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Ninis - Die Wiege der Baeume

Ninis - Die Wiege der Baeume

Titel: Ninis - Die Wiege der Baeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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warmen Kamins sitzen bleiben. Sie nutzte das Schriftenarchiv in Saladan ausgiebig, auf Ninis war es das größte seiner Art. Sie schmunzelte, weil sich das weniger in den talentierten Schreibfertigkeiten der Renelaten begründete, als mehr in der Fürsorge der Offiziere im Feld lag, die in fremden Städten erfreulicherweise erst die Archive leerten, bevor sie die Gebäude niederbrannten.
    Es gab fast zu jedem Volksstamm Pergamente, Schriftrollen, beschriebene Lederhäute oder Steintafeln. Nur zu den Lamenis gab es kaum etwas: Feriosi konnte ihr nur etwas von einen gelehrten Hulunen bringen, der früher ein abgelegenes Vulkantal durchstreift hatte. Er hatte als Erster und Einziger über ein Volk berichtet, die sich Lamenis nannten. Der Hulune beschrieb sie als sonderbar, leicht reizbar und unzivilisiert. Das Pergament warnte deutlich davor, das Jabarital aufzusuchen.
    Siria schaute sich die Skizzen an, die der Reisende von der Landschaft und den Lamenis gemacht hatte. Leider waren auf dem alten Pergament nicht mehr alle Worte lesbar. Sie wunderte sich, warum unter einigen Tierskizzen ebenfalls der Name der Lamenis geschrieben stand.
    Sie schaute kurz Feriosi an: „Die kannst du wieder mitnehmen.”
    „Ja, gleich. Hier, ich lege euch die neuen Pergamente auf den Tisch.” Seltsames Volk, die lebten angeblich auf Bäumen. Wenn sie nur daran dachte, schmerzten sie ihre Knochen. Über diese brennenden Katzen fand sie überhaupt nichts. Wie sollten diese Wesen nur ihr Heer geschlagen haben?
    Siria nahm die nächste Schriftrolle des reisenden Hulunen. Das Pergament war verwittert, zudem fehlten einige Ecken. Die gewellten schwarzen Ränder bezeugten, dass Flammen die fehlenden Stücke verzehrt hatten. Der Hulune beschrieb heidnische Rituale der Eingeborenen. Narl? Zu komisch, dass die Wilden auch dieses Wort in ihrer Sprache benutzten. Mitten im Text auf dem Pergament brach der Autor ab. Die Handschrift der letzten Worte wirkte fahrig, zudem hatte er anscheinend an dieser Stelle seine Feder durch das Pergament gestochen. Das erinnerte sie an das unrühmliche Ende der alten Oberen, sie fanden ihre Leiche mit schwarzer Zunge und ihr letztes Schriftstück sah genauso zerstochen aus.
    Sie schmunzelte und hielt sich die Schriftrolle näher an ihr gesundes Auge. Konzentriert versuchte sie, die beiden letzten Worte zu erkennen: „Ist das eine Klaue, was steht da?”
    Das Pergament fiel auf die Erde – Siria starrte Feriosi fassungslos an. Sie rang nach Luft, als ob ihr ein Geist ins Gemüt gefahren wäre.
    „Bitte, was ist passiert? Ehrwürdige Siria, geht es Euch gut? Soll ich den königlichen Quacksalber holen?”
    „Narl arwecha!” Danach hatten sie ihn zerrissen! Da waren sogar noch Blutreste, offensichtlich hatte nicht er diese Schriftrollen in seine Heimat zurückgebracht.
    Feriosi legte die Hand auf ihre Schulter: „Bitte? Was bedeutet das?” Narl arwecha, das konnte kein Zufall sein. Der Trottel hatte Worte aus der alten Sprache gehört und nicht bemerkt, dass er seiner eigenen Opferung beiwohnte .
    „Feriosi, begleite mich bitte zu Prinz Manoos. Ich möchte ihm einige Fragen stellen.”
    „Oh, ich glaube, er ist noch nicht wieder bei Bewusstsein. Der Schwager meiner Cousine hat …” Sie musste herausfinden, ob diese Wilden die alte Sprache beherrschten. Obwohl, das konnte nicht sein! Wie sollten sie eine Sprache lernen, die Eterius nur den Seherinnen anvertraute?
    „Lass uns einfach gehen. Nimm meinen Arm und achte auf die Stufen, mein Kind.” Siria nahm noch zwei kleine Ölfläschchen mit.
     
    Vor den Gemächern des Prinzen standen zwei Wachen, welche die Tür schon öffneten, bevor Siria sie ansprach. Im Vorraum saßen zwei Heilkundige der Seherinnen.
    Große Kerzen erhellten den Raum, der schartige Bidenhänder des Prinzen hing an der Wand neben einem Schild. Es trug das Wappen von Hasis, den Umriss eines roten Drachens auf schwarzem Grund. Manoos lag nebenan, in einem großen Bett in der Mitte des Raumes.
    „Welche Ehre, dass Ihr uns besucht! Was kann ich für Euch tun, ehrwürdige Siria?”
    „Ich muss sofort mit Manoos sprechen. Es ist dringend!”
    „Oh! Er ist nicht bei Bewusstsein. Er schläft seit gestern.”
    „Lass mich sofort zu ihm!”
    „Sehr wohl, ehrwürdige Siria.”
    Sie hatten seine Wunden gereinigt und die schweren Brandverletzungen mit getränkten Kräutertüchern bedeckt.
    „Feriosi, kipp ein paar Tropfen dieses Öls in die Flammen der Kerzen.”
    Mit jedem Öltropfen färbte

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