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Nimue Alban: Kampf um die Siddarmark: Roman (German Edition)

Nimue Alban: Kampf um die Siddarmark: Roman (German Edition)

Titel: Nimue Alban: Kampf um die Siddarmark: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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den nassen Stoff aus und schwenkte ihn vorsichtig über dem Lampenzylinder. In der aufsteigenden Wärme sollte die Schürze rasch trocknen. Die Dämpfe, die sich dabei entwickelten, stachen Lywys in die Nase; beinahe hätte sie niesen müssen. Aber das Studierzimmer war sehr gut belüftet. Außerdem hatte sie im Laufe der Jahre schon deutlich Schlimmeres gerochen. Vor allem die …
    »Bei Langhorne!«
    Erschrocken tat Lywys einen Sprung in die Luft, als der gesamte Mittelteil ihrer Schürze in einem lodernden Flammenball schlichtweg verpuffte. Es sah aus wie ein Blitz von Langhornes Rakurai.
    »Deswegen hat Sahndrah mir ihre neueste Entdeckung umgehend vorgelegt«, erklärte Rahzhyr Mahklyn deutlich später. Er saß in seinem Drehsessel, den er – wie immer – ein wenig zurückgekippt hatte, und blickte aus dem Fenster seines Arbeitszimmers. Für einen Außenstehenden hätte es gewirkt, als führe er Selbstgespräche. Denn Mahklyn war allein. Nun grinste er über das ganze Gesicht. »Ich weiß nicht, ob sie eher erfreut, erschrocken oder wütend auf sich selbst war, weil sie sich so ungeschickt angestellt hat. Aber Sahndrah ist eben Sahndrah: Sie hat den unbeabsichtigten Versuch mit einem halben Dutzend weiterer Schürzen und Handtücher wiederholt. Erst, als sich das Ergebnis reproduzieren ließ, hat sie mir davon berichtet.«
    »Na, das wird Ahlfryd aber freuen«, drang Merlin Athrawes’ Stimme aus Mahklyns kleinem Ohrhörer. Der Seijin stand auf dem Wehrgang der Zitadelle von King’s Harbour und betrachtete die ankernden Schiffe. » Mich freut es auf jeden Fall«, fuhr er fort. »Ich hatte nicht damit gerechnet, dass man schon so rasch Schießbaumwolle erfinden würde.«
    »Klingt für mich ganz so, als wäre es in Lywys’ Labor ziemlich genau so abgelaufen wie damals bei Schönbein«, erwiderte Mahklyn. Dann schwieg er einen Moment und kniff nachdenklich die Augen zusammen. »Owls Fernsonden hatten nicht zufällig etwas damit zu tun, dass die beiden Flaschen umgefallen sind, oder?«
    »Wie kommen Sie nur auf so einen Gedanken?«, erwiderte Merlin in unschuldigstem Tonfall.
    »Weil König Haarahld ganz recht hatte, als er Euch Meister Traynyr genannt hat! Habt Ihr wieder einmal die Fäden gezogen und Marionetten tanzen lassen, Merlin?«
    »So ungern ich Euer Vertrauen in meinen diabolischen Machiavellismus erschüttere, bin ich in diesem Fall die Unschuld in Person. Ich hatte damit nichts, aber auch gar nichts zu tun.«
    Misstrauisch runzelte Mahklyn die Stirn. Natürlich zweifelte er nicht an Merlins Aufrichtigkeit … zumindest nicht ganz. Trotzdem …
    »Na, dann werde ich Euch das wohl einfach glauben müssen«, entschied er schließlich. »Egal, wie es passiert ist, Sahndrah hat sich auf das Problem gestürzt wie eine Peitschenechse auf einen Zinkenbock.« Mahklyn schüttelte den Kopf. »Geschlagene fünfzehn Minuten hat sie für den Bericht gebraucht, was sie alles untersucht hat, bevor sie eine Vermutung darüber aussprechen wollte, wie der Prozess funktioniert. Dann hat sie zwei Stunden lang darüber geredet, wie sich das möglicherweise nutzen ließe, vor allem im Zusammenhang mit Sprengstoffen im Allgemeinen und der Artillerie im Besonderen.«
    »Das wiederum überrascht mich nicht. Sie arbeitet schon lange mit Ahlfryd zusammen. Sie begreift daher sofort, welche Möglichkeiten sich aus dieser Entdeckung ergeben.«
    »Werden wir Eure Schießbaumwolle wirklich nutzen können?« Mahklyn stand auf, trat ans Fenster heran und blickte auf den Innenhof des Königlichen Palastes hinab. »Ich habe Owls Bibliothek durchstöbert, bevor ich mich bei Euch gemeldet habe. Nur deswegen wusste ich ja auch das mit Schönbein. Chemie ist nun einmal nicht mein Fachgebiet, und im Inneren Kreis gibt es leider keinen einzigen Chemiker. Aber nach allem, was ich in der Bibliothek gefunden habe, muss es damals auf Terra mehrere Jahrzehnte gedauert haben, bis eine zuverlässig einsetzbare Nitroverbindung als Treibmittel gefunden war, die nicht im unpassendsten Moment einfach so explodiert ist.«
    »Ja, stimmt. Aber auf Safehold haben wir alles, was wir für Vieilles Rezeptur benötigen. Für manches davon werden wir die Produktion drastisch ankurbeln müssen. Vor allem die Qualitätskontrolle beim Waschen der Schießbaumwolle muss noch verbessert werden. Aber nichts davon lässt sich nicht mit dem erreichen, was wir jetzt schon haben. Es ist nur eine Frage, wie man die Entwicklung … steuert.«
    »Na, das klingt jetzt aber

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