Nina 04 - Nina und das Raetsel von Atlantis
wimmerte Ljuba und schnäuzte sich geräuschvoll die Nase.
»Wir müssen durchhalten. Das müssen wir für Nina tun.« Die Stimme des Gärtners war voller Entschlossenheit.
Genau in diesem Moment dachte auch Nina an die beiden. Auf den Experimentiertisch gestützt zerbrach sie sich den Kopf, wie sie sie am besten befreien konnte. Die Nacht im Labor war einigermaßen ruhig verlaufen. Nachdem die Kinder Brot, Käse und Schokolade vertilgt hatten, hatten sie es sich so gut es ging eingerichtet und sich schlafen gelegt.
Dodo und Fiore lagen neben dem Kamin noch immer im Land der Träume, während Roxy seit einiger Zeit wach war und Adonis und Platon streichelte, der gerade die zweite Schüssel voll Milch aufschleckte. Cesco hingegen saß still und nachdenklich auf dem Hocker am Experimentiertisch.
Nina ging zum Systema Magicum Universi, legte ihre Hand mit dem Stern darauf und das Buch öffnete sich sofort.
»Buch, hilf mir bitte, Ljuba und Carlo zu befreien.«
Nichts kann man tun,
um sie zu befreien.
»Was soll das heißen, man kann nichts tun?«, fragte das Mädchen aufgebracht.
Auch die Eltern deiner Freunde
sind gerade nicht besonders glücklich.
Bei dieser Antwort horchten Cesco und Roxy entsetzt auf. »Unsere Eltern? Sind sie etwa auch im Gefängnis?«
Nina blickte sie betrübt an und fragte das Buch nach einer Erklärung.
Vor Gericht stehen sie
und müssen sich verteidigen.
Hilfe ist auch für sie nicht möglich.
Denke nicht, ich will sie ihnen verweigern.
Andere Dinge sind jetzt nötig.
Komm zur Ruhe und denk gut nach.
»Wie bitte? Du willst, dass ich mich beruhige? Wie kannst du so etwas in dieser ausweglosen Situation von mir verlangen?« Nina wurde wütend.
Zu verzweifeln hilft jetzt nichts,
es führt nur zu neuem Leid.
Erinnere dich an den letzten Brief.
Zum Kämpfen braucht es Mut und Schneid.
Nina dachte an die Worte ihres Großvaters. Ernst betrachtete sie ihre Freunde und breitete hilflos die Arme aus.
»Ich würde so gern etwas für eure Eltern, für Sahnetorte und Carlo tun. Aber ich kann nicht. Das Buch sagt mir, dass dies nicht der Moment dafür ist. Versteht ihr das? Verzeiht ihr mir?«
Roxy ließ den Kopf sinken und antwortete nicht. Cesco schaute Nina an und brachte ein befangenes »Ja« hervor. Fiore und Dodo, die mittlerweile aufgewacht waren, erhoben sich und drückten ihr schweigend die Hand.
Das Buch schloss sich und ließ die Kinder bekümmert und durcheinander zurück.
»Nina, glaubst du, dass Karkon meiner Mama etwas Böses antut?«, fragte Fiore mit feuchten Augen.
»Ich weiß es nicht. Ich hoffe nein.« Nina umarmte ihre Freundin fest. Dodo fing an zu weinen, und auch Roxy, die sonst immer so tough tat, drehte sich zur Wand. Ihre Schultern zuckten unter den Schluchzern.
»Ist es denn möglich, dass man gar nichts machen kann? Eterea wird doch bestimmt eine Lösung für uns haben! Schließlich nehmen wir alle möglichen Gefahren auf uns, um den Sechsten Mond zu retten. Die Guten Magier von Xorax sollten uns helfen«, platzte Cesco empört heraus. Er war überzeugt, im Recht zu sein.
Nina antwortete ihm wenig zuversichtlich: »Wir können auch Eterea kontaktieren. Aber ich glaube, an diesem Punkt müssen wir allein zurechtkommen. Die Große Hüterin der Alchimie hat mir gesagt, dass der Weg zum vierten Geheimnis sehr steinig sein würde und Großvater ...«
Cesco fiel ihr ins Wort: »Genau, Professor Mischa wüsste, was zu tun ist. Ich verstehe nicht, warum er nicht noch einen Brief schickt.«
»Wir könnten uns unsichtbar machen, um unsere Eltern zu befreien«, schlug Roxy tapfer vor und zog die Nase hoch.
»Und genau so könnten wir auch Ljuba und Carlo helfen«, fügte Fiore hinzu.
Aber das Mädchen vom Sechsten Mond hob unsicher die Schultern. »Wenn das Buch gesagt hat, dass wir nichts tun können, glaube ich das. Ansonsten hätte es uns eine Lösung geliefert. Das hat es immer gemacht.«
Die Stunden vergingen langsam und die Kinder fühlten sich nutzlos und allein. Draußen vor der Villa patrouillierten weiterhin die Aufpasser und lösten sich alle paar Stunden ab. Die Überwachung war perfekt.
Es wehte ein mildes Frühlingslüftchen, an den Bäumen brachen die ersten grünen Blätter hervor, die Rosen waren bereit zu erblühen und Büschel von wildem Gras lugten zwischen den Kieseln des Weges hervor. Die schöne Jahreszeit lud ein, an die frische Luft zu gehen.
Doch die fünf jungen Alchimisten konnten nicht zum Spielen in den Park hinaus.
In
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