Nina 04 - Nina und das Raetsel von Atlantis
alchimistischen Substanzen mischte.
»Wenn Irene, Gastilo und Sabina noch leben würden, würden wir den da nicht brauchen«, fügte Barbessa mit einem Anflug von Neid und Bitterkeit hinzu.
»Stimmt. Aber wir benötigen sein Wissen über Nina. Und wenn Andora wieder aufwacht, werden wir so stark sein, dass uns niemand mehr aufhalten kann«, sagte Alvise und legte den Arm um seine Schwester.
»Mir fehlen unsere drei Freunde.« Barbessa wurde traurig.
»Ja. Ihr Ende war furchtbar ... Es ist Ninas Schuld, dass sie jetzt tot sind«, sagte Alvise wütend und schlug mit der Faust an die Wand.
Doch ein anderes Geräusch lenkte sie ab: Die Zwillinge hörten Schritte. Sie drehten sich um und sahen den Grafen kommen. Mit der Gewissheit, Nina und ihre Bande in ein paar Tagen in den Händen zu haben, war Karkon in den Palast zurückgekehrt.
»Was macht ihr hier? Ihr kleinen Spione! Weg da, geht wieder zu Andora.« Karkon versetzte den beiden Androiden einen Fußtritt und sie rannten schnell die Treppe hinauf.
Der Graf stoppte vor dem Zimmer der Stimme. Bei dem Gedanken an den letzten Kampf des Mönchs gegen Nina überfiel ihn erneut blinde Wut. Nicht einmal mit dem Kabitus Morbante, dem grünen Seuchenpulver, hatte er die kleine Hexe aufhalten können. Seine Augen leuchteten hasserfüllt auf. »Wenn es niemand schafft, Nina ausfindig zu machen, dann wird die Stimme sie mir herbringen! Und dieses Mal darf sie nicht versagen.«
Die Stimme der Persuasion konnte in Ninas Träume eindringen, ohne zu wissen, wo sich das Mädchen befand. Allein mit der Illusion und der Kraft der Gedanken hatte sie die Möglichkeit, Nina auf die Seite der Alchimie der Dunkelheit zu ziehen und für immer der Welt ihres Großvaters zu entreißen.
Karkon beschloss, seinen geheimnisvollen Schüler in aller Ruhe im K-Labor arbeiten zu lassen, und öffnete die Tür zum Zimmer der Stimme. Eilig huschte er hinein.
In der Villa Espasia hatten Nina und ihre Freunde zur selben Zeit einiges zu tun. Unter all den dreckigen Plastiktellern und Essensresten war das Labor mittlerweile richtig ungastlich geworden. Also begann Roxy zu putzen, Fiore räumte Früchte und Kekse zurück an ihren Platz, während Dodo eilig ein paar Brötchen mit dem letzten Schinken zubereitete. Die Lebensmittelvorräte gingen langsam zu Ende.
In der Hoffnung, dass Max sie aufmuntern würde, stiegen Nina und Cesco ins Acqueo Profundis hinab. Aber auch der treue Androide war ziemlich betrübt. Der Gedanke, dass Andora wieder in Karkons Händen war, machte ihn nervös und traurig. Die Stimmung war ziemlich gedrückt. Und Nina wusste einfach nicht, was sie tun sollte. Es schien, als würde die Befreiung von Ljuba und Carlo und die Suche nach dem vierten Geheimnis noch in unendlicher Ferne liegen.
Die Nacht brach herein und die fünf Kinder machten es sich auf dem Boden neben dem Kamin bequem. Dodo pustete die Kerzen aus. Doch sie hatten gerade die Augen geschlossen, da leuchtete das Systema Magicum Universi plötzlich grün auf und aus dem flüssigen Blatt erhob sich ein großer Backstein. Worte in xoraxianischer Schrift waren auf ihm eingebrannt. Als sich der Ziegel auf den Experimentiertisch senkte, waren die Kinder schon wieder auf den Beinen und kamen langsam näher.
Cesco übersetzte sofort: »Schau die Ziffern nicht an, nur die Buchstaben zähle. In die Vase geh nicht rein, dorthin gehört nur das Böse.«
Starr wie Stockfische und völlig verwirrt standen die Kinder da.
»Was soll denn das bedeuten?« Mit gerunzelter Stirn betrachtete Fiore den Backstein.
»Nina, hast du das verstanden?«, fragte Cesco und kratzte sich am Kopf.
»Nein. Ich versteh gar nichts«, antwortete sie und las die Worte noch einmal.
»Es muss aber irgendeine Bedeutung haben«, überlegte Cesco. »U... und wie s... sollen wir die h... herausfinden?«, fragte Dodo ratlos.
Nina legte entschlossen die Hand auf das flüssige Blatt und befragte das Systema Magicum Universi.
»Buch, was bedeuten diese Worte auf dem Backstein?« Sie hoffte auf eine sofortige Antwort.
Dieses Rätsel musst du allein lösen.
Doch ich bin sicher, dass du es schaffst.
Benutze die Vase aus lila Glas,
aber auf drei Zimmer sei aufgepasst.
»Drei Zimmer?«, wiederholte Nina.
Nigredo, Rubedo und Albedo.
»Und was ist mit ihnen?«, fragte das Mädchen verblüfft.
Drei Eingänge sind es in drei verschiedene Welten.
Jeder für sich birgt eine Gefahr.
»Ich verstehe. Und in welches Zimmer soll ich gehen?«
Mehr kann
Weitere Kostenlose Bücher