. Nur werde ich unweigerlich nervös, wenn irgendwo das Wort ›wahrscheinlich‹ auftaucht«, versetzte Rock Point. »Aber solange Shailtyn mit von der Partie ist, sollte niemand Sie großartig belästigen. Aber bis wir Mittel und Wege gefunden haben, die verdammten Kaperer davon abzuhalten, sich an Tyrnyr vorbeizuschleichen, bleibt uns keine andere Wahl.«
    Unzufrieden gab Clareyk einen Grunzlaut von sich. Captain Daivyn Shailtyn, mittlerweile zu einem diensttuenden Commodore aufgestiegen, dabei aber nach wie vor Kommandant von HMS Thunderbolt , war ein erfahrener Seemann. Einen ganzen Schwarm von Transportschiffen vor wild entschlossenen Kaperern zu beschützen war längst nicht so einfach, wie das Landratten vermuten mochten: Diese nämlich neigten dazu, lediglich die Feuerkraft verschiedener Schiffe miteinander zu vergleichen. Was das anging, war ein Schoner mit zehn oder gar zwölf Geschützen doch etwas völlig anderes als eine Galeone mit achtundfünfzig Kanonen! Doch Shailtyn würde diese Aufgabe zweifellos mit Bravour meistern. Es schadete gewiss nicht, dass auch sämtliche Transportschiffe von erfahrenen Flottenoffizieren befehligt wurden … oder dass Rock Point ihre Abreise lange genug hinausgezögert hatte, um jeden einzelnen Transporter wenigstens mit einem halben Dutzend Geschützen ausstatten zu lassen – zur Selbstverteidigung. Während der gesamten Überfahrt sollten die Transporter so dicht in Formation bleiben, wie das bei Segelschiffen überhaupt möglich war, und sie alle sollten ziemlich gut auf sich selbst aufpassen können. Ja, das sollten sie wirklich!
    Vor allem , dachte Rock Point, wenn man sich die Erfolgsbilanz dieser verdammten Kaperer anschaut: sieben Galeonen – das klingt ja vielleicht nicht nach allzu viel. Aber das ist das erste Anzeichen dafür, dass jemand auf der Gegenseite eine Möglichkeit gefunden hat, uns richtig wehzutun. Schlimm genug, die Schiffe zu verlieren, aber sobald die Mistkerle dort drüben begriffen haben, wie sehr ein Geleitzugsystem, das weltweit operieren kann, unsere Flexibilität einschränkt, rücken die uns noch mehr auf die Pelle. Maigwair hat ja vielleicht doch genug im Kopf, um zu bemerken, dass man für einen Geleitzug auch Geleit -Schiffe braucht. Wenn man dann zwei und zwei zusammenzählt, könnte selbst ihm klar sein, dass wir diese Schiffe von der Flotte abstellen müssen. Was bedeutet, dass die Navy längst nicht mehr so viele Schiffe zum Einsatz bringen kann …
    Commodore Ruhsail Tyrnyr hatte man das Kommando über den Vorposten der Imperial Charisian Navy auf Howard Island übertragen. Damit kam ihm eine deutlich weniger beneidenswerte Aufgabe zu als Shailtyn. Dass es seit dem Angriff auf Iythria keine nennenswerte Präsenz seiner Navy mehr im Jahras-Golf gab, hatte Desnairia nicht davon abgehalten, Rock Point auch weiterhin nach Kräften auf die Nerven zu gehen – und auf andere Körperteile, auf die Sir Domynyk nicht weiter eingehen wollte. Anscheinend hatte Mutter Kirche endlich akzeptiert, dass sie es in absehbarer Zeit nicht mit der Charisian

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