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Nimue Alban: Kampf um die Siddarmark: Roman (German Edition)

Nimue Alban: Kampf um die Siddarmark: Roman (German Edition)

Titel: Nimue Alban: Kampf um die Siddarmark: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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nächsten Fünftag mehr als fünftausend Marineinfanteristen in Siddar-Stadt anlanden lassen. Derweil sucht Domynyk nach jedem weiteren verfügbaren Marine. Zugegeben, Marines sind seit dem Corisande-Feldzug knapp, wo wir sie reihenweise der Army überstellt haben. Aber wenn man sie von den Galeonen der Home Fleet abzieht und auch Helen Island bis auf die Knochen plündert, dürften wohl noch einmal sechstausend Mann zusammenkommen. Domynyk ist auch bereit, Matrosen einzuberufen.«
    Auch diese Aussicht behagte dem Kaiser wenig. Merlin lachte.
    »Schon gut, schon gut! Sie sind dann nicht mehr in ihrem Element. Aber wie Ihr wisst, muss man sich schon ziemlich anstrengen, unter Charis’ Matrosen einen Feigling zu entdecken. Daher zöge ich unsere eigenen Matrosen den ausgebildeten Berufssoldaten praktisch jedes anderen Reiches vor. Selbst wenn wir Rahnyld nicht aufhalten können, werden wir seinen Vormarsch immer noch ordentlich verlangsamen. Und mit ein bisschen Glück werden seine Truppen … sagen wir: nicht gerade übermäßig soldatisch reagieren, wenn sie das erste Mal mit Schrapnells Bekanntschaft machen.«
    »Wenigstens werden die meisten Marines mit Mahndrayns ausgestattet sein«, meinte Cayleb. Seine Mundwinkel zuckten beim Gedanken an den heimtückisch ermordeten Weggefährten und Entwickler der neuen Waffe, die nun seinen Namen trug. Die Namensgebung war seinen Verdiensten wahrhaft angemessen. Leider lagen die neuen Gewehre noch nicht in den Stückzahlen vor, die Kaiser und Berater bevorzugt hätten. Dennoch dürften sie für die ›Vierer-Gruppe‹ und ihre Verbündeten eine unerfreuliche Überraschung sein.
    Bisher waren nur die Marines, nicht die Armee mit dem neuen Gewehr ausgerüstet. Praktisch alle Gewehre waren in Charis selbst umgebaut worden: in dem neuen Urvyn-Mahndrayn-Waffenarsenal, das Ehdwyrd Howsmyn in den Delthak-Werken hatte einrichten lassen, seinem gewaltigen Gießereikomplex am Ufer des Ithmyn-Sees. Dort gab es bereits die erforderlichen Produktionsmittel, und auch für die notwendige Sicherheit ließ sich sorgen. Alles an Truppen in deren Nähe, vornehmlich Marines (die fast alle entweder aus dem Alten Charis kamen, aus Tarot oder aus Emerald) hatten Mahndrayns erhalten, kaum dass sie aus der Werkstatt kamen. Aber mehrere tausend Stück dieser neuen Hinterlader waren bereits zur Verschiffung vorbereitet, und Howsmyns Arbeiter gaben ihr Bestes, weitere Vorderlader entsprechend umzubauen. Tausende weitere wurden neu gefertigt, obwohl ein Neubau länger dauerte als der Umbau bereits vorhandener Waffen. Es stand zu hoffen, dass zu dem Zeitpunkt, da Eastshares Kolonne das Eisen-Kap erreichte, genügend neue Gewehre zur Verfügung stünden, um sie gegen Eastshares altmodische Vorderlader auszutauschen. Diese könnte man dann nach Charis zurückbringen und ihrerseits umbauen.
    Wahrscheinlicher jedoch war, dass man sie der Siddarmarkian Army zur Verfügung stellte, deren Soldaten es herzlich egal sein würde, ob diese Waffen nun veraltet waren oder nicht. Auch ein altes Gewehr war immer noch besser als gar kein Gewehr – und genau so sah die Bewaffnung der Mehrheit aller Soldaten der Republik im Augenblick aus. Vierzig- oder fünfzigtausend siddarmarkianische Gewehrschützen, die plötzlich auftauchten, sollte für Zhaspahr Clyntahn ebenfalls eine unerfreuliche Überraschung sein.
    »Mir gefällt nicht, die logistische Reorganisation improvisieren zu müssen«, klagte Cayleb und fasste damit die Gedanken aller an diesem Gespräch Beteiligten in Worte. »Die Gefahr ist groß, dass wir irgendwo etwas übersehen – selbst jetzt, wo auch Kynt in das Com-Netzwerk eingebunden ist. Jede Schlechtwetterfront zu einem ungünstigen Zeitpunkt würde alles durcheinanderbringen.«
    »Das galt doch für alles, was wir bislang getan haben, Liebster«, gab Sharleyan zu bedenken.
    »Aber nicht in einem derartigen Ausmaß«, erwiderte Cayleb mit einem schiefen Grinsen. »Mir ist durchaus bewusst, dass ich im Ruf stehe, hin und wieder ein wenig übereilt vorzugehen. Aber ich habe mich sehr wohl bemüht … wie hattet Ihr das doch ausgedrückt, Merlin? Ah, ja: meine Schweine und Hühnchen schön zu ordnen. Ich stürze mich normalerweise nicht von einem verwegenen Abenteuer ins nächste.«
    »Das habe ich ein einziges Mal so gesagt, Cayleb«, wehrte sich Merlin in ungewohnt scharfem Ton. »Ein einziges Mal! Es ist mir herausgerutscht, und seitdem habe ich die Wendung nie wieder benutzt.«
    »Ach was, Merlin!

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