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Nimue Alban: Kampf um die Siddarmark: Roman (German Edition)

Nimue Alban: Kampf um die Siddarmark: Roman (German Edition)

Titel: Nimue Alban: Kampf um die Siddarmark: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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zwar mitten in einem ausgewachsenen Sturm!«, schoss Green Valley zurück.
    »Wahrscheinlich«, erwiderte Rock Point leutselig. »Andererseits: Was um alles in der Welt bringt Sie nur auf den Gedanken, bei dem, was hier passiert, wäre Gerechtigkeit im Spiel?«
    »Wenn es tatsächlich so etwas wie Gerechtigkeit in dieser Welt gäbe«, merkte Henrai Maidyn verbittert an, »hätte Zhaspahr Clyntahn längst einen Dolch im Rücken.«
    Der Schatzkanzler der Republik Siddarmark, dem zugleich auch die Leitung des Spionagenetzwerks zukam, betrachtete mit finsterer Miene die Landkarte, die auf einem gewaltigen Tisch ausgebreitet lag. Seine blauen Augen schienen zu lodern. Trotz seines Alters hatte der Schatzmeister immer noch volles, wenngleich silbergraues Haar, und sein Gesicht war deutlich weniger wettergegerbt als das von Bynzhamyn Raice, seinem charisianischen Gegenstück. Doch mindestens in einer Hinsicht waren die beiden Männer einander sehr ähnlich: Jegliches Versagen ihres Nachrichtendienstes nahmen sie persönlich. Und die unerfreuliche Lage, die sich dank der kleinen Fähnchen und Markierungen auf besagter Karte abzeichnete, basierte auf Informationen, die nur allzu oft kaum mehr als geraten waren.
    Nun, falls es in der Republik überhaupt jemanden in einer hinreichend hohen Position gab, der möglicherweise dafür hätte sorgen können, besagten Dolch in den Großinquisitor bohren zu lassen, war das eindeutig Maidyn selbst. Im Augenblick wurde geradezu schmerzhaft offenkundig, wie sehr der Schatzkanzler darunter litt, diese Wunschvorstellung nicht in die Tat umsetzen zu können.
    »Wir können lediglich darauf hoffen, dass es noch dazu kommt, Henrai«, erwiderte Samyl Gahdarhd. Der Siegelbewahrer der Siddarmark, damit praktisch der Erste Ratgeber dort, zog ein Gesicht, gegen das sich das von Maidyn beinahe fröhlich ausnahm.
    »Aber bald wird das wohl nicht der Fall sein. Oder irre ich mich hier?« Daryus Parkair, der Seneschall der Republik und Oberkommandierender der Armee, hob beide Augenbrauen und richtete den Blick auf die einzige Frau, die sich im Raum befand. Sie war bemerkenswert attraktiv, doch auch sie wirkte betroffen und bekümmert. Als sie den Blick des Seneschalls erwiderte, verzog sie die wohlgeformten Lippen.
    »Es gibt einige Dinge, die ich nur zu gern erreichen würde, Mein Lord, die aber auch mir verwehrt sind. Und an Clyntahns Sicherheitsvorkehrungen vorbeizukommen gehört eindeutig dazu. Außerdem«, ihre Miene verhärtete sich, »lässt sich in den gesamten Tempel-Landen im Augenblick praktisch nichts mehr ausrichten.«
    »Ich weiß.« Parkair schüttelte den Kopf. »Verzeihen Sie mir, Madame Pahrsahn, aber …«
    »Aber der Lohn dafür, ein Wunder gewirkt zu haben, besteht wohl unweigerlich darin, dass ein weiteres Wunder erwartet wird«, fiel ihm Greyghor Stohnar ins Wort. Ein Lächeln huschte über das Gesicht des Reichsverwesers. Auf seinem verhärmten, kummervollen Gesicht wirkte es erschreckend fehl am Platze. »Wahrlich undankbar von uns, ich weiß! Aber auch wir sind nur Menschen.«
    »Mehr, als man über dieses Schwein Clyntahn sagen kann«, erwiderte Aivah Pahrsahn, die einst als Ahnzhelyk Phonda bekannt gewesen war … und davor als Nynian Rychtair. Ruhig blickte sie Parkair in die Augen. »Clyntahns ›Schwert‹ hat mich leider genauso überrascht wie jeden anderen, Mein Lord. Ich wusste, wie schlimm es um die Einnahmen der ›Vierer-Gruppe‹ bestellt war. Genau deswegen habe ich einen gewaltigen Fehler gemacht: Ich hielt für unmöglich, Clyntahn könne töricht genug sein, ausgerechnet jetzt die Wyvern zu erschlagen, die goldene Eier legt. Mit einem Angriff auf die Republik hatte ich ursprünglich in frühestens einem Jahr gerechnet. Leider befand sich da meine Organisation in der Heimat immer noch in der Aufbauphase. Nun aber«, in einem Grinsen ließ sie ihre Zähne aufblitzen, »sind eine ganze Menge Gewehre, die ich eigentlich in die Tempel-Lande hatte schicken wollen, an anderen Orten gelandet.«
    »Dafür sei Gott gedankt!«, meinte Stohnar leise.
    »Ich muss dem Reichsverweser recht geben«, sagte Parkair und richtete den Blick erneut auf die Karte. »Aber für das, was da auf uns zukommt, haben wir immer noch zu wenig Gewehre – und auch zu wenig Männer!«
    »Wir können von Glück reden, dass wir den ganzen Winter über Zeit hatten, neue Gewehre fertigen zu lassen, Daryus«, gab Stohnar zu bedenken. »Außerdem hatten wir das Glück, die finanziellen Mittel für

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