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Nimue Alban: Kampf um die Siddarmark: Roman (German Edition)

Nimue Alban: Kampf um die Siddarmark: Roman (German Edition)

Titel: Nimue Alban: Kampf um die Siddarmark: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Versucht erst gar nicht, mich hinters Licht zu führen! Das ist überhaupt kein Sprichwort, oder? Das ist irgendein Allgemeinplatz, den ganz Safehold nicht gekannt hat, bis Ihr ihn aus dem Schutthaufen der Geschichte geborgen habt, auf dem ihn jeder anständige Mensch einfach hätte liegen lassen!«
    »Aber ich bin doch nicht der, der diesen Allgemeinplatz jetzt benutzt. Das seid Ihr!«, versetzte Merlin, während Staynair und Sharleyan amüsiert Blicke tauschten.
    »Aber doch nur, weil Ihr mir diesen verwünschten Ausdruck in mein armes unschuldiges Hirn gepflanzt habt! Das ist wie … wie eines dieser Kinderlieder, die man einfach nicht mehr vergessen kann. Oder wie dieses alberne Trinklied, das Ihr mir seinerzeit, in meinen unbeschwerten Junggesellentagen, beigebracht habt – ›Bier her, Bier her‹, Ihr wisst schon. Auf mir lastet ein Fluch – ein Fluch , ich sage es Euch! Innerhalb des nächsten Fünftages, spätestens bis Ende des Monats, wird mir diese unschöne Redensart bei einer Audienz herausrutschen, und dann werden alle glauben, ich hätte sie ersonnen! Dann wird jeder Schmeichler, Kriecher und Speichellecker sie ebenfalls verwenden, wann immer er glaubt, ich könnte das mitbekommen. Und, zack! , verbreitet sich dieser grässliche Ausdruck im ganzen Kaiserreich! Man wird ihn mir zuschreiben – und nicht etwa Euch, obwohl er ganz allein auf Eurem Mist gewachsen ist!« Traurig schüttelte der Kaiser den Kopf. »Allein schon die Vorstellung, dass man sich deswegen meiner erinnern wird und nicht etwa wegen meiner Tüchtigkeit auf dem Schlachtfeld!«
    »Angesichts der Strafen, die auf Kaisermord stehen, sehe ich es als echten Glücksfall an, mich derzeit hier auf dieser Insel zu befinden statt in Tellesberg«, erwiderte Merlin böse und brachte Cayleb endlich zum Lachen. Gleich darauf jedoch verdüsterte sich die Miene des Kaisers wieder.
    »Albern oder nicht: Hinter dem Ausdruck steckt ein gutes Konzept«, sagte er. »Ich würde mich deutlich besser fühlen, stünden unsere Hühnchen tatsächlich feinsäuberlich hinter unseren Schweinen, ehe wir etwas Neues anfangen.«
    »Das geht uns allen so, Cayleb«, bestätigte Staynair gelassen. »Sharleyan hat schon recht. Beim Feldzug vor dem Armageddon-Riff sah’s auch nicht anders aus, und das war auch keine harmlose Balgerei. Nur befindet Ihr Euch dieses Mal in einer ungleich stärkeren Position. Ganz zu schweigen davon, dass Ihr mittlerweile auf eine ganze Menge bestens ausgebildeter Untergebener zurückgreifen könnt, die allesamt ganz genau wissen, was ihr Kaiserpaar von ihnen erwartet. Herbeizaubern könnt Ihr einen Erfolg nicht. Das heißt, es ist immer noch möglich, dass es uns nicht gelingt, rechtzeitig genug Männer in die Siddarmark zu schaffen, um die heranrollende Welle der Zerstörung aufzuhalten. Aber wir haben es zumindest versucht – und genau das ist es, was Gott von uns erwartet.« Der Erzbischof gestattete sich ein mildes Lächeln. »Bislang hat Er es doch recht gut mit uns gemeint. Ich wüsste nicht, warum Er sich jetzt plötzlich anders entscheiden sollte.«
    »Ich auch nicht, Maikel«, bestätigte Merlin von Helen Island aus. »An diese andere Redensart erinnert Ihr Euch doch wohl, oder? ›Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott‹?«
    »Oh ja, daran erinnere ich mich durchaus!«
    »Dann spreche ich wohl auch im Namen von Cayleb und Sharleyan, wenn ich Euch bitte, die Schwerarbeit zu übernehmen und um Gottes Beistand zu ersuchen, während wir uns um den deutlich profaneren Teil kümmern, nämlich uns selbst zu helfen.«
    »Eine durchaus angemessene Arbeitsteilung, Merlin«, erwiderte Staynair und lächelte nun noch breiter. »Tatsächlich habe ich sogar meine Arbeit schon aufgenommen.«

.II.
    HMS Destiny ,
der Schlund,
Altes Königreich Charis,
Kaiserreich Charis
    »Na, das wäre auf jeden Fall hässlich geworden, selbst wenn wir seinerzeit im Darcos-Sund gewonnen hätten«, meinte Phylyp Ahzgood, Graf Coris.
    Der Graf hatte sich auf den Stoßring der Achterdeck-Karronade Nummer drei der Destiny gesetzt und blickte nachdenklich auf den Schlund hinaus. Die Wellenkämme schienen im gleißenden Sonnenlicht grün und blau zu leuchten. Der Schlund war eine lang gestreckte, schmale Meerenge, die die Howell Bay mit der Charis-See verband. Von seinem Sitzplatz aus konnte Coris die hochaufragenden Mauern und die beeindruckende Brustwehr einer Jahrhunderte alten Festung erkennen. Sie schützte jene Insel, die von den Charisianern nur als

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