Nina 04 - Nina und das Raetsel von Atlantis
hinuntergerannt war, gab sie Vera und Giacomo übermütig einen Kuss und wartete ungeduldig auf die Ankunft ihrer Freunde.
»Heute ist ein großer Tag!«
Um Punkt zehn Uhr klingelten Cesco, Dodo, Fiore und Roxy mit einem breiten Lächeln an der Tür. Sie verschwanden sofort im Labor, wo sich Nina direkt an das Systema Magicum Universi wandte.
»Buch, wir sind alle hier und haben die Kartons mit den ganzen Zetteln der Kinder bei uns«, sagte Nina aufgeregt.
Werft die Papiere in mich hinein
und macht euch keine Sorgen.
Die freien Gedanken werden sich vereinen
und zum richtigen Urteil kommen.
Eifrig hoben die fünf Kinder die Kisten hoch und schütteten die unzähligen kleinen Briefe auf das flüssige Blatt, das sie sofort verschluckte.
Das Licht im Labor verfärbte sich rot. Ein unangenehmes Geräusch drang aus dem Kessel über dem Feuer.
Dodo und Fiore kauerten sich ängstlich neben der Drachenzahnpyramide zusammen, Roxy wappnete sich mit ihrem Taldom Lux, während Cesco und Nina das Geschehen reglos verfolgten.
Aus dem Kessel entstieg ein großes violettes Tamburin mit einem roten Stern auf dem Trommelfell und blieb in der Luft schweben. Gleichzeitig tauchte aus dem Buch ein dünnes blaues Pergament auf.
Wenn das Böse wiederkehrt,
wird das Tamburin erklingen.
Alle werden den Warnruf hören
und zusammen einschreiten können.
In diesem leichten Pergament
findet ihr die gerechte Strafe.
Das Pergament senkte sich langsam auf den Experimentiertisch herab. Die jungen Alchimisten sahen sich überrascht an, als das Buch wieder zu sprechen begann.
Nehmt die Vase mit der Stimme,
auch wenn der Mönch nun harmlos ist.
Er wird für alle sichtbar bleiben.
Genauso wie die anderen.
Vereint eure Zepter auf dem Platz,
fünf Feuerstreifen werden sich verflechten,
die Marmorstatuen werden laufen
und feiern werdet ihr Gerechten.
»Die Marmorstatuen werden laufen? Was soll das denn heißen?«, fragten die Kinder verwirrt. Das flüssige Blatt wurde schwarz und eine grüne Flamme fuhr zur Decke empor.
Allein die Kinder werden sehen,
wie sich die Statuen im Nebel bewegen.
Doch etwas anderes habe ich zu bieten,
Cesco und Dodo sollen vor mich treten.
Überrascht befolgten die beiden Alchimisten den unerwarteten Befehl des Systema Magicum Universi und stellten sich kerzengerade vor das Buch.
Palazzo Ca' d'Oro wird euer Hort
und auf euren Lippen seh ich schon das Lächeln.
Die dunklen Zimmer werdet ihr zusammen
in helle Räume verwandeln.
Für diejenigen, die die Wahrheit lieben,
wird die Alchimie des Lichts dort scheinen.
Formeln und Versuche zu eurer Freude,
das ist nun eure Bestimmung, die neue.
»Buch, das ist ja super! Danke, vielen Dank!«, jauchzten die beiden Jungen und sprangen ausgelassen vor dem Systema Magicum Universi herum.
Dodo und Cesco hatten eine wichtige Aufgabe zugewiesen bekommen.
Sie gaben sich die Hand und zeigten sich als Versprechen guter Zusammenarbeit ihren Rubin der Freundschaft.
Alles ist noch nicht gesagt,
eine weitere Sache ist zu tun.
Roxy und Fiore sollen nun
zu mir kommen unverzagt.
Nina machte Platz und die beiden Mädchen stellten sich neugierig vor das Buch.
Mutig die eine, romantisch die andere,
ihr seid wirklich ein gutes Paar.
Die Isola Clemente wird mit euch gemeinsam
in der Zukunft weniger einsam.
Nach Glückseligkeit sollt ihr heischen.
Seid ihr zufrieden, gebt mir ein Zeichen.
Fiore umarmte Roxy, und beide riefen aus vollem Hals: »Das ist wunderbar!«
Die alte Heimstätte des verstorbenen LSL, die Isola Clemente, würde von den beiden Mädchen in ein kleines Paradies mit lauter alchimistischen Vergnügungen verwandelt werden.
Das Licht im Labor färbte sich wieder blau.
Die vier Alchimisten sahen Nina an. »Und du? Was wirst du machen?«
Das Mädchen vom Sechsten Mond breitete die Arme aus. »Ich werde hierbleiben. Die Villa Espasia ist mein Zuhause. Und außerdem ist ja auch Max noch da. Ihr müsst euch keine Sorgen machen. Wir werden uns nicht aus den Augen verlieren. Und ohne Karkon werden wir nun noch stärker sein als zuvor.«
Fiore und Roxy drückten ihre Freundin fest an sich. Dodo griff sich schnell das violette Tamburin aus der Luft und Cesco holte die Vase der Wahrheit mit der Stimme der Persuasion aus der Ecke.
Nina steckte behutsam das dünne blaue Pergament ein.
»Gehen wir erst ins Acqueo Profundis. Wir müssen Max alles berichten.« Nina benutzte das Losungswort Quos Bi Los.
Die Falltür sprang auf. Schnell stiegen sie
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