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Nimue Alban: Kampf um die Siddarmark: Roman (German Edition)

Nimue Alban: Kampf um die Siddarmark: Roman (German Edition)

Titel: Nimue Alban: Kampf um die Siddarmark: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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hatte, richtete Verheerendes an. Knall um Knall und deren Echos verschmolzen zu einem einzigen, gewaltigen Donnergrollen. Und dann verschluckte ein entsetzlicheres Geräusch den Donnerhall, als Tonnen Schnee und Geröll auf den Pfad herniederstürzten wie Langhornes persönlicher Rakurai.
    Der gewaltige Erdrutsch verschlang mehr als eine Meile des Bergpfads … und mit ihm achtundvierzig von Zhan Fyrmahns Clansmännern. Weder ihre Leichen noch die von Lieutenant Zhak Tailyr und seinen Freiwilligen wurden je gefunden.
    »Meinen Sie, die haben unsere Nachricht verstanden, Sir?«, fragte Trahskhat und schaute zu, wie sich eine gewaltige dunkle Wolke aus windverwehtem Schnee, Felsstaub und Erdreich erst wie ein Leichentuch über den Green-Cove-Pfad legte, um dann langsam aufzusteigen.
    »Ich glaub schon, Sailys«, erwiderte Byrk Raimahn leise. »Doch, ich glaub schon.«

.IV.
    Königlicher Palast,
Tellesberg,
Altes Königreich Charis,
Kaiserreich Charis
    Zusammen mit ihrem Gemahl stand Sharleyan Ahrmahk im gleißenden Sonnenlicht. Eine warme Brise strich über die Terrasse. Der sanfte Wind rauschte in den breitblättrigen Fächerpalmen und ließ den Stacheldorn und die ringsum angepflanzten tropischen Blumen tänzeln. Hoch oben in den Kronen der Fastpalmen jagten zwei Spinnenaffen einander durch das schmale, lanzenförmige Blattwerk und kreischten lautstark. Im Rauschen des Windes aber verloren sich ihre aufgeregten Laute fast. Ganz in der Nähe der Kaiserin saß ein leuchtend bunter Papagei auf einem Ast des Zuckerapfelbaums, der die Mitte der Terrasse beherrschte. Würdevoll ignorierte der Vogel die Menschen, die ungefragt in sein Territorium eingedrungen waren, und putzte sich. Aus der Ferne trug der Wind Pfiffe und Gesang von Wyvern und Vögeln heran.
    Kronprinzessin Alahnah lag in der hängemattenartigen Wiege, die mit dem Wappen des Hauses Ahrmahk bestickt war – ein Geschenk der Besatzung von HMS Dawn Star . Die Stickarbeit des Segelmachers und seiner Kameraden hätte jeder Näherin zur Ehre gereicht. Sharleyan hatte es letztes Jahr tief berührt, in strahlende Gesichter harter Männer auf See zu sehen: Die gesamte Mannschaft war angetreten, als Captain Kahbryllo seiner Kaiserin das Geschenk überreicht hatte. Natürlich besaß Sharleyan zahllose Wiegen für ihre Tochter – viele davon echte Kunstwerke, angefertigt von wahren Meistern des Schreinerhandwerks. Doch nicht eine einzige davon bedeutete Sharleyan so viel wie dieses einfache Stück Segeltuch. Alahnah war noch viel zu klein, um sich um derlei Dinge zu scheren. Dieses Bettchen aber liebte sie vom ersten Tag an Bord an, wo sie das sanfte Dümpeln des Schiffes darin in den Schlaf gewiegt hatte. Der Segelmacher hatte auch bedacht, dass ein Kleinkind immens rasch wuchs, und entsprechend genügend Platz gelassen. Nun war Alahnah mit vierzehn Monaten so groß, dass sie sich in der Wiege nicht mehr verlor. Hairyet Saltair, eines ihrer Kindermädchen, schaukelte die Hängematte sanft hin und her und ahmte so die Bewegung des Schiffes nach. Zufrieden gluckste die kleine Prinzessin im Schlaf.
    Ein Waffenträger, ein Major der Kaiserlichen Garde mit bemerkenswert blauen Augen, stand am Fuß der wenigen Treppenstufen, die von der Terrasse in den eigentlichen Garten hinabführten. Ein weiterer, deutlich älterer Mann im Rang eines Sergeants hatte sich neben der Wiege postiert. Doch die Anwesenheit der beiden bewaffneten Männer tat der Friedlichkeit des Moments keinen Abbruch, im Gegenteil. Das lag zweifellos an dem weißhaarigen Mann in orange abgesetzter Soutane, der zusammen mit der Kaiserin auf der Terrasse stand. Ihn umgab wie stets eine Aura der Freundlichkeit und Friedfertigkeit. Es wirkte, als gehörte beides unabdingbar zu seiner Natur.
    »Wetten, dass jede Menge Leute meinen werden, wir hätten das im Thronsaal machen sollen? Natürlich werden sie das nur hinter unserem Rücken sagen«, bemerkte Cayleb. Er hatte den Arm um Sharleyans Taille gelegt und ließ den Blick über den Pfad wandern, der sich zwischen den kunstvoll angelegten Büschen und Sträuchern des Landschaftsgartens hindurchschlängelte. »Es sei wichtig für die Staatsräson, werden sie sagen.«
    »Sicher werden sie das«, erwiderte Sharleyan. »Aber wie hat Zhan es gestern so treffend genannt: Krakenscheiße! Das gilt für einen Großteil der Argumente, die man uns vortragen wird. Die Meckerer aber ärgern sich doch nur, weil sie selbst trotz all ihrer aristokratischen Hochherrlichkeit nicht

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