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Nimue Alban: Kampf um die Siddarmark: Roman (German Edition)

Nimue Alban: Kampf um die Siddarmark: Roman (German Edition)

Titel: Nimue Alban: Kampf um die Siddarmark: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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als die Ritter der Tempel-Lande ihr befohlen hatten, Hektor dabei zur Hand zu gehen, Charis dem Erdboden gleichzumachen. Rahnyld wird anführen – und das entspricht ja sogar der Wahrheit –, dass er zur Beförderung einer solchen Streitmacht nicht über genug Schiffe verfüge. Seine Logistik erlaubt es zudem nicht, deren Versorgung zu gewährleisten. Mahrys wird also so lange dafür brauchen, bis er seine eigene Invasionsroute durch Silkiah vorbereitet hat. Und dann dauert es noch einen weiteren Monat, bis die ersten desnairianischen Truppen tatsächlich in der Siddarmark eintreffen.«
    Sehr optimistisch gedacht , ging es Merlin durch den Kopf. Er war aber an sich mit Cayleb einer Meinung. Auch Sharleyan nickte nachdrücklich.
    »Das ist gut«, sagte Staynair. »Dennoch wird Kaiser Mahrys in die Republik einmarschieren, bevor Herzog Eastshare genug Soldaten in die Siddarmark schaffen kann, um ihn aufzuhalten. Und dann ist da natürlich immer noch König Rahnyld.«
    »Das ist wahr«, gab Cayleb ihm recht. »Euer Vorschlag, Zhevons eine Nachricht absenden zu lassen, war wirklich gut, Merlin! Aber selbst wenn Kynt die Planung übernimmt und das Ganze vorantreibt, scheint Eastshare die Vorstellung überhaupt nicht zu behagen, eine Armee durch Raven’s Land bis zur Sturmpassage marschieren zu lassen. Eigentlich überrascht mich das nicht sonderlich. Er braucht die Unterstützung der Lords von Raven’s Land. Aber nehmen wir mal an, er bekommt sie und sie behindern ihn nicht auf Schritt und Tritt. Dann wird seine Armee trotzdem nach einem Marsch über die sogenannten Straßen dort völlig erschöpft sein, wenn sie schließlich in der Siddarmark eintrifft. Außerdem befindet sie sich dann genau am falschen Ende der Republik, um Truppen aus Dohlar oder Desnairia aufzuhalten.«
    »Richtig, aber sie wären immer noch schneller dort als Truppen, die wir die ganze Distanz auf dem Seeweg bewältigen lassen. Jede Meile, die Eastshare seine Männer nach Westen marschieren lässt, erspart uns eine Meile, die wir zurücklegen müssen. Das gilt selbst dann, wenn er sie nur bis Marisahl bringt, bevor wir ihm die ersten Transporter schicken können. Wenn er bis, sagen wir, zur Malphyra Bay kommt, können wir die Zahl der nötigen Transporter halbieren, weil sich die Durchlaufzeit für Hin- und Rückfahrt halbiert. Vor allem, wenn er mit der zweiten Hälfte seiner Armee weiter westwärts marschiert, während die erste Hälfte sich schon an Bord der Schiffe befindet. Treibt er seine Männer ordentlich an, wäre er vierzig Tage nach Überquerung der Grenzwehr in Marisahl und zwanzig Tage später in Malphyra. Wäre er so früh an Bord der Transporter, bräuchten wir ihn auch nicht unbedingt in die Provinz Rollings hinüberzuschicken. Wir hätten Zeit, uns gegebenenfalls für einen anderen Bestimmungsort zu entscheiden.«
    Unzufrieden damit gab Cayleb einen Grunzlaut von sich. Der gewaltige logistische Vorteil eines Transports auf dem Seeweg war jedem charisianischen Monarchen in Fleisch und Blut übergegangen. Die Vorstellung, eine Armee oder größere Mengen Frachtgüter über Land zu befördern, statt Schiffe zu nutzen, erschien ihm ebenso fremdartig und widernatürlich wie der Gedanke, Wasser zu atmen. Im Augenblick beharrten sämtliche Ahrmahk-Instinkte darauf, es für sinnvoller zu halten, ein Expeditionskorps von Chisholm auf dem Seewege in die Siddarmark zu schaffen. Diese Instinkte meldeten sich auch deshalb hartnäckig, weil Cayleb damit normalerweise auch immer richtig lag. Doch bedauerlicherweise sah er sich keiner normalen Situation gegenüber.
    Eine gut ausgebildete Infanterie schaffte über Land etwa vierzig Meilen am Tag – unter der Voraussetzung, dass sie keine Zeit mit Proviantfassen verlor oder um die Saumtiere grasen zu lassen. Zeitraubend oder nicht: Tiere während eines Winters in Chisholm oder Raven’s Land konnten nicht grasen. Also lief eine Armee, die über Land versorgt werden musste, auch noch Gefahr, ihre Tiere zu verlieren. Eine Transportgaleone hingegen konnte unter normalen Umständen zwei- oder sogar dreihundert Meilen am Tag schaffen, also fast das Siebenfache dessen, was eine Armee im Marsch zurücklegen konnte. Während der Überfahrt würden auch weder Hunger noch Krankheiten die Saumtiere dezimieren, auf die sie am eigentlichen Ziel angewiesen waren.
    Doch Herzog Eastshare standen in Chisholm bestenfalls Transporter für wenige tausend Mann zur Verfügung. Diese könnte er zudem erst dann

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