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Nimue Alban: Kampf um die Siddarmark: Roman (German Edition)

Nimue Alban: Kampf um die Siddarmark: Roman (German Edition)

Titel: Nimue Alban: Kampf um die Siddarmark: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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interessanter würde, die Pflastersteine auf den Straßen von Maikelberg zu bewältigen. Mittlerweile gestand sich Clareyk ein, dass er den chisholmianischen Winter wirklich aus tiefstem Herzen verabscheute. Momentan bedauerte er es, zu der Hand voll Menschen zu gehören, die über Merlin Athrawes und eine künstliche Intelligenz namens Owl die Wahrheit wussten. Denn das bedeutete zugleich, in den Genuss detaillierterer Wettervorhersagen zu kommen als jeder andere in Maikelberg.
    Deswegen weiß ich ja auch jetzt schon, dass es am Donnerstag schon wieder einen dieser heulenden Schneestürme geben wird , dachte er trübsinnig. Gut, was hier an Schneefall und Wind zu erwarten wäre, würde man in Regionen wie Gletscherherz oder Hildermoss kaum als ›Sturm‹ bezeichnet. Aber Kynt Clareyk reichte schon, was das Winterwetter ihm im milderen Maikelberg bot. Der Wetterlage wegen, die derzeit Safeholds ganze Nordhalbkugel heimsuchte, hatte Eastshare ihn auch rufen lassen.
    »Ich habe eine Depesche erhalten«, sagte Eastshare unvermittelt. »Stimmt der Absender, ist es geraten, sie ernst zu nehmen. Und«, Eastshare verzog das Gesicht, »es finden sich darin alle richtigen Kodeworte und Formulierungen. Ich habe nur, ähm … Schwierigkeiten zu glauben, dass das, was darin steht, wirklich stimmt.«
    »Ach?« Clareyk richtete sich in seinem Sessel auf und neigte fragend den Kopf. Eastshare schnaubte.
    »Hätte darin etwas anderes gestanden, hätte ich es für die Wahrheit gehalten, ohne auch nur einen Augenblick zu zweifeln. Aber von Ihren Majestäten haben wir bislang kein einziges Wort darüber gehört. Wenn der Inhalt der Depesche stimmt, hat sich die gesamte strategische Lage soeben bis zur Unkenntlichkeit verändert.«
    »Ich hoffe, Sie werden mir vergeben, wenn ich das so ausdrücke, Euer Durchlaucht, aber jetzt machen Sie mich nervös!«
    Clareyk schlug einen deutlich schärferen Ton an, als das die meisten anderen von Eastshares Offizieren gewagt hätten. Andererseits war Clareyk ja auch nicht irgendein Offizier. Er gehörte zu Cayleb und Sharleyan Ahrmahks bewährtesten Krisenbewältigern – ganz zu schweigen davon, das er die Doktrinen für den Einsatz von Gewehren und moderner Feldartillerie ersonnen hatte. Darüber hinaus war er einer der wenigen charisianischen Ex-Marineinfanteristen, der Chisholms Armee deutlich mehr beibringen konnte, als diese ihrerseits ihn jemals lehren könnte. Im Laufe der letzten Jahre war er zu Eastshares bevorzugtem Testpublikum für alle nur erdenklichen Ideen geworden. Zusätzlich zu ihrer beruflichen Beziehung hatte sich in dieser Zeit eine echte Freundschaft zwischen den beiden Männern entwickelt.
    »Tut mir leid, mein Freund«, meinte Eastshare. »Aber der Kurier, der die Depesche über das letzte Drittel der Strecke befördert hat, ist halbtot hier angekommen. Aber nicht einmal er konnte sich für die Echtheit der Nachricht verbürgen. Der Depesche nach hat Clyntahn jetzt endgültig den Verstand verloren.«
    »Bei allem schuldigen Respekt, Euer Durchlaucht, das ist doch schon vor einiger Zeit passiert.«
    »Das stimmt wohl, aber jetzt hat er etwas angestellt, dass ich ihm nie und nimmer zugetraut hätte, so dämlich ist das! Er hat eine offene Revolte gegen Reichsverweser Greyghor angezettelt und versucht, die ganze Republik zu stürzen!«
    »Er hat was?! « Clareyk war recht stolz, dass es ihm gelang, derart glaubwürdig überrascht zu klingen.
    »Das zumindest besagt diese Nachricht.« Eastshare zuckte mit den Schultern. »Ist ja schon schlimm genug, ein Königreich gegen sich aufzubringen, das wie Charis auf der anderen Seite der Welt liegt. Aber dieses Mal haben die sich mit einer Nation angelegt, die nur noch durch die Randstaaten von den Tempel-Landen selbst getrennt ist – mit dem Land, das über die größte, disziplinierteste Armee auf dem gesamten Festland verfügt! Wenn Stohnar es schafft, diesen Winter zu überstehen …«
    »Sie können wirklich gut mit Worten umgehen«, meinte Clareyk, als Eastshare den Satz nicht beendete. »Sagt diese Depesche etwas darüber aus, für wie wahrscheinlich man es hält, dass Stohnar diesen Winter übersteht?«
    »Darüber lässt sich der Verfasser nicht aus.« Eastshare verzog das Gesicht. »Darin steht nur das, was der Mann gewusst hat, als diese Nachricht abgeschickt wurde. Auch wenn ich zugeben muss, dass er höllisch gut informiert scheint. Vorausgesetzt natürlich, er meldet uns wirklich nur Dinge, von denen er weiß, dass sie

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