Nina 04 - Nina und das Raetsel von Atlantis
unter die Erde hinab und fuhren mit dem Förderwagen zum Eingang des Unterwasserlabors.
Als sie eintraten, bot sich ihnen ein romantischer Anblick. Arm in Arm standen Max 10-pl und Andora vor der Fensterfront des Acqueo Profundis und blickten hinaus. Vor ihren Augen tanzten Algen, Fische und Quallen in der friedlichen Unterwasserlandschaft.
»Hallo, Kinder! Wax macht ihr denn hier?«, fragte der gute Androide.
»Wir sind gekommen, um zu sehen, wie es euch geht«, sagte Cesco schmunzelnd.
»Xehr gut. Wir xind überglücklich.« Max streichelte über Andoras Kopf und zwinkerte den Kindern zu.
Die Frau aus Metall drehte sich lächelnd um. »Seid ihr bereit für die Verurteilung von Karkon?«
»Absolut«, antworteten die Freunde im Chor.
»Dann können ich und Max ja ganz beruhigt hierbleiben«, sagte Andora.
»Ja. Das stimmt. Wir lassen euch eure Ruhe. Das habt ihr euch verdient. Aber wir wollten euch erzählen, was das Systema Magicum Universi uns gesagt hat«, antwortete Nina.
»Wax denn?«, fragte Max.
Cesco und Dodo berichteten, dass sie sich um den Palazzo Ca‘ d’Oro kümmern würden und Fiore und Roxy um die Isola Clemente.
»Das ist ja fantastisch!«, freute sich der Androide, und auch Andora beglückwünschte die Kinder: »Wenn ihr Hilfe braucht, packe ich jederzeit gern mit an.«
Die fünf Alchimisten verabschiedeten sich herzlich von dem Paar aus Metall und verließen das Acqueo Profundis. Es waren nur noch wenige Stunden bis zur Verkündung des Urteilsspruchs.
Oben in der Villa schlugen sich die Freunde noch einmal den Bauch mit allerlei vorzüglichen Leckerbissen voll, die Carmen und Ljuba zubereitet hatten.
Mit dem violetten Tamburin, dem blauen Pergament und der Vase in den Händen machten sie sich schließlich, gefolgt von Platon und Adonis, auf den Weg.
Weder Vera noch Giacomo stellten Fragen. Schweigend schauten sie den Kindern hinterher, wie sie über die kleine Eisenbrücke der Villa aus ihrem Blickfeld verschwanden.
Ernst marschierten sie dem großen Ereignis entgegen. Es war ihnen gelungen, die Erde von der Herrschaft des Bösen zu befreien, und dies gab ihnen eine unbeschreibliche innere Kraft.
Es war fünf Minuten vor fünfzehn Uhr und die Piazza San Marco platzte schon aus allen Nähten. Tausende von Kindern aus aller Welt saßen dort mucksmäuschenstill versammelt, als die zehn Ratsherren in ihren violetten Roben ankamen. Vorneweg schritt der Gerichtsvorsitzende. Hinter ihnen, von Wachen umringt, schlichen Karkon, Visciolo, Alvise und Barbessa.
Ein Trompetenschall drang durch die Luft.
Der Vorsitzende rief: »Ich teile mit, dass sobald wie möglich freie Wahlen ausgerufen werden, um den neuen Bürgermeister von Venedig zu bestimmen! Die letzten aufsehenerregenden Ereignisse haben uns zum Nachdenken gebracht. Ich werde euch Kindern jetzt die vier Gefangenen übergeben. Die Entscheidung über die Strafe liegt nun bei euch.«
Hoch schien die Sonne am Himmel. Tauben und Schwalben zogen ihre Kreise über dem Markusplatz. Und die vielen Statuen, die auf den Dächern der Paläste den Platz säumten, schienen noch schöner als sonst.
Unter ihnen war der geflügelte Löwe mit seiner Marmormähne und dem stolzen Blick. Auch er wartete auf die gerechte Strafe für den schwarzen Magier.
Nina hob den Taldom Lux, richtete ihn auf die Statue des Löwen und rief: »Heute wird in Venedig über das Schicksal des bösen Zauberers Graf Karkon Ca’ d’Oro entschieden, der uns alle betrogen hat! Er hat Tod und Schmerz über uns gebracht. Gemeinsam mit Bürgermeister Loris Sibilio Loredan wollte er die Gedanken der Kinder einsperren. Aber es ist ihm nicht gelungen! Denn wir sind stärker gewesen. Wir sind klüger gewesen! Die Freiheit hat gesiegt!«
Eine Welle der Begeisterung erhob sich vom Platz. »Verurteilen wir ihn!«
»Ich habe eure Nachrichten alle gelesen. Und es wird Recht gesprochen werden!«, rief Nina weiter.
Cesco, Dodo, Roxy und Fiore zückten ihre Taldom Lux und riefen zusammen: »Ja, lasst uns ein Urteil für die Ewigkeit sprechen!«
Karkon hob keinen Moment den Kopf. Die ganze Zeit über starrte er auf den Boden des Platzes.
Visciolo hielt sich die Hände vors Gesicht, während Alvise und Barbessa unaufhörlich jammerten.
Da zeigte Roxy das violette Tamburin und ein machtvoller Trommelwirbel ließ den Platz erzittern.
»Jedes Mal, wenn dieses Tamburin erklingt, werden wir wissen, dass das Böse auf der Lauer liegt. Alle zusammen werden wir aufpassen, dass es niemals
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