Nina 04 - Nina und das Raetsel von Atlantis
Kopf. Adonis hingegen hatte sich unter der großen Magnolie zusammengekauert und leckte sich winselnd die Pfote.
Fiore nahm besorgt den Kater auf den Arm, und Nina rannte erschrocken zu Adonis. Behutsam streichelte sie ihn. »Was haben sie euch angetan? Diese Mistkerle!«
Dodo regte sich mächtig auf und Cesco trat vor Wut auf einen großen Stein ein.
Nina rief aus vollem Hals nach Professor José. Sie hoffte, dass er wieder in der Dependance war und ihnen helfen konnte. Aber sie bekam keine Antwort. José war nicht da. Er blieb verschwunden.
»Sie haben ihn bestimmt auch verhaftet! Ich bin mir sicher. Sie haben ihn mit Ljuba und Carlo ins Gefängnis geworfen!«, rief sie und ihr Herz schlug wie wild.
»Mach dich nicht verrückt. Wir sollten jetzt erst mal an Platon und Adonis denken. Los, lasst sie uns reinbringen. Wir müssen sie gesund pflegen.« Roxy machte sich wirklich Sorgen um das Schicksal der beiden Tiere.
Als sie über die Schwelle traten, brach Nina in verzweifeltes Weinen aus. Großvater Mischas so geliebte Villa war wie ausgestorben. Die herzliche russische Kinderfrau war nicht mehr da, die Küche leer und kein leckeres Essen kochte in den Töpfen auf dem Herd.
»Die Flasche!«, rief Nina auf einmal.
»Welche Flasche?«, fragten die anderen.
»Da stand eine Flasche Olivenöl auf dem Tisch, aber vielleicht war es nicht wirklich Öl.« Das Mädchen vom Sechsten Mond klang wirr.
»Was meinst du? Von welchem Öl sprichst du?«, fragte Fiore verwundert.
Plötzlich fügten sich die Puzzlestücke in Ninas Kopf zu einem großen Ganzen zusammen. »Das war kein Öl, das auf einmal bei uns in der Küche stand, das war Toxikum! Sie haben Ljuba und Carlo festgenommen, um mich in die Finger zu bekommen! Um uns alle in die Finger zu bekommen! Versteht ihr?« Nina war wie vor den Kopf gestoßen. Cesco strich ihr tröstend über die Haare, und sie schloss für einen Moment die Augen.
Da hörten sie draußen auf einmal Lärm. Stimmen waren zu vernehmen.
Fiore schaute aus dem Fenster. Eine Truppe Wachleute marschierte auf die Villa zu. »Sie sind gekommen, um uns abzuholen!«, schrie sie panisch und drehte sich erschrocken zu den anderen um.
»Verstecken wir uns im Labor. Da werden sie uns bestimmt nicht finden.« Die Lösung der jungen Alchimistin schien logisch.
Dodo, Roxy und Cesco halfen dem humpelnden Hund und liefen Nina und Fiore, die Platon fest an sich gedrückt hatte, hinterher.
Da klingelte das Telefon. Nina blieb abrupt stehen und wollte schon abnehmen. Vielleicht waren es ihre Eltern! Sie konnte nicht wissen, dass am anderen Ende der Leitung ihre spanischen Tanten waren, die versuchten, sie zu erreichen. Aber mit einem Blick auf ihre Freunde und die beiden Tiere entschloss sie sich, nicht dranzugehen. Dafür war gerade keine Zeit. Die Wachen standen schon fast vor der Villa.
Im Labor ließen sich die fünf Freunde erschöpft auf den Boden fallen. Adonis winselte weiterhin wegen seiner verletzten Pfote, während Platon noch immer kein Lebenszeichen von sich gab.
Nina holte die blaue Salbe ihres Großvaters und schmierte sie sowohl auf die Pfote des Hundes als auch auf den blutenden Kopf des Katers. »Für den Moment nehm ich Großvaters Wundersalbe. Aber vielleicht weiß das Buch, wie ich die beiden ganz schnell gesund machen kann«, murmelte sie mit Tränen in den Augen.
Sobald sie die Hand mit dem Sternenmal auf das Systema Magicum Universi gelegt hatte, öffnete sich das Buch und das flüssige Blatt leuchtete grün auf.
»Buch, Adonis und Platon sind verletzt worden. Ihnen geht es schlecht. Sag mir, wie kann ich sie heilen?«
Um Adonis zu heilen,
kommt die Lösung sofort.
Für den Kater jedoch
braucht es mehr Geschick.
»Okay«, antwortete das Mädchen angespannt.
Schmiertunke hilft der schwarzen Dogge.
»Und wie macht man die?« Nina wollte sie rasch herstellen.
Nimm hierzu eine Schüssel
und füll sie mit tropfendem Wachs.
Dann gib zwei Stückchen Kohle
darüber und misch es gut.
Nina zündete sofort eine Kerze an und ließ das Wachs in eine Schüssel tropfen. Dann nahm sie zwei Stückchen Kohle und verrührte alles sorgsam.
Nina tauchte ihre Hände in die noch warme Schmiertunke und verteilte diese auf der verletzten Pfote. Adonis knurrte leicht und ließ seine spitzen Zähne aufblitzen. Die alchimistische Salbe brannte. Cesco kraulte ihm aufmunternd den Kopf.
»Buch, und was kann ich für den Kater tun?«, fragte Nina gleich darauf.
Für die Genesung des roten
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