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Nimue Alban: Kampf um die Siddarmark: Roman (German Edition)

Nimue Alban: Kampf um die Siddarmark: Roman (German Edition)

Titel: Nimue Alban: Kampf um die Siddarmark: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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also brauchte man für die Strecke von Tellesberg nach Marisahl weniger als halb so lange wie von Tellesberg nach Maikelberg. Die Provinz Rollings konnte man von Marisahl aus auf dem Seeweg innerhalb von fünfzehn Tagen erreichen; von Malphyra aus dauerte es bis zum selben Ziel nicht einmal zehn Tage.
    Vielleicht würde Eastshare tatsächlich handeln, ohne auf direkte Anweisungen des Kaiserpaars zu warten. Schließlich konnte er der Witterungsverhältnisse wegen unmöglich wissen, ob die Depesche mit seiner Bitte, Transporter nach Raven’s Land zu schicken, überhaupt ihr Ziel erreicht hatte. Ob seine Monarchen seiner Bitte überhaupt entsprächen, wusste er ebenfalls nicht. Und ohne Autorisierung mitten im Winter in ein souveränes Reich einmarschieren? Lagen Kaiserpaar und engste Berater aber richtig bei der Einschätzung von Eastshares Plänen, gewänne man zwei volle Monate. Indem er die Strecke, die auf dem Seeweg zurückzulegen wäre, dadurch verkürzte, dass er seine Männer so weit wie möglich über Land nach Westen schickte, verringerte er damit auch die Anzahl der insgesamt benötigten Truppentransporter. Dann könnte er nämlich die Hälfte seiner Männer übersetzen und die Schiffe dann wenden lassen und wäre immer noch schneller, als die gesamten Truppen von Chisholm aus auf dem Seeweg zu befördern.
    Mit sechzig- bis fünfundsiebzigtausend Mann zwei Monate früher in der Siddarmark zu stehen, als das Clyntahn oder Maigwair für möglich halten dürften, wäre wegen des strategischen Gewinns ein hohes Risiko wert. Eastshare dachte hoffentlich ebenso.
    »Ruhsyl wird uns den nötigen strategischen Vorteil verschaffen«, meinte Sharleyan ebenso zuversichtlich wie vorhin Cayleb.
    »Bist du dir sicher?« Cayleb klang weder herausfordernd noch skeptisch; es war wirklich nur eine Frage. »Er hat eine Nachricht nach Marisahl geschickt, ja. Seine ersten Divisionen wurden bereits in Marsch gesetzt, ja. Aber keinem seiner Generäle gegenüber hat er nur ein einziges Wort darüber fallen lassen, die Truppen weiter als bis Ahlysberg marschieren zu lassen. Er könnte also immer noch in Erwägung ziehen, die ganze Strecke mit Schiffen zurückzulegen.«
    »Er wird über seine Pläne schweigen, bis er von den Lords von Raven’s Land gehört hat«, erwiderte Sharleyan und zuckte kaum merklich mit den Schultern. »Er geht auf Nummer sicher. Wahrscheinlich wird er bis dahin auch nicht bis zur Grenzwehr vorrücken lassen. Die Lords von Raven’s Land sind ein weiß Gott sturer Haufen und leicht reizbar, selbst wenn man den ganzen religiösen Aspekt der Lage völlig außer Acht lässt. Also wird Ruhsyl den Eindruck vermeiden wollen, er ließe Truppen an der Grenze aufmarschieren, um die Lords einzuschüchtern. Täte er das, würde manch einer der halsstarrigen Clanlords es selbst nach Geleitzusicherung durch den Rat als heilige Pflicht ansehen, den ungebetenen Gast nach Kräften zu behindern. Ruhsyl vertraut Lord Theralt nicht einmal so weit, wie er ihn werfen könnte. In jedem Fall aber wird Eastshare die Truppen nach Ahlysberg und zu den Lagerhäusern dort bringen. Denn so bleibt ihm immer noch die Möglichkeit, sämtliche Männer notfalls auf dem Seeweg von der Ahlys Bay bis in die Republik zu schaffen. Die Vorstellung, mitten im Winter durch Raven’s Land zu marschieren und es dabei ständig mit Freischärlern zu tun zu bekommen, ließe jeden Heerführer zögern. Ruhsyl aber gehört zu denen, die sich davon auch nicht abschrecken ließen.«
    Sharleyan quittierte Caylebs leichte Skepsis mit einem schiefen Lächeln.
    »Es gibt niemandem, in dessen Treue und Urteilsvermögen ich mehr Vertrauen setze als in Ruhsyl Thairis. Ganz offensichtlich hat er verstanden, wie wichtig es ist, die Truppen so rasch wie möglich in die Siddarmark zu bringen. Er weiß auch, dass wir beide niemals zulassen würden, unsere Truppen plötzlich ohne jegliche Versorgung dastehen zu lassen. Aber um unsere Zustimmung zu seinem Plan bangt er sicher nicht. Sein Interesse ist allein, die schnellste Möglichkeit für Truppenverlegungen dorthin zu nutzen, wo sie gebraucht werden.«
    Noch einen Moment lang blickte Cayleb die Kaiserin schweigend an. Dann nickte er zustimmend.
    »Bleibt also nur die Frage, was im Westen der Republik los sein wird, bevor Eastshare dort eintreffen kann«, gab er dann zu bedenken.
    »Mehr als unser Bestes können wir nicht geben«, sagte Merlin deutlich gelassener, als ihm eigentlich zumute war. »Paitryk Hywyt wird

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